Konjunkturausblick für die Schweiz erholt sich

16.12.2010, 12:54 Uhr

Die Konjunkturerwartungen haben sich

gemäss dem Finanzmarkttest der Credit Suisse und des Zentrums für

Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) im Dezember verbessert. Nach

einigen schwachen Monaten stieg der Credit Suisse ZEW Indikator um

deutliche 18.4 Punkte auf -12.5 Punkte. Auch der Index zur Einschätzung

der aktuellen Konjunkturlage stieg im Dezember und steht mittlerweile

auf einem sehr hohen Niveau von 62.5 Punkten (+12.5 Punkte gegenüber dem

Vormonat). Der Saldo der Inflationserwartungen stieg um 5.6 Punkte auf

17.5 Punkte, wobei weiterhin eine Mehrheit von 52.5% in den kommenden

sechs Monaten eine unverändert tiefe Inflation erwartet. Die Erwartungen

hinsichtlich des kurzfristigen Zinsumfelds sind gegenüber dem

Novemberwert leicht gesunken. Der entsprechende Index fiel um 3.1 Punkte

auf 23.1 Punkte.

Nach einigen schwächeren

Monaten hat sich der Konjunkturausblick für die Schweiz im Dezember

wieder verbessert. Der Credit Suisse ZEW Indikator verzeichnete einen

Anstieg um deutliche 18.4 Punkte auf -12.5 Punkte. Die Verbesserung kam

allerdings in erster Linie dadurch zustande, dass mit 17.5% ein

geringerer Anteil der befragten Finanzmarktexperten

(-18.2

Prozentpunkte) eine Eintrübung der Wirtschaftsaktivität über die

kommenden sechs Monate erwartet. Gleichzeitig bleibt der Anteil der

Umfrageteilnehmer, die eine Verbesserung der Konjunkturentwicklung

erwarten, mit 5.0% (+0.2 Prozentpunkte) weiterhin gering.

Vermehrt Inflationsanstieg erwartet

Wie

im Vormonat hat sich auch im Dezember die Einschätzung der

gegenwärtigen Konjunktursituation verbessert. Der zugehörige Saldo stieg

um 12.5 Punkte auf 62.5 Punkte. Wiederum hat keiner der

Finanzmarkexperten die aktuelle Wirtschaftslage als «schlecht»

bezeichnet, 37.5% betrachteten diese dagegen als «normal».

Die

Erwartungen hinsichtlich der künftigen Inflationsentwicklung haben sich

im Dezember erhöht. Der zugehörige Saldo stieg um 5.6 Punkte auf 17.5

Punkte. Der Anteil der Finanzmarktexperten, die in den kommenden sechs

Monaten einen Inflationsanstieg erwarten, stieg um 8.7 Prozentpunkte auf

32.5%. Etwas mehr als die Hälfte der befragten Experten (52.5%)

erwartet dagegen eine unveränderte Inflationsrate auf den gegenwärtig

ausserordentlich tiefen Niveaus.

Keine markanten Änderungen bei den Zinsen erwartet

Vor dem

Hintergrund der insgesamt immer noch sehr moderaten

Inflationserwartungen und der vorsichtigen Einschätzung der

Konjunkturerholung blieben die Erwartungen gegenüber den kurzfristigen

Zinsen im Dezember tief. Eine überwiegende Mehrheit von 76.9% (+7.9

Prozentpunkte) geht im kommenden Halbjahr von einem unveränderten

Zinsumfeld aus. Der Anteil der Finanzmarktexperten, die über diesen

Zeitraum eine Erhöhung der Zinsen erwarten, sank dagegen um 5.5

Prozentpunkte auf 23.1%. Insgesamt fiel der Saldo der kurzfristigen

Zinserwartungen im Dezember um 3.1 Punkte auf 23.1 Punkte.

Eine

überwiegende Mehrheit der Umfrageteilnehmer von 82.5% (+11.1

Prozentpunkte) erwartet eine Erhöhung des Schweizer Aktienmarkindex SMI

im kommenden Halbjahr. Nach einem leichten Rückgang im Vormonat haben

sich die Erwartungen damit wieder verbessert, lediglich 10% der

Befragten befürchten sinkende Aktienpreise.

Nach

dem Anstieg im Vormonat haben sich die Erwartungen bezüglich der

EUR/CHF-Entwicklung im Dezember stabilisiert. Der entsprechende Saldo

stieg um marginale 0.8 Punkte auf 32.5 Punkte. 52.5% (+1.3

Prozentpunkte) erwarten, dass sich der Franken gegenüber dem Euro im

kommenden Halbjahr weiter aufwerten wird.



Ablauf der Umfrage und Methodologie

Eine

analoge monatliche Untersuchung für Deutschland führt das ZEW seit 1991

durch. Ziel der Schweizer Umfrage ist, Indikatoren sowohl für das

allgemeine Konjunkturklima der Schweiz als auch für den schweizerischen

Dienstleistungssektor zu entwickeln.

Im

Einzelnen werden die Finanzexperten nach ihren mittelfristigen

Erwartungen befragt, die sie für wichtige internationale Finanzmärkte

hinsichtlich der Entwicklung der Konjunktur, der Inflationsrate, der

kurz- und langfristigen Zinsen, der Aktienkurse und der Wechselkurse

haben. Zusätzlich werden die Finanzexperten um eine Einschätzung der

Ertragslage der Unternehmen in folgenden schweizerischen

Dienstleistungsbranchen gebeten: Banken, Versicherungen, Konsum/Handel,

Telekommunikation und gesamthaft.

Die Salden

ergeben sich aus der Differenz der positiven und der negativen Anteile.

Die Werte in Klammern zeigen die Veränderungen jedes Indikators

gegenüber dem Vormonat. (cl)

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