22.11.2024, 13:09 Uhr
Die Kerninflation in Japan lag im Oktober bei 2,3 Prozent, das ist etwas weniger als noch im September. Aber minimal mehr als erwartet worden war.
Gemäss der Schroders Global Investor Study 2021 wollen 37% der Anlegerinnen und Anleger mehr Geld in risikoreiche Anlagen investieren. In der Schweiz sind es 34%. Und die Renditeerwartungen sind so hoch wie noch nie. Ebenfalls interessant: Die Mehrheit der Befragten sagt, die Marktentwicklung beeinflusse die psychische Gesundheit.
Schroders hat über 23'000 Personen an 33 Standorten weltweit befragt. Wie sich zeigt, hat die Corona-Pandemie den Appetit auf risikoreiche Investments nicht gebremst. Das Bedürfnis, angesichts von Null- bis Negativzinsen alternativ riskantere Anlagen zu bevorzugen, war stärker.
Weltweit setzen Anlegerinnen und Anleger, die eher bereit sind, Risiken zu tragen, vor allem auf Technologiefonds und -aktien, gefolgt von Immobilienfonds und Kryptowährungen.
In der Schweiz waren die beliebtesten Anlagen, die 2021 zum ersten Mal getätigt wurden, Aktien und Fonds, die auf die Elektromobilität setzen (23% der Befragten), Biotech-/Pharmafonds (21%), Kryptowährungen (20%) und Technologiefonds (19%). Einige Investorinnen und Investoren in unserem Land hätten zum ersten Mal in risikoreiche und für sie neue Anlageklassen investiert, sagt Andreas Markwalder, CEO von Schroder Investment Management (Switzerland).
Wer Risiken eingeht, muss auch fähig sein, temporäre Rückschläge, wie sie an den Finanzmärkten immer wieder vorkommen, zu verdauen – finanziell, aber auch psychisch. Was selbstverständlich und logisch klingt, ist keineswegs so eindeutig. Die Schroders Global Investor Study liefert dazu einen interessanten Einblick.
Auf die Frage, ob sich die Wertentwicklung einer Anlage auf die psychische Gesundheit der Anlegerinnen und Anleger auswirkt, sagten weltweit 63% Ja. Sie dürften damit nicht oder nicht nur das Hochgefühl bei steigenen Kursen gemeint haben. Emotional schmerzen Verluste mehr als gleichhohe Gewinne Freude auslösen, belegt die Verhaltenspsychologie.
In der Schweiz scheint das Nervenkostüm etwas stärker zu sein als im globalen Durchschnitt, wenngleich auch hierzulande gut die Hälfte (54%) der befragten Anlegerinnen Anleger zustimmt, die Wertentwicklung des Vermögens habe Einfluss auf die Psyche. Folgerichtig meint Adrian Nösberger, CEO der Schroder Bank Schweiz, Investorinnen und Investoren sollten sicherstellen, "dass sie Risiken auf dem Kapitalmarkt mit Augenmass eingehen."
Nach Altersgruppen sind die 18 bis 37-jährigen am risikofreudigsten (weltweit 44%). In der Schweiz sind es 43%. Bei den über 71-jährigen sinkt der globale Wert auf 22%.
Jüngere Leute erwarteten von ihren zumeist risikofreudigeren Anlagestrategien auch höhere Renditen als ältere Generationen. Die Zahl der 18- bis 37-jährigen, die eine Rendite von mehr als 10% pro Jahr erwarten, ist 18 Prozentpunkte höher als die der über 71-jährigen. Die höhere Lebenserwartung rechtfertigt diesen Umstand, je länger der Anlagehorizont, umso mehr werden schlechtere Phasen an den Märkten durch gute übertroffen.
Der Langzeitvergleich der Bank Pictet, ebenfalls diese Woche veröffentlicht, stellt dies unter Beweis. Über einen fünfjährigen Zeitraum haben Schweizer Obligationen seit 1926 gerechnet noch nie Verluste verursacht. Bei Aktien ist die Anlagedauer, ab der es mit allerhöchster Wahrscheinlichkeit zu Gewinnen kommt, länger, mit rund zehn Jahren aber auch nicht übertrieben lang.
Generell sind die Renditeerwartungen, wohl eine Folge der in den letzten Jahren freundlich bis euphorisch gestimmten Märkte, gestiegen. Im Schnitt rechnen die Befragten mit einer durchschnittlichen Rendite von 9,7% p.a. in den nächsten Jahren (vgl. Grafik unten). "So optimistisch wie nie", kommentieren dazu die Studien-Autoren. Tatsächlich liegt die langjährige effektive Performance der Anlagemärkte um einiges tiefer. Manche Investorinnen und Investoren werden dieser Erwartung um Enttäuschungen wohl nicht herumkommen.