Kapital der 2. Säule ist wieder voll gedeckt

Die 2. Säule ist wieder im Gleichgewicht (Bild: twinlini/Pixelio.de)
Die 2. Säule ist wieder im Gleichgewicht (Bild: twinlini/Pixelio.de)

Erstmals seit 2007 sind die Kapitalien der 2. Säule im Durchschnitt wieder voll gedeckt. Das zeigen die ersten Resultate der jährlich durchgeführten Complementa Risiko Check-up Studie, die etwa 60% der PR-Kapitalien umfasst.

08.05.2013, 09:55 Uhr

Redaktion: cw

Pensionskassen profitieren von der Erholung der Aktienmärkte. Sie haben 2012 eine Rendite von 7.4% erzielt. Dadurch steigt der durchschnittliche Deckungsgrad von 96% auf 100%. Aufgrund der bisher erhobenen Daten und der Marktentwicklung 2013 berechnet Complementa per 30.4.2013 einen aktuellen Deckungsgrad von 103%. Pensionskassenverantwortliche schauen allerdings pessimistisch in die Zukunft. Obwohl 2012 hohe Renditen erwirtschaftet werden konnten, vermuten Pensionskassen­verantwortliche, dass sich dies nicht fortsetzen wird. Über 70% der Befragten gehen von einem anhaltenden Tiefzinsumfeld aus, in welchem sie mit der aktuellen Anlagestrategie kaum die erforderlichen Vermögenserträge erwirtschaften können.

Vermögensertrag wird für notwendige Anpassungen verwendet

Entsprechend der tieferen Renditeerwartung hat die hohe Rendite 2012 nicht zu einer Erhöhung der Verzinsungen geführt. Die durchschnittliche Verzinsung der Vorsorgekapitalien von Aktiv-Versicherten und Pensionären sank sogar von 2.9% auf 2.6%. Insbesondere sind 2012 die technischen Zinssätze auf breiter Front gesenkt worden. Zwei Drittel der Kassen operieren mittlerweile mit einem technischen Zinssatz von 3% oder tiefer. Technische Zinssätze von 4% und höher, wie sie vor wenigen Jahren noch gang und gäbe waren, sind kaum mehr zu beobachten. Insofern haben die Kassen das gute Börsenjahr 2012 auch dazu verwendet, ihre Grundlagen an das ökonomische und demographische Umfeld anzupassen.

Hoffnung auf Mehrrendite via Investitionen in riskantere Anlagen

Das Tiefzinsumfeld hat zudem zahlreiche Pensionskassenverantwortliche dazu veranlasst, Anpassungen am Anlagemix vorzunehmen. Etwa die Hälfte der befragten Kassen hat Obligationen zugunsten von Aktien- und Immobilienbeständen abgebaut. Bewegungen in die entgegengesetzte Richtung sind kaum zu beobachten. Auch die Zusammensetzung der Obligationen hat sich verändert. Einerseits ist der Anteil in Schweizer Franken denominierter Obligationen zugunsten von Fremdwährungsobligationen abgebaut worden. Andererseits sind Umschichtungen von teilweise kaum mehr rentierenden Staatsanleihen in Unternehmens-, Schwellenländer- und Hochzinsanleihen zu beobachten.

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