22.11.2024, 13:09 Uhr
Die Kerninflation in Japan lag im Oktober bei 2,3 Prozent, das ist etwas weniger als noch im September. Aber minimal mehr als erwartet worden war.
Die drittgrösste Volkswirtschaft hat im Januar das bisher grösste Handelsdefizit seiner Geschichte verzeichnet. Die Importe stiegen um fast 18 Prozent, während die Exporte bloss um 3,5 Prozent zunahmen. Damit schreibt Japan seit 18 Monaten in Folge «rote Zahlen» in seiner Handelsbilanz.
Wie das Finanzministerium bekanntgab, belief sich der Fehlbetrag im Januar auf 3,5 Billionen Yen (24,2 Milliarden Franken). Der Wert der Importe stieg angesichts verteuerter Energiepreise um 17,8 Prozent auf 10 Billionen Yen. Das rohstoffarme Japan ist für seine Energieversorgung in hohem Masse von anderen Ländern abhängig. Die Exporte verlangsamten sich deutlich, der Wert der Ausfuhren stieg nur noch um 3,5 Prozent auf 6,5 Billionen Yen. Grund waren unter anderem die schwächere chinesischen Nachfrage nach Autos und Chipmaschinen.
Im Dezember waren die Ausfuhren aus Japan noch um 11,5% gestiegen. Ökonomen hatten für den Januar nur noch einen Anstieg von 0,8% erwartet. Aggressive Zinserhöhungen weltweit kühlten die Nachfrage nach japanischen Produkten ab, die im Januar wegen der Feiertage rund um das Mondneujahrsfest in China zusätzlich unter Druck gerieten. «Kurz gesagt, die Exporte werden schwächer», sagte Taro Saito, Chefökonom des NLI Forschungsinstituts. «Die Vereinigten Staaten und Europa befinden sich noch nicht in einer vollständigen Rezession, aber ich denke, die Weltwirtschaft wird sich wahrscheinlich noch ein wenig verschlechtern, sodass es für die Exporte noch schwieriger wird.»
Die Warenexporte nach China, Japans grösstem Handelspartner, gingen dabei gegenüber dem Vorjahr um 17,1 Prozent zurück. Das sich insgesamt verlangsamende Exportwachstum gilt als ein Anzeichen dafür, dass die Weltwirtschaft angesichts aggressiver Zinserhöhungen in den grossen Volkswirtschaften an Kraft verliert.
Dies unterstreicht nach Meinung von Experten zugleich die Herausforderung für die japanische Zentralbank, ein von der privaten Nachfrage getragenes Wachstum zu erzielen. Die Bank of Japan hält im Gegensatz zu anderen grossen Zentralbanken an ihrer jahrelangen lockeren Geldpolitik bislang fest.
Japan, die vor Deutschland drittgrösste Volkswirtschaft der Welt, schreibt seit nunmehr 18 Monaten in Folge rote Zahlen in der Handelsbilanz. Mit China verzeichnete Japan im Januar ein Defizit von rund 1,4 Billionen Yen. Dagegen stand in der Handelsbilanz mit den USA ein Überschuss von 280,7 Milliarden Yen zu Buche.