Invesco: Uneinheitlicher Blick auf Europas Energiesektor

17.03.2010, 14:43 Uhr

Wenn wie zuletzt Konjunktur- und Marktdaten keine klare Richtung vorgeben, ist ein aktives Portfoliomanagement wichtiger denn je. Veranschaulicht wird dies durch die Entwicklung der europäischen Energieaktien während des vergangenen Jahres, wie die Investmentexperten des Henley European Equity Teams von Invesco Perpetual in ihrer aktuellen Bericht erläutern. Sie bleiben bei ihrer Untergewichtung des Energiesektors, halten aber Ausschau nach attraktiven Einstiegschancen auf Einzeltitelebene.

Zu Zwecken der Performanceoptimierung geht das in Henley, Grossbritannien, ansässige European Equity Team von Invesco Perpetual regelmässig sehr aktive Branchenwetten ein. Aufgrund ihrer grundlegenden Skepsis bezüglich des Bewertungsniveaus und operativen Ausblicks des Energiesektors ist das Team während des vergangenen Jahres deutlich von der hohen Sektorgewichtung des MSCI Europe abgewichen.

Obwohl das Bewertungsniveau der Branche nach der unterdurchschnittlichen Kursentwicklung des letzten Jahres inzwischen wieder attraktiver erscheint, betont Luke Stellini, European Product Director bei Invesco Perpetual in Henley, dass "günstige absolute Bewertungen nur dann wirklich attraktiv sind, wenn die Fundamentaldaten – insbesondere das Umsatz-, Ertrags- und Cashflow-Wachstum – auf eine künftige operative Entwicklung hindeuten, die ein höheres Bewertungsniveau rechtfertigen würde." Seiner Meinung nach stehen die Energiekonzerne jedoch von mehreren Seiten stark unter Druck. Neben der "Schwierigkeit von derart riesiger Konzerne, überhaupt Wachstum zu generieren und neue Reserven aufzutun, um die schrumpfenden bestehenden Reserven zu ersetzen, geschweige denn auszubauen", verweist Stellini auf die Verteuerung der Grundstoffe, den volatilen Ölpreis, den hohen Investitionsbedarf zur Stärkung des Umsatzwachstums, die niedrigen Free Cashflows, die keine ausreichende Basis für Dividendenausschüttungen bieten, sowie geopolitische Risiken.

Kleinen interessanter als die Grossen

Obwohl die Europa Experten von Invesco Perpetual somit erhebliche operative Herausforderungen auf die Energieunternehmen zukommen sehen, differenzieren sie zwischen zwei Gruppen: Skeptisch sehen sie weiterhin die grossen Energiekonzerne, die zwar günstig bewertet, aber dafür wachstumsschwach erscheinen und ihre Dividenden zunehmend aus ihren Reserven bestreiten müssen. Potenzial sehen die Investmentexperten jedoch noch bei kleineren, wendigeren Unternehmen, die ihrer Meinung nach mehrere Vorteile bieten: "ein höheres Umsatzwachstum, die Beteiligung an aussichtsreichen Upstream-Aktivitäten, eine solide Eigendynamik sowie die Chance, vom Investitionsbedarf der grossen Energiekonzerne zu profitieren." Im Gegensatz zu ihren grösseren Wettbewerbern bieten diese Unternehmen Stellini zu Folge "ein attraktives Risiko-Rendite-Profil als angemessene Grundlage für ein aussichtsreiches Investment". (mak)

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