26.11.2024, 12:04 Uhr
Laut der Financial Times führen der französische Asset Manager Natixis Investment Managers und der italienische Versicherer Generali Gespräche über eine mögliche Fusion.
Während die meisten Schwellenländer auf einen soliden Wachstumspfad zurückgekehrt sind, kämpfen die westlichen Industrieländer weiter mit den Nachwehen der Kreditblase. Entsprechend moderater sind die Wachstumsaussichten für diese Länder, schreibt John Greenwood, Chefvolkswirt von Invesco, in seinem Wachstumsausblick für 2010.
Aus Anlegersicht sieht Greenwood in einem von anhaltend niedrigen Zinsen, gedämpftem Wirtschaftswachstum und schwacher Inflation gekennzeichneten Umfeld gute Perspektiven für die Obligationen- und Aktienmärkte. Mit einer Wiederholung der zwischen März und Juli 2009 verzeichneten Aufwärtsdynamik sollten Anleger seiner Einschätzung nach allerdings nicht rechnen.
"Wo auch immer angeschlagene Bilanzen repariert werden müssen, werden die Wachstums- und Inflationsraten tendenziell niedriger ausfallen als andernorts, da Entschuldungsprozesse deflationär wirken", so Greenwood. Der Chefvolkswirt von Invesco meint, dass die absehbar schwachen Wachstumsraten in Kombination mit dem anhaltenden Schuldenabbau in den entwickelten Volkswirtschaften die Teuerung im Jahr 2010 sehr niedrig halten werden. In einigen Schwellenländern hingegen könnten die Inflationsrisiken gegen Ende 2010 und ins Jahr 2011 hinein zunehmen.
Erholung in Industriestaaten braucht Zeit
Greenwood zu Folge stehen die westlichen Industrieländer jetzt vor der zentralen Frage, "ob die Erholung der privaten Haushalte und der Privatwirtschaft ausreichend kräftig ist, um eine schrittweise Rückführung der umfangreichen staatlichen Konjunkturprogramme zu ermöglichen, ohne dadurch einen erneuten Abschwung herbeizuführen". Bislang haben die Liquiditätsspritzen der Notenbanken die Haushalte und Unternehmen noch nicht erreicht, da die Banken weiterhin zurückhaltend mit ihrer Kreditvergabe sind und die Bereitschaft der Kreditnehmer zu einer erneuten Ausweitung ihrer Verschuldung gering ist. "Bei der Bilanzgesundung handelt es sich zwangsläufig um einen langsamen Prozess. Dementsprechend wird es auch noch eine Weile dauern, bis die Weltwirtschaft wieder ihre vor der Kreditkrise von 2007 bis 2008 verzeichnete Dynamik erreicht", schreibt Greenwood.
Obwohl viele Finanzindikatoren in den USA inzwischen wieder ein normaleres Niveau erreicht haben, ist die Erholung der Privatwirtschaft fragil und abhängig von den staatlichen Konjunkturmassnahmen. Vor diesem Hintergrund geht Greenwood in den USA von einem realen BIP-Wachstum von 2-3% im Jahr 2010 aus. Für die Eurozone, deren Erholung durch die finanziellen Probleme von Randstaaten wie Griechenland verzögert werden könnte, prognostiziert er ein Wachstum von 1,4%. In Grossbritannien rechnet Greenwood angesichts der hohen Verschuldung des privaten Sektors und der raschen Verschlechterung der Finanzposition der Regierung mit einem noch schwächeren Wachstum von 1,2%.
Schwellenländer: Stärkster Aufschwung in Asien
Da die meisten Schwellenländer nicht den gleichen schuldeninduzierten Wachstumsbeschränkungen unterliegen wie die Industrieländer, rechnet Greenwood im Jahr 2010 mit einer Fortsetzung der kräftigen Erholung der Emerging Markets. Für die lateinamerikanischen Schwellenländer prognostiziert der Chefvolkswirt von Invesco solide Wachstumsraten. Den stärksten Aufschwung erwartet er jedoch in den asiatischen Volkswirtschaften mit Ausnahme Japans.
Greenwood zu Folge liegt dies vor allem daran, dass die geld- und fiskalpolitischen Anreize in den relativ schuldenfreien asiatischen Volkswirtschaften deutlich besser greifen. Die Schwäche der westlichen Handelspartner deckelt die Wachstumsraten dieser Volkswirtschaften zwar unter dem vor der Krise erreichten Niveau, beschleunigt aber zugleich eine stärkere Verlagerung hin zu binnenwirtschaftlichen Wachstumstreibern. Für die Region Asien ex Japan rechnet Greenwood im Jahr 2010 mit einem Wachstum von 4-5%. Pessimistischer sieht er die Aussichten für Japan, dessen exportabhängige Wirtschaft von der Wirtschaftskrise besonders hart getroffen wurde. In Japan rechnet Greenwood im Jahr 2010 mit einem Wachstum von 1,4% und einem Rückgang der Verbraucherpreise um -0,7%. (mak)