ING IM sieht Chancen in Branchenfonds

20.05.2010, 13:50 Uhr

Aussichtsreiche Trends erkennen und als Anleger partizipieren – so lautet das Credo der Branchenfondsmanager von ING Investment Management. In zehn besonders zukunftsträchtigen, länderübergreifenden Sektorenfonds haben sie die besten Anlageideen von morgen gebündelt. Unter anderen versprechen Aktien in den Bereichen Nahrungsmittel und Getränke sowie Gesundheitswesen mittelfristig herausragende Renditechancen.

"Gegessen wird immer!" lautet der Leitspruch des ING IM Fondsmanagers Huub van der Riet, dessen Fonds ING (L) Invest Food & Beverages primär in den Nahrungsmittelsektor aber auch in Tabakkonzerne investiert. Die Nahrungsmittelbranche zeigte sich in der Vergangenheit schockresistent und weitgehend unabhängig von Konjunkturzyklen. Während der aktuellen Wirtschaftskrise blieb die Produktion deutscher Lebensmittelhersteller bisher stabil und auch an der Börse war der Sektor in stürmischen Zeiten ein Fels in der Brandung. In den zurückliegenden 40 Jahren lieferten Aktien von Unternehmen der Nahrungsmittelindustrie eine höhere Rendite als der Marktdurchschnitt.

Functional Food und Eigenmarken-Produkte 
In den wohlhabenden Industrienationen nimmt einerseits der Konsum von teuren, ökologisch erzeugten Lebensmitteln und von "Functional Food" zu. So bezeichnet die Branche Lebensmittel, die mit gesundheitsfördernden Inhaltstoffen angereichert sind. Ein prominentes Beispiel ist der pro-biotische Trink-Joghurt "Actimel" von Danone, der die Abwehrkräfte stärken soll. Anderseits steigt die Nachfrage nach preisgünstigen No-Name-Produkten, sogenannten Eigenmarken-Produkten von Einzelhandelsketten wie Edeka und z.B. die Kosmetikeigenmarke Alverde der Drogeriemarktkette dm. "Wir bevorzugen Drogeriemärkte, die von steigender Kundennachfrage profitieren. Lebensmittelhändler hingegen erfahren derzeit heftige Konkurrenz durch Discounter, die ihr Nahrungsmittelangebot aufstocken, um mehr Kundschaft in ihre Läden zu locken. Qualitätsfirmen mit starken Marken und Innovationen sind am besten gegen die wachsende Konkurrenz durch Einzelhändler aufgestellt", erklärt Fondsmanager Huub van der Riet.

Von den langfristigen Veränderungen im Ernährungsverhalten in den aufstrebenden Ländern und in den reifen Märkten profitieren international aufgestellte Lebensmittelkonzerne, die frühzeitig auf neue Trends reagieren. Ein solches Unternehmen ist beispielsweise Nestlé. Der grösste Nahrungsmittelproduzent der Welt, der mit 9 Prozent die zweitgrösste Position (Stand 30.04. 2010) im ING (L) Invest Food & Beverages einnimmt und dessen Portfolio starke Premiummarken wie Nescafé, Maggi, Perrier und Mövenpick umfasst, will sich künftig auch als Gesundheitskonzern profilieren, was angesichts der weltweit alternden Bevölkerung, die ewig jung bleiben will, sicherlich ein profitables Investment verspricht.

Die Gesundheitsbranche im Aufwind
Medikamente und medizinische Anwendungen im Gesundheitssektor stehen im Fokus des ING (L) Invest Health Care unter der Leitung von Fondsmanager Gerd Philippaerts. Die Pharma-Branche steht angesichts der demographischen Entwicklung der Weltbevölkerung vor einer blendenden Zukunft. Die Gesundheitsbrache holt auch in einem schwierigen Marktumfeld auf, was die Performance der Branche anbetrifft. Im April 2010 war die Quartalsberichterstattung von positiven Healthcare News im ersten Quartal dominiert. Die Unternehmenszahlen der Branche waren gut und fielen durch anhaltende Kostenkontrolle und starke Verkaufszahlen im ersten Quartal besser aus als erwartet.

Portfoliomanager Philippaerts sieht in den kostengünstig produzierenden Generikaherstellern und Unternehmen, die im Bereich Pharmacy Benefit Management (PBM) tätig sind, die wahren Branchengewinner: "Wir präferieren im Portfolio Generika-Hersteller, da dieses Segment weiterhin hohe Wachstumszahlen aufweisen wird."

Übernahmen schaffen Chancen
Dass der Gesundheitssektor ein Wachstumsmarkt ist, beweisen auch statistische Erhebungen über das Altern der Weltbevölkerung. Bis zum Jahr 2050 steigt die Lebenserwartung von Frauen auf 85 Jahre und bei Männern auf 80 Jahre. Auch der steigende Lebensstandard und die damit verbundene Zunahme einer besseren Gesundheitsversorgung in den Schwellenländern verspricht langfristig ein enormes Wachstumspotenzial für die Gesundheitsbranche. 2009 fand zudem als Vorsorgemassnahme auf künftige Preisregulierungen durch die Regierungen und den Ablauf von Patenten im Gesundheitssektor eine grosse Konsolidierungswelle der Unternehmen statt: So kauften Pharmariesen wie die deutsch-französische Sanofi-Aventis den brasilianischen Generikahersteller Medley während der US-Konzern Pfizer (mit über 7 Prozent grösste Position im Portfolio, Stand 30.04.2010) den Konkurrenten Wyeth übernahm. Während Pfizer im weltweit zunehmenden Diabetes-Markt  die Zahl der weltweiten Zuckerkranken nahm seit den 80-Jahren von 80 Millionen auf derzeit 230 Millionen zu und wird nach Schätzungen der Internationalen Diabetes-Föderation bis 2025 auf 350 Millionen ansteigen  durch das inhalierbare Insulin Exubera, das vom Markt genommen wurde, gescheitert ist, gelang dem Pharmariesen mit dem Potenz-Medikament Viagra vor rund 10 Jahren der Durchbruch zur Behebung von Erektionsstörungen bei männlichen Best Agern. Nicht nur leistungsstarke Medikamente sondern auch die Dividendenpolitik der Pharmakonzerne macht eine Investition in den Gesundheitssektor lohnenswert: Während in anderen Branchen die Unternehmen die Dividenden kürzen oder komplett streichen, dürften im Gesundheitssegment weiterhin Dividenden ausgeschüttet werden.

Es zeigt sich also, dass sowohl im Nahrungsmittel- als auch Gesundheitssektor hohe Wertschöpfungspotenziale vorhanden sind. Infolgedessen versprechen gezielte Investition in die entsprechenden Branchen aussichtsreiche Performanceergebnisse und überdurchschnittliche Renditen. (mak)

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