25.11.2024, 16:12 Uhr
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Eine Studie von RobecoSAM zeigt, dass nach wie vor ein erhebliches Gefälle zwischen dem Frauenanteil in der Unternehmensleitung und dem erheblich höheren Frauenanteil in der Gesamtbelegschaft besteht: Je höher die Unternehmensebene, desto geringer der Frauenanteil. Dabei performen laut der Studie Firmen mit einem höheren Frauenanteil im Kader besser.
Ausgehend vom derzeitigen Tempo wird es noch 257 Jahre dauern, bis das Geschlechtergefälle in der Wirtschaft in punkto Partizipation und Chancen überwunden werden kann. Dies zeigt der Global Gender Gap Report 2020 des Weltwirtschaftsforums. Das verdeutlicht, dass es bei der Geschlechtergleichstellung nur langsam vorangeht – eine Feststellung, die auch durch die Studie von RobecoSAM gestützt wird. Auch der Punkt des Internationalen Währungsfonds (IWF), dass es einen Zusammenhang zwischen der mangelnden Gleichstellung von Frauen und Männern und einem "suboptimalen Wirtschaftswachstum" gibt, kann die Studie bestätigen.
In der Studie analysierte RobecoSAM einen Datenbestand von über 20'000 Unternehmensjahr-Beobachtungen, die im Rahmen des SAM Corporate Sustainability Assessment (CSA) von 2013 bis 2018 erfasst wurden. Beim CSA handelt es sich um eine ESG-Bewertungsmethode, mit der die Nachhaltigkeitswirkung analysiert wird. In allen Branchen weisen die Daten von 2018 ein erhebliches Gefälle zwischen dem Frauenanteil in der Unternehmensleitung und dem erheblich höheren Frauenanteil in der Gesamtbelegschaft aus. "Ein Vergleich des Frauenanteils im Management und in der Gesamtbelegschaft ergibt ein ähnliches Bild. Dieses Ergebnis bestätigt: Je höher die im Unternehmensebene, desto geringer der Frauenanteil", sagt Junwei Hafner-Cai, Portfolio Manager Global Gender Equality Impact Equities bei RobecoSAM.
Mit einer Regressionsanalyse untersuchte RobecoSAM die Korrelation zwischen dem Frauenanteil auf verschiedenen Unternehmensebenen und den Fundamentaldaten des jeweiligen Unternehmens. Durch die Bildung von Quantilen konnte der Zusammenhang mit der Finanzentwicklung pro Ebene bestätigt werden: Unternehmensleitung, Management und Gesamtbelegschaft. Laut den erzielten Ergebnissen wirkt sich ein Frauenanteil von über 20% in der Unternehmensleitung, von über 30% im Management und von über 44% in der Gesamtbelegschaft positiv auf den Unternehmensertrag und die EBIT-Marge aus. Der Verschuldungsgrad hingegen korreliert negativ mit dem Frauenanteil. Das bedeutet, dass sich die Geschlechtervielfalt im Unternehmen positiv auf Rentabilität und Risiko auswirkt, was wiederum darauf hindeutet, dass ein genügend hoher Anteil an Frauen auf jeder Ebene positiv auf die Organisationsdynamik auswirken würde.
"Häufig konzentrieren sich die Massnahmen zur Gleichstellung von Frauen und Männern im Unternehmen auf den Ausgleich des geringen Frauenanteils im Vorstand. Doch die durchgeführte Regressionsanalyse zeigt auch, dass sich vor allem auch ein höherer Frauenanteil in den Managementpositionen positiv auf die Rentabilität, Erträgen und Gewinnschwankungen des Unternehmens auswirkt. Es wird also deutlich, wie wichtig die Förderung der Geschlechtervielfalt insbesondere im Hinblick auf die Zusammensetzung von Managementteams ist", erklärt Hafner-Cai. Top-Tier-Unternehmen mit einem Frauenanteil im Management von über 30% zeichnen sich in allen Weltregionen durch geringere Ertragsschwankungen aus als jene mit einem geringeren Frauenanteil (nach Bereinigung um branchenspezifische Verzerrungen). Die Studie bestätigt ausserdem, dass ein höherer Frauenanteil im Vorstand zusätzlich zu besseren Finanzkennzahlen beiträgt, wenngleich in geringerem Masse als auf der Managementebene.