26.11.2024, 14:35 Uhr
Die Grossbank UBS will ihr derzeitiges Wertpapier-Joint-Venture in China vollständig übernehmen. Der Prozess, die Beteiligung an «UBS Securities» auf 100 Prozent zu erhöhen, sei im Gange, hiess es auf Anfrage der...
Saudi Aramco und Apple sind die weltweit höchstbewerteten Unternehmen. Fünf der zehn teuersten haben ein digitales Geschäftsmodell. Die Techgiganten verlieren im ersten Halbjahr 28% an Börsenwert, und – mit Nestlé, Roche und Novartis ist die Schweiz dreifach in den Top-100 vertreten, wie eine Analyse von EY ergibt.
Die jüngsten Verwerfungen an den Finanzmärkten haben Billionenwerte vernichtet: Die Marktkapitalisierung der 100 teuersten Unternehmen der Welt sank um 17% bzw. 6,1 Bo. US-Dollar. Unter den Top-300 wurde sogar ein Rückgang um 20% verzeichnet. Besonders betroffen waren Technologiekonzerne, deren Börsenwert insgesamt um 28% einbrach.
Die einzige Branche, die im ersten Halbjahr 2022 gegen den Trend zulegen konnte, ist der Energiesektor: Die Öl- und Gaskonzerne unter den 100 teuersten Unternehmen steigerten ihren Börsenwert um 19%. Saudi Aramco ist mit einem Börsenwert von 2,3 Bio. knapp hinter Spitzenreiter Apple das zweitteuerste Unternehmen der Welt, wie die Analyse der Beratungsgruppe EY ergab (vgl. Tabelle am Schluss)
An der Dominanz der US-Konzerne hat sich wenig geändert. Von den 100 wertvollsten Gesellschaften der Welt stammen 60 aus den USA. Die Schweiz belegt hinter Amerika, China/Hongkong und Saudi-Arabien den vierten Platz bezogen auf den kumulierten Wert der Börsenkapitalisierung der Top-100. Nestlé ist auf Rang 20 das wertvollste europäische Unternehmen mit einem Börsenwert Ende Juni von rund 322 Mrd. US-Dollar. Ende 2021 hatte Nestlés Kapitalisierung noch 384 Mrd. US-Dollar betragen. aus. Mit Roche (Rang 30) und Novartis (50) ist die Schweiz mit zwei weiteren Unternehmen unter den teuersten 100 vertreten.
Während die Schweizer Unternehmen der Pharma- und Lebensmittelbranchen – und somit der klassischen Industrien angehören – repräsentieren fünf der zehn wertvollsten Gesellschaften digitale Geschäftsmodelle, darunter Microsoft, die Google-Muttergesellschaft Alphabet, Amazon und Meta Platforms.
"Obwohl die Schweiz sehr fortschrittlich und liberal ist bezüglich innovativer und digitaler Businessmodellen, hat sie noch kein ganz grosses Unternehmen in dem Bereich hervorgebracht", sagt Stefan Rösch-Rütsche, Country Managing Partner von EY Schweiz. Die Schweiz sei jedoch beliebter Standort sowohl der grossen Tech-Konzerne wie auch eines wachsenden Fintech-Eco-Systems.
Vor der Finanzkrise 2007/08 kamen noch 46 der 100 wertvollsten Unternehmen weltweit aus Europa. Inzwischen sind es noch 16. Die Gewichte verschieben sich weiter in Richtung USA. Auch Chinas Rolle hat zuletzt wieder zugenommen – die Zahl der chinesischen Konzerne unter den Top 100 kletterte seit Jahresbeginn von zehn auf 16.
Die Rahmenbedingungen für europäische Unternehmen haben sich eingetrübt. Die aktuelle konjunkturelle und politische Lage, gepaart mit einer drohenden Energiekrise, schreckt Investoren ab. «Internationale Investoren trauen Unternehmen aus anderen Regionen vielfach bessere Wachstumsperspektiven und ein stärkeres Risikoprofil zu», erklärt Stefan Rösch-Rütsche.
Ihm zufolge hat sich vor allem die Erwartungshaltung von Investoren geändert. Das Geld sitzt nicht mehr so locker, die Erwartungen und Anforderungen der Investoren an ein Unternehmen und ihre Finanzkennzahlen sind gestiegen. Der EY-Schweiz-Chef sieht jedoch auch positive Trends: "Die Digitalisierung, die während der Pandemie über alle Branchen hinweg nochmals einen kräftigen Schub erlebt hat, bleibt ein wichtiger Treiber der Wirtschaft und der Börsen in den kommenden Jahren", betont er. Selbstredend, dass die Technologieunternehmen weiter eine dominierende Rolle spielen werden.