23.12.2024, 13:36 Uhr
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Europäische Banken steigerten laut der aktuellen Studie von BearingPoint auch 2023 ihre Kosteneffizienz. Die Unterschiede sind aber noch immer sehr gross.
Es ist bereits das dritte Jahr in Folge: Europäische Banken konnten auch im Jahr 2023 ihre Kosteneffizienz weiter steigern. Dies geht aus der aktuellen Bankenstudie der Management- und Technologieberatung BearingPoint hervor. Die Cost-Income-Ratio (CIR) erreichte mit 55,1 Prozent den niedrigsten Wert seit 2013.
Eine Effizienzsteigerung ist hierbei in weiten Teilen des Kontinents zu verzeichnen: Insbesondere die nordischen Länder sowie Spanien und Portugal behaupten ihre führenden Positionen mit CIR-Werten von 39,9 Prozent beziehungsweise 42,5 Prozent. Auch Österreich konnte seine Effizienz trotz Abschreibungen im Osteuropageschäft - insbesondere Russland - verbessern.
In Deutschland und Frankreich führt die im europäischen Vergleich längerfristige Zinsbindung im Finanzierungsgeschäft der Banken laut Mitteilung dazu, dass Ertragspotenziale durch Leitzinserhöhungen bisher nicht vollständig ausgeschöpft werden konnten. Eine Verbesserung der CIR in Deutschland sei daher erst mittelfristig zu erwarten.
Die CIR-Werte beider Länder werden nur noch von der Schweiz übertroffen. Hier zeigen sich die massiven Auswirkungen der Credit Suisse-Übernahme durch die UBS, dessen Ergebnis alle analysierten Bereiche stark beeinflusst. Auch ohne diesen Einmaleffekt liegen die Schweizer Banken mit einem Schnitt von 60,9 Prozent deutlich höher. Der Unterschied sei jedoch vor allem auf die Geschäftsmodelle der Schweizer Banken zurückzuführen, schreibt die Beratungsgesellschaft Bearingpoint.
Die Studie zeigt auch: Die Zinserträge europäischer Banken sind im Jahr 2023 um satte 82,4 Prozent gestiegen und die Geldinstitute haben die Zinsmarge auf 1,23 Prozent angehoben. Nur in Frankreich und der Schweiz war ein Rückgang der Zinsmarge zu erkennen. Deutschland erreicht bei den Zinserträgen mit 119,1 Prozent einen Spitzenwert, liegt aber mit einer Zinsmarge von lediglich 0,91 Prozent nur im unteren europäischen Drittel.
Trotz Herausforderungen bleiben die Zinserträge eine treibende Kraft für die Profitabilität der Banken und sorgen nach Jahren der «Nullzinspolitik» für die Rückkehr des klassischen Bankgeschäfts. In der Folge verbessern sich die Vorsteuergewinne deutlich um 38,9 Prozent. Eine stark überdurchschnittliche Steigerung weisen die Benelux-Banken auf (+71,4 Prozent). Auf der anderen Seite hat die Schweiz mit -8,9 Prozent als einziges Land einen Rückgang des Vorsteuergewinns zu verzeichnen.