23.12.2024, 14:23 Uhr
In eigener Sache: 2024 war nicht nur an den Börsen ein erfolgreiches Anlagejahr mit neuen Rekordständen. Auch Investrends hat mit weit über 2000 publizierten Beiträgen eine neue Höchstmarke erreicht und wird im...
Zurzeit scheint die Weltwirtschaft in einer robusteren Verfassung als in der Januar-Ausgabe des Economic Outlook prognostiziert, hält Nordeas Economic Research in der neusten Ausgabe fest. Vor allem die Entwicklungen in Europa und Asien haben positiv überrascht, während die prognostizierten Trends in den USA weitgehend eingetroffen sind. Die Abkühlung des Immobilienmarktes hat sich langsam aber sicher auf die übrigen Bereiche der Wirtschaft übertragen. Helge Pedersen, Leiter des Economic Research von Nordea, fasst die Hauptpunkte des Reports zusammen:
Nordische Wirtschaften auf Wachstumskurs. Nach zahlreichen Jahren mit hohem Wachstum und sinkenden Arbeitslosenzahlen wird sich die dänische Wirtschaft in den nächsten Jahren verhaltener entwickeln und damit einer Gefahr der Überhitzung zuvorkommen. In Norwegen wir das Nachfragewachstum erneut sehr hoch sein und der Arbeitsmarkt wird sich noch mehr anspannen. Um weiterem Lohndruck zu begegnen, werden Zinserhöhungen nötig sein. Die wirtschaftlichen Aktivitäten in Schweden bleiben stark und die Haushaltsausgaben werden voraussichtlich zunehmen. Im reifenden Investitionszyklus wird dies das Wachstum hoch halten. Die Indikatoren der finnischen Wirtschaft und insbesondere des Exportmarktes deuten auf eine Beschleunigung hin und der Ausblick bleibt bis ins Jahr 2008 hinein positiv.
Fed lockert die Zügel. Da die US-Inflation gemessen an der Kernrate noch immer über der Komfortzone des Fed von 2% liegt, ist Chairman Ben Bernanke noch nicht bereit, die Geldpolitik zu lockern. Aber im Lauf des Sommers könnten sich die Arbeitsmarktdaten soweit abschwächen, dass das Fed die Leitzinsen um 25 Basispunkte im September senken könnte. Darauf werden zwei weitere Kürzungen um 25 Basispunkte auf 4,5% per Ende Jahr folgen. Damit sollte die US-Wirtschaft wieder in einen höheren Gang schalten können.
ECB pausiert. Die ECB hat ein scharfes Auge auf die Inflation geworfen und wird die Zinsen im Juni auf 4% erhöhen. Die nächsten Schritte sind weniger klar. Falls der stärkere Euro zu zusätzlichem Druck auf die Wirtschaftsaktivitäten in Europa führt, wird die ECB abwarten, bis sie den Markt mit weiteren Erhöhungen belastet. Gemäss unseren Prognosen dürfte das erst anfangs nächstes Jahr eintreffen. Ansonsten wird der Leitzins auf 4.25% erhöht werden.
Tieferer Spread unterstützt den Euro. Parallel zur Zinssenkung des Fed erwarten wir in den nächsten drei bis sechs Monaten einen Rückgang der langfristigen US-Zinsen, bevor sie wieder anziehen werden. Obwohl die ECB möglicherweise die Leitzinsen weiter erhöhen wird, erwarten wir, dass die Eurorenditen denjenigen in den USA folgen werden, wenngleich mit dem Resultat einer Verengung des Spreads. Dies wird den Euro gegenüber dem US-Dollar stützen. Längerfristig wird der US-Dollar wieder zulegen, da sich die Wachstumsaussichten allmählich zugunsten der US-Wirtschaft verändern werden.