Gedämpfte Aussichten für US-Wirtschaft

12.03.2010, 12:54 Uhr

Manager von globalen Aktienfonds sind nicht wirklich enthusiastisch, was die Marktaussichten in den USA betrifft; und dies trotz der markanten Erholung des S&P 500 von 69 Prozent seit März 2009. Dies ergab ein aktuelles Sektorupdate von Standard & Poor’s Fund Services.

Die historisch tiefen Zinsen und das staatliche US-Stimulationspaket über 787 Milliarden USD haben ein positives Momentum für die Wirtschaft ausgelöst. Dennoch war keiner der von S&P Fund Services befragten Manager vorbehaltlos positiv für den US-Markt.

Das Team von Taube Hodson Stonex, das den GAM Star Worldwide Fund verwaltet, zeigte sich beunruhigt über die hohe Verschuldung einiger Länder, allen voran der USA und Grossbritannien. Sie stellten in Frage, ob diese Länder den Balanceakt aufrecht erhalten können, die staatlichen Impulsprogramme so lange aufrechtzuerhalten, bis eine nachhaltige Erholung einsetzt, aber diese gleichzeitig zu beenden, bevor die öffentlichen Finanzen völlig aus dem Ruder geraten. Ein ähnlich unsicheres Bild wurde von Dennis Stattman gezeichnet, dem Manager des globalen Aktienportfolios von BlackRock. Er bleibt in US-Aktien untergewichtet und setzt dafür auf eine Übergewichtung von Asien und Lateinamerika. In den USA fokussiert sich Stattman auf Aktien von Unternehmen mit substanziellen Aktivitäten in Schwellenländern sowie auf inländische Sektoren wie Healthcare oder Telekommunikation, von derer künftiger Performance er auch unabhängig vom wirtschaftlichen Umfeld überzeugt ist.

"Einige der befragten Fondsmanager glauben daran, dass die Fundamentaldaten und damit der Stockpicking-Prozess im laufenden Jahr wieder an Bedeutung gewinnen wird“, sagt S&P Fund Services Analystin Susan Sworn. Dazu gehört etwa Robert Burdett von Thames River. Er ist überzeugt, dass je mehr sich die Bewertungen der Regionen aneinander angleichen, umso zentraler dürfte die Titelauswahl werden.

Die beiden Fondsmanager Mikael Randel, der den Carnegie Worldwide Fund verwaltet, und Jorma Korhonen, Manager des Fidelity Investment Funds Global Special Situations Funds, äusserten sich für die USA vorsichtig optimistisch. Auch wenn er nur einen fragilen Aufschwung in den USA sehe, zeigte sich Korhonen zuversichtlich, dass US-Unternehmen in einer guten Situation sind, um von der wirtschaftlichen Erholung zu profitieren, zumal sie während der Abwärtsbewegung frühzeitig Restrukturierungsmassnahmen eingeleitet haben.

Während von der US-Wirtschaft erwartet wird, dass sie langsam und unbeständig wächst, äusserten sich die Fondsmanager durchwegs positiv für Japan. So findet beispielsweise Klaus Kaldemorgen von DWS, dass die Aktienbewertungen für Europa und Japan tiefer sind als für die USA. Gleichzeitig geht er davon aus, dass die künftige Kursentwicklung mehr von den Titelbewertungen abhängen wird und bevorzugt momentan Aktien von Versorgern und Telekommunikationsunternehmen. Andrew Green, Manager des GAM Global Diversified Fund, hat japanische Aktien übergewichtet im Glauben daran, dass die Konsumausgaben steigen werden. Auch das Team des Orbis Global Fund hat in Japan sowie in Asien ex-Japan interessante, unterbewertete Investitionsmöglichkeiten gefunden. (mak)

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