20.12.2024, 10:54 Uhr
Aus der Krise der Credit Suisse und der von den Behörden erzwungenen Notfusion der Grossbank mit der UBS sollen Lehren gezogen werden. Dieser Ansicht ist die parlamentarische Untersuchungskommission. Sie hat ihren...
Sind Multi-Asset-Ansätze eine Antwort auf die Herausforderungen im aktuellen Marktumfeld? Wie muss sich heute eine zeitgemässe Multi-Asset-Strategie als Fondskategorie aufstellen, um eine vernünftiges Risiko-Ertrags-Verhältnis abbilden zu können?
Zum 172. Mal haben die Friends of Funds zur monatlichen Panel Diskussion eingeladen. Knapp hundert Teilnehmer folgen der Diskussion über "Vorteile und Risiken von Muti Asset-Strategien." Die Panelteilnehmer diskutierten lebhaft und informativ die unterschiedlichen Lösungsansätze.
Multi-Asset lässt sich in vielerlei Hinsicht definieren. Zum einen geht es im Prinzip darum zu diversifizieren, also nicht korrelierende Investments zu finden, und zum anderen darum, das Risiko im Griff zu haben. Dabei stellt sich die Frage, ob es überhaupt noch Märkte gibt, die nicht korrelieren oder, ob man in einem Stress-Test einfach von einer Korrelation von eins ausgehen soll. Das Panel zeigte auf, dass es unterschiedliche Antworten auf diese Frage gibt. Es ist ungleich einfacher die Vergangenheit zu analysieren, als die Zukunft zu prognostizieren.
Dienten Staatsanleihen in der Vergangenheit, als die Zinsen noch positiv waren, als eine Art Puffer im Portfolio, so stellt sich heute eher die Frage, ob denn Staatsanleihen, wenn denn mal die Zinsen steigen, nicht sogar eher das Risiko erhöhen, als dass sie Schutz bieten. Es gibt zwar Staatsanleihen mit positiven Zinsen wie beispielsweise diejenigen von Brasilien und Indien, aber immer mit dem entsprechenden Risiko eines nominalen Verlustes, zumindest was die Währung betrifft. Das Risiko eines Staatsbankrotts ist derweilen eher gering, wenn man bedenkt, dass selbst Griechenland nicht Pleite gegangen ist.
Die Rezepte um Volatilität, Korrelation und Risiko unter einem Hut zu bringen, reichten von Allokationen von Wandelanleihen, Long-Short Strategien und taktischer Asset-Allokation bis hin zur Akzeptanz auch hohe Cash-Anteile zu halten, wohlwissend, dass es ohne Risiko auch keinen Ertrag gibt. Paolo Corredig von T. Rowe Price brachte Multi-Asset-Mangement auf den Punkt: "In erster Linie geht es darum, das Risiko und das Verlustrisiko innerhalb des Portfolios in Hinblick auf die zu erwartenden Szenarien, zu reduzieren um positive Erträge erzielen zu können."
Es bietet sich ebenfalls an, Diversifikation innerhalb einer Asset-Klasse einzubauen, indem man auch Investments auswählt, die bei fallenden Märkten positiv reagieren. Dies sollte zu einem robusteren Gesamtbild innerhalb des Portfolios führen. Nullprozentige Staatsanleihen helfen eben nicht um einen Rückgang von 20% im Aktienmarkt zu kompensieren. Ohne eine gewisse Verlusttoleranz ist es allerdings unmöglich beim Anstieg dabei zu sein. Investitionen in Rohstoffe könnten ein Diversifikator sein, das ist jedoch abhängig von der Zielsetzung des jeweiligen Fonds.
Bei den Ertrags-Erwartungen für die Multi-Asset-Strategien waren sich die Panelteilnehmer ziemlich einig und prognostizierten für die nächsten fünf Jahre einen jährlichen Return von 3%.