Fondsmanager ungenügend auf Solvency II vorbereitet

Bild: fondstrends.ch
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Einer Umfrage von State Street zufolge, äusserten die befragten Fondsmanager Bedenken über die Solvency II Daten- und Meldepflichten, sowohl in Bezug auf die Bereitstellung der Daten, als auch die Sorge, dass vertrauliche strategische Positionen veröffentlicht werden könnten.

02.07.2015, 16:49 Uhr

Redaktion: ce

Mehr als ein Drittel der Versicherungsspezialisten und Fondsmanager geht einer Umfrage von State Street zufolge davon aus, dass Vermögensverwalter nur unzureichend auf Solvency II vorbereitet sind. 36 Prozent der Befragten glauben demnach, dass Verwalter nicht die erforderliche Datentiefe bereitstellen können, die ihre Versicherungskunden im Hinblick auf Solvency II benötigen. Acht Prozent halten die Vermögensverwalter sogar für „sehr unvorbereitet“. Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage unter 100 Versicherungs- und Fondsmanagern. 41 Teilnehmer der Umfrage gehen zudem davon aus, dass selbst die Vermögensverwalter, die zur Bereitstellung der benötigten Datentiefein der Lage sind, Schwierigkeiten mit einer fristgerechten Lieferung bekommen können.

Die befragten Fondsmanager äusserten auch Bedenken, dass vertrauliche strategische Positionen veröffentlicht werden könnten. Gut 31 Prozent der Befragten gehen daher davon aus, dass Fondsmanager für alternative Investments nur „äusserst ungern“ wichtige, betriebswirtschaftliche Solvency II-Daten an Versicherer weitergeben. Weitere 56 Prozent glauben, sie täten dies „eher ungern“. Fast zwei Drittel (65 Prozent) der Befragten gaben an, dass sie potenzielle Nachteile für Dachfonds unter Solvency II sehen, weil sich viele Manager der zugrundeliegenden Fonds der erforderlichen Weitergabe der Originaldaten verweigern könnten.

Martha Whitman, Head of Insurance Solutions for Europe, Middle East & Africa bei State Street, sagt dazu: „Wenn unsere Kunden anSolvency II denken, richtet sich der Fokus oft schnell auf die Schwierigkeiten für die Versicherer. Dabei sind die Herausforderungen für Fondsmanager, die Geld verwalten, ebenso anspruchsvoll. Das Ausmass der Meldepflichten und Transparenzstandards ist erheblich. Zusätzlich zu den Versicherern sehen wir in jüngster Zeit häufige Anfragen von Fondsmanagern, die uns um Hilfe bei der Bewältigung ihres Verwaltungsaufwands bitten."

Mit Blick auf alternative Anlageklassen glauben 10 Prozent der Befragten, dass die Versicherer ihr Engagement in alternative Anlagen erheblich verringern werden. Dies liege an den unter Solvency II höheren Eigenkapitalanforderungen. 43 Prozent der Befragten gehen daher auch davon aus, dass Versicherer vermehrt Joint Ventures eingehen, um das Ausmass alternativer Anlagen und die damit einhergehenden Eigenkapitalanforderungen zu verringern. Die Gelder der Fonds könnten stattdessen künftig stärker in direkte Investitionen fliessen, etwa in Immobilien.

Insgesamt erwarten 68 Prozent der befragten Versicherungs-und Fondsmanager, dass Versicherer wegen Solvency II vermehrt zu Anlagestrategien mit stärker prognostizierbaren und unkorrelierten Erträgen übergehen werden. 14 Prozent der Befragten sind sehr besorgt über die Folgen dieser Entwicklung. Sie gehen davon aus, dass die Risikobereitschaft der Versicherer sinkt. Dies wird ihre Fähigkeit im aktuellen Niedrigzins-Umfeld beeinträchtigen, den Zahlungsverpflichtungen ihren eigenen Kunden gegenüber nachzukommen.

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