Fondskosten im Vertrieb immer wichtiger

23.11.2010, 14:27 Uhr

Die Fondskosten spielen im Vertrieb eine immer grössere Rolle. Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage des Berliner Marktforschungsinstituts Metrinomics unter 900 Vertriebspartnern in Europa, wie die Financial Times Deutschland schreibt. Demnach sind die Kosten für die Verkäufer inzwischen das wichtigste Auswahlkriterium. Vor einem Jahr rangierte das Thema noch hinter Faktoren wie dem Kundenservice und der Produktqualität.

Heute gewichten die Vertriebspartner den Faktor Kosten doppelt so stark wie noch im Zeitraum von 2005 bis 2009. Die Produktemittenten stehen somit heute unter einem grösseren Rechtfertigungsdruck, wenn sie hohe Gebühren durchsetzen wollen.

Metrinomics befragt seit zehn Jahren regelmässig Fondsverkäufer, zu denen Privatbanken, Dachfondsmanager, Vermögensverwalter sowie klassische Strukturvertriebe gehören. Das stärkere Kostenbewusstsein der Anleger und das Aufkommen der kostengünstigen ETF zwinge die Anbieter zu Einsparungen. Wenn sie Investoren behalten oder hinzugewinnen wollen, müssten sie die Gebühren senken, so die Studie. Da die Emittenten aber die Marge der Vertriebspartner nicht antasten können, müssen sie selbst den Grossteil der Einsparungen tragen.

Ein Indiz für die stärkere Macht der Vertriebe sei die Zunahme von erfolgsabhängigen Gebühren bei gemanagten Fonds. Die Fondshäuser müssen schon einen Mehrwert bieten, wenn sie im Wettbewerb mit den börsennotierten Indexfonds bestehen wollen. (cw)
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