23.12.2024, 14:23 Uhr
In eigener Sache: 2024 war nicht nur an den Börsen ein erfolgreiches Anlagejahr mit neuen Rekordständen. Auch Investrends hat mit weit über 2000 publizierten Beiträgen eine neue Höchstmarke erreicht und wird im...
FIDLEG ist eine riesige Herausforderung für den Finanzmarkt Schweiz. Im Vergleich zu FIDLEG ist MiFID II allerdings noch viel detaillierter, erklären die Experten von Primecoach anlässlich einer Veranstaltung.
Das neue Finanzdienstleistungsgesetz FIDLEG sowie die MiFID II, eine Richtlinie der EU für Finanzinstrumente, beschäftigt die Schweizer Finanzwelt. Die Veranstaltung von Primecoach zu diesem Thema im Saal des Zürcher Au Premier war jedenfalls komplett ausgebucht.
CEO Marco Chinni und Beatrix Jäger, Partner und Senior Consultant von Primecoach, führten dabei eloquent durch den Dschungel von FIDLEG und MiFID II, ohne viel juristischen Fachjargon, dafür klar auf den Punkt gebracht. Die oft vernachlässigten Herausforderungen sind komplex schon in der Übersicht. Es bietet sich an, die gesamte Thematik in drei Kategorien zu unterteilen: Produkte und Dienstleistungen, Organisation im Unternehmen und Kundenseite.
Im Unterschied zu FIDLEG ist MiFID II wesentlich detaillierter. MiFID beinhaltet zusätzliche Themen und hat u.a. eine andere Bezeichnung für die Kundensegmentierung. Beide reglementieren z.B. die Eignungsprüfung, den Product Government Prozess und die Details sowie die Dokumentationspflichten, allerdings in unterschiedlicher Tiefe.
Standardisierte Abläufe und Dokumente ab 2018
Der von MiFID geforderte Product Governance Prozess lässt sich, gemäss den Experten von Primecoach, in einzelne Schritte einteilen: Anpassungen im Unternehmen, Aufnahme des Produktherstellungsprozesses, Einführung von Produkt-Tests, Aufnahme der Vertriebsstrategie, Forderung nach Transparenz und laufende Überwachung.
Beim MiFID II "Target Market" geht es um ein ausführliches Assessment der Strategie mit den Komponenten Kunde, Produkt, Risikobeurteilung, Kosten und Steuern und vieles mehr.
Das ist allerdings noch lange nicht alles. In 2018 muss, wer in der EU oder dem EWR Investment Advices oder sogenannte PRIIPS (Packaged Retail and Insurance-based Investment Products) verkaufen will, dem Konsumenten ein "Key Information Document" zur Verfügung stellen. Das sind standardisierte Dokumente, die maximal drei A4-Seiten lang sein dürfen. Diese müssen das Risiko-Ertrags-Profil und die gesamten Transaktionskosten beinhalten die Total Expense Ratio (TER) allein genügt nicht mehr.
Es gibt viel zu tun
Auf den Primecoach-HEATMAPS erklärte Marco Chinni, anhand von Beispielen für Banken, Asset Manager und Fondsleitungen, dass Umsetzungen betreffend FIDLEG und MiFID II ganz klar Aufgaben für den Verwaltungsrat und die Geschäftsleitung beinhalten. Den höchsten Aufwand sieht Chinni für die Geschäftsleitung, die Kundenbetreuung, das Product Management, den Vertrieb und für die IT. Die Anforderungen an die Kundenadministration werden immens sein.
Auf der Projektseite bietet sich an, dies in drei Phasen zu sehen. Die erste stellt die Initialisierung des Know-how-Transfers und das Erstellen einer umfassenden und detaillierten IST- und GAP-Analyse für das gesamte Unternehmen, die IT, Risk und Compliance etc. dar. In der zweiten Phase geht es um die Inhalte, das Personal und die Finanzen, bevor es in Phase drei an die Umsetzung geht.
Primecoach FIDLEG / MiFID Roundtable
Als Unterstützung bei diesen Herausforderungen bietet Primecoach Roundtables an, welche Know-how und Erfahrungsaustausch sowie zielgerichtetes Networking für FIDLEG/MiFID Betroffene bieten. Weiterführende Informationen können Interessierte bei Primecoach jederzeit erhalten.
Als Fazit kann man sagen, wer seine Dienstleistung aus der Schweiz exportieren will, darf die Kosten und den Aufwand nicht scheuen, die FIDLEG und MiFID II mit sich bringen werden. Bereits am 1. Januar 2018 soll MiFID II in Kraft treten viel Zeit bleibt da nicht.