11.04.2025, 12:28 Uhr
Zum 23. Mal in diesem Jahr hat Gold ein neues Rekordhoch erreicht. Eine Unze kostete am Freitag in der Spitze 3220 US-Dollar und damit so viel wie nie zuvor.
Die Euro-Notenbank vollzieht wie erwartet die sechste Zinssenkung seit Mitte 2024. Der weitere Zinskurs ist allerdings so unsicher wie lange nicht.
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat die Leitzinsen ein weiteres Mal um 0,25 Prozentpunkte gesenkt. Der relevante Einlagenzins liegt nun bei 2,5 Prozent. Das erklärte die EZB im Anschluss an ihre Ratssitzung.
Die Senkung war mit breiter Mehrheit erwartet worden. Es ist die fünfte nacheinander und die sechste seit Juni 2024. Dann hatte die EZB ihre geldpolitische Lockerung bei einem Einlagensatz von 4,0 Prozent begonnen.
Der weitere Zinskurs ist allerdings so unsicher wie lange nicht. Das liegt an drohenden US-Zöllen, aber auch am historischen Fiskalpaket von Union und SPD. Viele Ökonomen haben daraufhin bereits ihre Wachstumsprognosen für Deutschland und teilweise auch für die Euro-Zone angehoben.
So rechnen die Ökonomen von Goldman Sachs nun damit, dass die EZB die Zinssenkungen bereits im Juni bei einem Einlagensatz von 2,0 Prozent einstellen wird. Das deutsche Fiskalpaket verringere den Druck, die Zinsen in den expansiven Bereich zu senken, der die Wirtschaft antreibt.
Auch Jens Eisenschmidt von der US-Bank Morgan Stanley hat vor wenigen Tagen seine Prognose angepasst: Die EZB werde im April wahrscheinlich auf eine Zinspause verzichten, um bereits im Juni bei 2,0 Prozent anzukommen. Eisenschmidt geht allerdings davon aus, dass es damit längst nicht getan sein wird: Er prognostiziert, dass der Einlagensatz bis Mitte 2026 um einen weiteren Prozentpunkt auf 1,0 Prozent sinken wird.