23.12.2024, 14:23 Uhr
In eigener Sache: 2024 war nicht nur an den Börsen ein erfolgreiches Anlagejahr mit neuen Rekordständen. Auch Investrends hat mit weit über 2000 publizierten Beiträgen eine neue Höchstmarke erreicht und wird im...
Die Aussichten für die Exportwirtschaft in der Schweiz haben sich verbessert. Laut einer Umfrage rechnet die Hälfte der Schweizer KMU mit einem Wachstum der Ausfuhren im zweiten Halbjahr.
Die Firmen halten sich aber trotzdem noch zurück und setzen vor allem auf stabile Märkte wie Europa und die USA. Zu diesem Schluss kommt die Exportförderungs-Organisation Switzerland Global Enterprise (S-GE) nach einer Befragung von mehr als 200 kleinen und mittleren Unternehmen. Die auf diese Weise erhobene KMU-Exportstimmung stieg laut Mitteilung auf 68,2 Punkte. Bei der letzten Befragung vor einem halben Jahr hatte noch ein Wert von 51,6 Punkten resultiert.
Damit liege das Barometer wieder deutlich über der Wachstumsschwelle von 50 Punkten. Ob damit nach einer zweijährigen Phase der Abkühlung die Trendwende geschafft sei, werde auch davon abhängen, wie sich die geopolitischen Spannungen weiterentwickelten.
Trotz aller Zuversicht bleibe der Risikoappetit aber gering, so der Befund der Umfrage. 46 Prozent der Unternehmen wolle etwa keine neuen Märkte erobern. Europa und die USA blieben die wichtigsten Exportdestinationen für die Schweizer KMU.
Auffallend sei, dass auch die Länder Lateinamerikas, die vor einem Jahr noch zu den aufstrebenden Märkten gezählt hatten, etwas aus dem Fokus gerückt seien. Mit einem Abschluss des Freihandelsabkommens zwischen der EFTA und den Mercosur-Staaten könnte die Bedeutung Lateinamerikas aber schlagartig wieder ansteigen.
Gründe für die geringe Abenteuerlust liegen laut in den aktuellen Währungsrisiken, in den hohen Energie- und Rohstoffpreisen und im Fachkräftemangel. Zudem würden die geopolitischen Herausforderungen immer wichtiger: das Verhältnis der Schweiz zur EU, der Russland-Ukraine-Konflikt, die Spannungen zwischen den USA und China sowie der weltweit zunehmende Protektionismus. Aber auch die Spannungen im Nahen Osten beschäftigen laut Erhebung fast jedes fünfte Schweizer KMU (19 Prozent).
Die Hälfte der befragten Firmen kenne eine Nachhaltigkeitsberichterstattung oder plane, eine solche einzuführen. Ein Viertel habe sich bereits ein Netto-Null-Ziel im Sinne des Pariser Klimaabkommens gesetzt.
Noch einen weiten Weg hätten die Unternehmen dagegen im Bereich der künstlichen Intelligenz (KI) vor sich: Erst 39 Prozent der Firmen nutze in ihrem internationalen Geschäft KI. Eingesetzt werde sie hauptsächlich, um Marktanalysen zu erstellen, Markttrends zu erkennen und zur Optimierung von Marketingstrategien und für einen KI-basierten Kundenservice.