27.11.2024, 14:11 Uhr
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Metaverse ist die Zukunft des Internets. Technologiekonzerne schwärmen von den Möglichkeiten im neuen digitalen Universum der Zukunft. Bereits heute gibt es interessante Fragestellungen. Andreas Dietrich von der Hochschule Luzern beleuchtet das Thema Metaverse auch im Kontext von Schweizer Retailbanken.
In den letzten Monaten ist ein richtiggehender Hype um das Thema «Metaverse» entstanden. So hat Microsoft das Metaverse als Mitgrund für die Übernahme des Spieleentwicklers Activision Blizzard für USD 68.7 Milliarden angegeben. Mark Zuckerberg setzt ebenfalls auf das Metaverse und hat sogar sein Konzern «Facebook» in Meta umbenannt, um die Ambitionen und die Vision des Unternehmens zu unterstreichen. Und Google und Apple arbeiten schon seit einigen Jahren an Technologien für das Metaverse. Andreas Dietrich geht im IFZ Retail Banking Blog den Fragen nach, was das Metaverse überhaupt ist und warum Banken darin bereits aktiv sind.
Dietrich beschreibt das Metaverse anschaulich: "Der Begriff Metaverse ist an sich nicht klar definiert. Es gibt auch nicht das Metaverse. Vielmehr ist Metaverse ein Begriff für ein Ökosystem auf einer virtuellen Plattform, auf welcher sich Menschen treffen, miteinander kollaborieren und auch digitale Waren und Dienstleistungen wirtschaftlich handeln können. Ein Metaverse ist zwar virtuell, hat aber teilweise fliessende Übergänge in die physische Welt. Oder anders erklärt: Das Metaverse ist eine andere Art ins Internet zu gehen. Indem man sich als Figur ('Avatar') durch virtuelle Welten bewegt und mit anderen Personen (oder Unternehmen) interagiert, wird das Internet 'dreidimensionaler'. Es hat aber einen klaren Bezug zur realen Welt. Gerade in der Gaming-Industrie sieht man schon erste solche Entwicklungen."
Das Metaverse sei eigentlich eine logische Weiterentwicklung des Webs. Während im Web 1.0 vor allem statische Websites existiert haben, die man besuchen konnte, wurde das Web 2.0 "sozialer". Auch Nicht-Experten können im Web 2.0 Inhalte generieren und vielen Menschen einfach und unkompliziert zur Verfügung stellen (Stichwort "Social Media"). Metaverse könnte das Web in eine virtuelle Welt weiterentwickeln. Dabei dürfte die Blockchain-Technologie oder der Einsatz von Non-Fungible Tokens (NFT) an Bedeutung gewinnen, meint Dietrich.
Wie relevant Metaverses in zehn Jahren sein werden, sei ungewiss. Es könnte aber die Rolle des Internets neu definieren und verspreche dadurch auch neue Einnahmemöglichkeiten. Gemäss Goldman Sachs liegt das langfristige Umsatz-Potenzial von Metaverse zwischen 2.6 bis 12.5 Bio. USD.
Für die klassische Finanzindustrie stellt sich mit den neuen Möglichkeiten rund um Metaverse die Frage, welche Chancen und Gefahren sich in Bezug auf Kundenschnittstelle, Touchpoints und Geschäftsmodell ergeben. Andreas Dietrich gibt einige Gedanken und Ideen dazu:
Es gibt heute schon einige Banken, welche in einem Metaverse zu finden sind und mit dem Thema experimentieren. Doch sind noch viele Fragen offen, wie Dietrich aufzeigt: "Wird das Metaverse wirklich das Web 3.0? Und wie lange braucht es, bis sich das Metaverse im Banking durchsetzen wird? Wie sehen Bankgeschäfte in einer virtuellen 3D-Welt aus?" Entscheidend sei aber schlussendlich, wann die Technologie ausgereift sei, zu welchem Zeitpunkt die Kundinnen und Kunden auch in der Breite solche Möglichkeiten nutzen werden und wie Banken sich nicht nur in der regulierten realen Welt, sondern auch im Metaverse bewegen (können). "Es sind spannende Fragen und faszinierende Perspektiven, die das Metaverse bietet", sagt der Banken-Experte.