26.11.2024, 14:35 Uhr
Die Grossbank UBS will ihr derzeitiges Wertpapier-Joint-Venture in China vollständig übernehmen. Der Prozess, die Beteiligung an «UBS Securities» auf 100 Prozent zu erhöhen, sei im Gange, hiess es auf Anfrage der...
Der Innere Wert von BB BIOTECH hat sich
im 3. Quartal deutlich um 13.4% (in USD) erhöht. Zahlreiche Akquisitionen von
kleineren und mittleren Biotech-Unternehmen durch Pharmakonzerne sorgten im 3.
Quartal für steigende Kurse. Die Biotech-Unternehmen konnten im abgelaufenen Quartal
ihre operative Stärke und ihre Innovationskraft trotz Gesundheitsreform in den
USA und Sparanstrengungen in Europa eindrücklich unter Beweis stellen. Für das
kommende Quartal werden Biotech-Unternehmen weltweit bis zu 80
Phase-III-Ergebnisse oder auch regulatorische Ereignisse melden. Angesichts der
weiterhin günstigen Bewertungen ist mit anhaltenden M&A-Aktivitäten zu
rechnen.
Die historisch tiefen Bewertungen von
Biotech-Unternehmen haben im 3. Quartal zu zahlreichen Übernahmeaktivitäten
geführt, was dem gesamten Sektor einen beträchtlichen Auftrieb verliehen hat. In
diesem sich aufhellenden Umfeld erholte sich der Nasdaq Biotechnology Index und
konnte im 3. Quartal um 11.9% (in USD) zulegen. Der Innere Wert (NAV) der BB
BIOTECH AG legte in diesem Zeitraum sogar um 13.4% (in USD) zu. Negative
Auswirkungen brachte der schwache USD mit sich, weshalb der Innere Wert in CHF
lediglich um 3.5% gestiegen ist. Die BB BIOTECH-Aktie konnte von dieser
positiven Entwicklung bislang nur ungenügend profitieren. Die weiterhin
vorsichtige Haltung der europäischen Investoren gegenüber
Healthcare-Gesellschaften widerspiegelt sich im Kursverlauf der BB BIOTECH AG,
die im Berichtsquartal um 3.7% in CHF respektive 3.2% in EUR
korrigierte.
Im Zwischenbericht per Mitte des Jahres hat BB Biotech zum
Ausdruck gebracht, dass mit vermehrten Übernahmen zu rechnen ist, sollten die
Bewertungen der Biotech-Unternehmen auf diesen historisch tiefen Niveaus
verharren. Auslöser der jüngsten Akquisitionswelle sind die seit langem
bekannten strukturellen Probleme der Pharma-Industrie, die an auslaufenden
Patenten, Preisdruck und Innovationsstau leidet. Dies macht allen voran
innovative Biotech-Unternehmen mit erfolgversprechenden Produkten zu geeigneten
Übernahmekandidaten. Im 3. Quartal sind gleich zwei Gesellschaften im Portfolio
von BB BIOTECH Ziel einer Akquisition geworden. Zuerst hat Sanofi-Aventis USD
18.5 Mrd. für Genzyme geboten, was einer Übernahmeprämie von ungefähr 40%
entspricht. Anschliessend hat Bristol-Myers Squibb (BMS) die Übernahme von
ZymoGenetics angekündigt. BB BIOTECH war zu diesem Zeitpunkt drittgrösster
Aktionär und profitierte dementsprechend vom Übernahmeangebot und einer Prämie
von ca. 85% über dem letztbezahlten Kurs. ZymoGenetics besitzt einen
vielversprechenden Produktkandidaten zur Behandlung von Hepatitis C, welcher von
BMS vor ca. zwei Jahren einlizenziert und mit dieser Transaktion schlussendlich
vollständig ins Unternehmen integriert wurde.
Im Verlauf des 3. Quartals hat die BB BIOTECH AG ihr
Aktienrückkaufprogramm fortgesetzt und 226'978 Aktien über die zweite Linie
gekauft. Somit sind ca. 60% des Aktienrückkaufprogrammes ausgeführt.
Höhere Diversifikation im Portfolio
Die Diversifikation im Portfolio wurde im 3. Quartal
weiter vorangetrieben. Einerseits wurde die Position in Actelion reduziert, um
den Risiken in der Entwicklungspipeline Rechnung zu tragen, andererseits sind
Investitionen in mittelgross kapitalisierte Gesellschaften getätigt worden. Mit
dem Verkauf von ZymoGenetics als auch der Reduktion der Position Arena
Pharmaceutical reduzierte sich der Investitionsgrad von 114.6% auf 105.3%. Mit
Halozyme hat BB BIOTECH in diesem Jahr an der fünften Kapitalerhöhung
teilgenommen, was für die Investmentgesellschaft den idealen Einstieg in
kleinere Gesellschaften ermöglicht. Die BB Biotech Finanzierung erlaubt es den
Gesellschaften, in Eigenregie ihre vielversprechenden Entwicklungen
voranzutreiben und damit einen höheren Mehrwert zu generieren. Nebst der
Transaktion in ZymoGenetics zu Beginn dieses Jahres partizipierte BB Biotech an
Kapitalerhöhungen von Micromet, Optimer, Immunogen und zuletzt an
Halozyme.
Actelion (-2.8%, in CHF)
veröffentlichte negative Nachrichten betreffend Clazosentan, welches gegen
Komplikationen nach schweren Hirnblutungen in klinischen Studien getestet wurde
und keinen signifikanten Effekt aufweisen konnte. Somit bleibt diese
medizinische Problemstellung weiterhin ohne medikamentöse Therapie. Als
Konsequenz für Actelion erhöht sich der Druck, neue Produkte zu entwickeln und
im Markt zu lancieren, um den Patentverfall im Jahre 2015/16 von Tracleer
kompensieren zu können. BB BIOTECH hat die Position aufgrund des antizipierten
hohen Risikoprofiles dieses klinischen Projektes im Verlaufe des Quartales
reduziert.
Celgene (+13.4%, in USD) hat mit
der Publikation ihrer Quartalszahlen die Wachstumsdynamik für ihre
Hämatologie-Produkte klar bestätigen können. Celgene verfügt mit Revlimid zur
Behandlung verschiedener Blutkrebsformen über ein Medikament, welches in den
kommenden Jahren durch Erweiterungen der Indikation und den Eintritt in den
japanischen Markt die Basis für weiteres signifikantes Umsatzwachstum
darstellt.
Trotz aller guten Phase-III-Resultate für Telaprevir
zur Behandlung von Hepatitis C stieg die Vertex-Aktie nur um 5.1% (in
USD). Die bis anhin nicht schlüssig geklärte Konkurrenzsituation soll an der
diesjährigen medizinischen Konferenz AASLD durch weitere Details der klinischen
Studien gelöst werden. Vertex plant den Zulassungsantrag im 4. Quartal
einzureichen, sodass mit einer Marktzulassung in der zweiten Jahreshälfte 2011
zu rechnen ist.
Novo Nordisk (+9.8%, in DKK) profitiert
weiterhin von der soliden Markteinführung des Diabetes-Medikaments Victoza,
welches sowohl in den USA als auch in Europa gut aufgenommen wurde. Mit Roche
musste zudem ein wichtiger potenzieller Konkurrent für das GLP-Projekt aufgrund
von Nebenwirkungen einen Rückschlag hinnehmen. Das Marktpotenzial dieser Klasse
wurde im Verlauf der letzten Monate von vielen Marktteilnehmern erhöht und
unterstützt die Wachstumsaussichten für Novo Nordisk.
Gilead
Sciences
stieg in den letzten drei Monaten um 3.9% (in USD). Die 2.-Quartals-Zahlen
enttäuschten erneut, da der Markt den Druck auf die Finanzierung von
HIV-Medikamenten in den USA sowie die Währungseinflüsse unterschätzte. Die
Gesellschaft konnte weitere positive klinische Daten zu ihrer
HIV-Medikamenten-Pipeline präsentieren. Die Skepsis in Bezug auf die
langfristigen Wachstumsaussichten unter Berücksichtigung der aktuellen Bewertung
(bei einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 10x basierend auf 2010-Zahlen) blieb aber
bestehen. Gilead hat zudem im 3. Quartal ein grosses Aktienrückkaufprogramm über
USD 5 Mrd. initiiert.
Aufwind dank M&A-Aktivitäten
Die gesamte Position in ZymoGenetics wurde per Ende
September aufgrund des Übernahmeangebotes von BMS verkauft, nachdem die
Gesellschaft mit ihren Entwicklungskandidaten weitere Fortschritte erzielt hat.
Die Position in Arena wurde signifikant reduziert.
Aufgrund der negativen Entscheidung des US-FDA-Beratungsgremiums mit 9 zu 5
Stimmen gegen eine Zulassungsempfehlung sind die Chancen für eine Marktzulassung
äusserst gering.
Ein Teil der Position in Genzyme wurde mit Gewinn
veräussert. Der weitere Verlauf der Aktie hängt mit dem Erfolg der Akquisition
und dem finalen Übernahmepreis zusammen, welcher Sanofi-Aventis bereit ist zu
zahlen.
Die Beteiligung an Halozyme wurde durch die Teilnahme
an der Kapitalerhöhung signifikant aufgestockt. Halozyme entwickelt eine
vielversprechende Plattform, welche es ermöglicht, eiweissbasierte Medikamente
nicht mehr intravenös, sondern subkutan zu verabreichen.
Die restliche Position in Biogen Idec wurde vollständig
abgestossen, da nach Einschätzung von BB Biotech das Kerngeschäft von Biogen Idec in
den kommenden Jahren durch einen starken Anstieg an kompetitiven
Multiple-Sklerose-Medikamenten unter Druck kommen wird.
Positive Vorzeichen für das
4. Quartal 2010
BB Biotech wird zukünftig ein besonderes Augenmerk auf
kleine und mittelgrosse Unternehmen als Ergänzung zu den vorhandenen Kernbeteiligungen
legen. Einige dieser Unternehmen verfügen möglicherweise über die
Voraussetzungen und das Potenzial, sich zu einer Kernbeteiligung im BB Biotech Portfolio zu
entwickeln. Die sich momentan beschleunigende Übernahmewelle getrieben durch
pharmazeutische Gesellschaften wird nach Ansicht der BB Biotech Experten anhalten, zumal diese
unter zunehmendem Druck stehen, ihre Pipeline zu verstärken, oder ihnen sonst
droht, selbst einer Konsolidierung zum Opfer zu fallen.
Wichtige Nachrichten für das 4. Quartal erwartet BB Biotech von folgenden Gesellschaften:
Die Prognosen, wonach sich die US-Healthcare-Reform auf
-0.5% bis -2.0% des Gesamtumsatzes auswirken wird, dürfte sich mit den kommenden
Quartals- und Jahreszahlen bestätigen. Gleichzeitig erhalten die Investoren
Klarheit bezüglich der Sparanstrengungen in Europa, welche in der gleichen
Grössenordnung ausfallen werden.
BB Biotech ist überzeugt, dass die sich aufhellende Stimmung
gegenüber dem Biotechnologie-Sektor unter den Investoren in den USA auch auf
Europa übertragen wird. Die jüngsten Akquisitionen sind als erstes Zeichen in
diese Richtung zu werten.
Rücktritt von Prof. Dr.
David Baltimore
Prof. Dr. David Baltimore hat aus Altersgründen seinen
Rücktritt aus dem Verwaltungsrat auf die nächste Generalversammlung per 21. März
2011 bekannt gegeben. Er gehört seit der Gründung von BB BIOTECH 1993 dem
Gremium an, zuletzt als Vizepräsident. Der Verwaltungsrat dankt David Baltimore
für sein grosses Engagement und seine ausserordentlichen Verdienste für das
Unternehmen über die letzten 17 Jahre. David Baltimore hatte massgeblichen
Anteil am Erfolg der Beteiligungsgesellschaft. Der Verwaltungsrat hat eine
Evaluation für die Nachfolge von David Baltimore gestartet, um den Aktionären an
der nächsten ordentlichen Generalversammlung am 21. März 2011 ausgewiesene
Kandidaten zu präsentieren. (cl)