22.11.2024, 13:09 Uhr
Die Kerninflation in Japan lag im Oktober bei 2,3 Prozent, das ist etwas weniger als noch im September. Aber minimal mehr als erwartet worden war.
Anthony Lawler, Portfoliomanager und Mitglied des Investment-Komitees von GAM Alternative Investments Solutions, gibt einen Überblick über die Performance von alternativen und Absolute-Return-Strategien im Januar 2015.
Der Januar bescherte den Anlageklassen durchweg erhöhte Schwankungen. Für viele Anleger in Hedge Funds wurde das Umfeld dadurch schwieriger. Die meisten Global Macro-Investoren konnten sich jedoch über Zuwächse freuen der HFRX Macro/CTA Index stieg im Monatsverlauf um 2,0%. Die Erwartung einer Abschwächung des globalen Wachstums spiegelte sich insbesondere in kräftigen Rallys bei amerikanischen, britischen und kontinentaleuropäischen Anleihen, einem Ölpreisrückgang um mehr als 7% und einer negativen Aktienperformance wider. Der MSCI World Index fiel um 1,8%, der amerikanische S&P 500 Index verlor 3,0% (auf USD-Basis). Europas Börsen bildeten mit starken Zuwächsen auf Eurobasis eine bemerkenswerte Ausnahme.
Für die Anleger drehte sich im Januar fast alles um die Themen quantitative Lockerung (QE) und Währungen, sagt Anthony Lawler, Fondsmanager bei GAM. Viel Stoff für Diskussionen bot die unerwartete Abkopplung des Schweizer Franken vom Euro. Die Auswirkungen der Entscheidung der Schweizer Nationalbank beschränkten sich jedoch weitgehend auf einmalige Verluste von Händlern und Anlegern, die auf dem falschen Fuß erwischt wurden. Den stärksten Effekt auf die Trading-Fonds hatten die QE-Ankündigung der Europäischen Zentralbank und die deutliche Aufwertung des US-Dollars. Die Erklärung der EZB zum geplanten Aufkauf von Anleihen gab europäischen Aktien, Staats- und Unternehmensanleihen auf Eurobasis starken Auftrieb, während der Euro selbst gegenüber dem Dollar jedoch mehr als 6% an Wert verlor. Nach unserer Einschätzung werden sich bei Währungen und Zinsen auch in nächster Zeit interessante Gelegenheiten für die Macro-Strategien bieten. Wir werden vermutlich weiter taktische Long-Positionen in europäischen Unternehmensanleihen und Aktien sehen. Diesen Märkten sollte zugutekommen, dass sich viele Anleger vor dem Hintergrund der quantitativen Lockerung entlang des Risikospektrums weiter vorwagen werden, hinzu kommt eine mögliche Verbesserung des fundamentalen Umfelds.
Der Januar brachte den Aktienmärkten nicht den positiven Performance-Effekt, den er in der Vergangenheit oft gehabt hatte. In den USA war der Monat von einer schwachen Anlegerstimmung geprägt. Aktien gaben nach, während US-Treasurys ebenso wie britische Gilts und Staatsanleihen aus europäischen Kernländern von einer kräftigen Rally der Risk-Off-Assets profitierten. Das von Risikoscheu gekennzeichnete Umfeld hatte eine negative Wertentwicklung bei Hedge Funds mit Ausnahme des Macro-Teilsektors zur Folge. Die HFRX-Indizes für die Event Driven-, Equity Hedge- und Relative Value-Strategien beendeten den Januar alle im Minus. Der breit gefasste HFRX Global Hedge Fund Index gab auf USD-Basis um 0,3% nach.
Angesichts der divergierenden Entwicklung der Märkte in Europa und den USA bestimmte im Januar zum Teil das geografische Exposure den Anlageerfolg, so Lawler. Bei den Aktienstrategien erging es den in Europa anlegenden Fonds besser ihnen kam ihre Positionierung noch vor der QE-Ankündigung und dem anschließenden Kursanstieg an den europäischen Börsen (mit Ausnahme der griechischen) zugute. US-Fonds litten indessen generell unter der erhöhten Volatilität und den negativen Ergebnissen, die amerikanische Aktien im Januar verbuchten. An den Kreditmärkten anlegende Fonds konnten von der Rally bei europäischen und amerikanischen Unternehmensanleihen profitieren, wobei der Anstieg im zinsempfindlicheren Investment-Grade-Segment stärker war als im Hochzinssegment. Im Ländervergleich sehen wir die besseren Chancen für amerikanische Papiere, da die Probleme im dortigen Energiesektor in den letzten Monaten auch zu einigen Verkäufen in anderen, nicht betroffenen Bereichen geführt haben. Wir glauben, dass dadurch außerhalb der Energiebranche zum Teil attraktive Renditen zu erzielen sind. Anleger, die weltweit in Unternehmensanleihen investieren, können zudem von attraktiven Renditevorteilen profitieren.
Quelle: GAM, Bloomberg, MSCI, Thomson Reuters