Eintrübung der Konjunkturerwartungen im Mai

21.05.2010, 10:36 Uhr

Die Konjunkturerwartungen erfuhren gemäss dem Finanzmarkttest der Credit Suisse und des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) im Mai einen Dämpfer. Der Credit Suisse ZEW Indikator verlor 12.9 Punkte und steht aktuell bei 40.5 Punkten.

Nachdem sich der Credit Suisse ZEW Indikator der Erwartungen seit September 2009 auf hohen Niveaus von über 50 Punkten hielt, verzeichnete er in der Mai-Umfrage einen deutlichen Rückgang: Er sank um 12.9 Punkte auf 40.5 Punkte. Zwar erwartet nach wie vor eine Mehrheit von 52.4% (-5.4 Prozentpunkte) in den kommenden sechs Monaten eine anhaltende Konjunkturerholung, 11.9% (+7.5 Prozentpunkte) sehen für diesen Zeitraum aber eine Verschlechterung.

Die Einschätzung der aktuellen Wirtschaftslage ist im Mai ebenfalls tiefer ausgefallen, und der entsprechende Index sank um 8.5 Punkte auf 4.8 Punkte. Immerhin bleibt das Indexniveau damit zum zweiten Monat in Folge im positiven Bereich. Die grosse Mehrheit von 81% erachtet das Wirtschaftsumfeld weiterhin als "normal". Dagegen halten 11.9% (-5.9 Prozentpunkte) das gegenwärtige Umfeld für "gut", 7.1% (+2.7 Prozentpunkte) halten es immer noch für "schlecht".

Obschon mit 61.9% noch immer eine Mehrheit der Umfrageteilnehmer von einer unveränderten Inflationsrate ausgeht, stieg der Anteil derer, die im kommenden Halbjahr einen Inflationsrückgang erwarten, um 5.1 Prozentpunkte auf 9.5%. Dagegen gingen im Mai noch 28.6% (-4.7 Prozentpunkte) von steigenden Preisniveaus aus.

Der Anteil der Finanzmarktexperten, der in der kürzeren Frist von Zinserhöhungen ausgeht, hat sich um deutliche 19.2 Prozentpunkte auf lediglich noch 11.9% verringert. Die restlichen 88.1% glauben nicht, dass sich die kurzfristigen Zinsen in den nächsten Monaten ändern. Damit erwartet gleichzeitig auch eine Mehrheit von 82.9% (+9.1 Prozentpunkte), dass es zu keiner Veränderung der Zinsdifferenz zwischen der Schweiz und dem Euroraum kommen wird.

Immer noch 60.0% (-5.9 Prozentpunkte) der Befragten erwarten einen Anstieg des Swiss Market Index. Der Anteil der Pessimisten erhöht sich aber gleichzeitig, sodass der zugehörige Saldo um 11.3 Punkte auf 40.0 Punkte sinkt.

Seit März 2010 ist der EUR/CHF-Wechselkurs um mehr als 4% auf derzeit nur knapp über 1.40 gesunken. Obschon die Schweizerische Nationalbank (SNB) nach wie vor beabsichtigt, eine übermässige Aufwertung des Frankens zu verhindern, ist der Anteil der Finanzmarktexperten, die einen stärkeren Franken erwarten, wieder gestiegen. So erwarten genau 50% (+7.8 Prozentpunkte) der befragten Finanzmarktexperten in den kommenden sechs Monaten einen stärkeren Franken gegenüber dem Euro. Insgesamt stieg der Saldo der Erwartungen für den EUR/CHF-Wechselkurs um 10.5 Punkte auf 23.8 Punkte. (mak)

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