27.11.2024, 14:11 Uhr
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Mit VT5 der Beteiligungsgesellschaft Veraison geht die erste Special Purpose Acquisition Company (Spac) an den Start. Das IPO soll bis zu CHF 200 Mio. generieren, die innerhalb von zwei Jahren zur Akquisition im Technologiesektor in Mittel- oder Nordeuropa verwendet werden. Erster Handelstag ist der 15. Dezember.
Das erste Spac an der Schweizer Börse heisst mit vollem Namen VT5 Acquisition Company (VT5). Lanciert wird es von der Beteiligungsgesellschaft Veraison Capital, 2014 gegründet vom bekannten Finanzexperte Gregor Greber, der davor den auf Schweizer Aktien spezialisierten Asset Manager zCapital ins Leben gerufen hatte.
Veraison hatte sich schon länger mit der Idee eines Spac in der Schweiz herumgeschlagen, einer Mantelgesellschaft, für die nach der Kotierung eines oder mehrere Übernahmeobjekte gesucht werden. Nachdem die Behörden der SIX Swiss Exchange Mitte November grünes Licht erteilt hatten, dass Spacs auch hierzulande kotiert und gehandelt werden dürfen, macht Veraison jetzt Ernst.
Das Initial Public Offering (IPO) von VT5 soll bis zu CHF 200 Mio. Fr. einsammeln. Das Bookbuilding dauert vom 9. bis zum 13. Dezember. Investoren werden 20 Mio. A-Aktien kombiniert mit 6,666 Mio. Optionen angeboten. Eine Aktie kostet CHF 10, darin eingeschlossen ist pro Titel ein Drittel einer Option.
Aktien und Optionen werden ab dem 15. Dezember an der SIX Swiss Exchange gehandelt.
Als Initiator, Sponsor und Kernaktionär beteiligt sich Veraison mit CHF 3.5 Millionen in Sponsor-Class-A-Aktien und investiert zusätzlich CHF 20 Mio. zu IPO-Bedingungen. Veraison wird so zu 16% an VT5 beteiligt sein.
Laut Medienmitteilung haben sich weitere Kerninvestoren zum Mitmachen verpflichtet, unter anderem die Artemis Gruppe von Investor Michael Franke und das US-Investmenthaus Point Break Capital. Zusammen mit Veraison würden CHF 177,7 Mio. zur Verfügung stehen, verlauten die Initianten. Angesichts des Zielwerts von bis zu CHF 200 Mio. steht so einem erfolgreichen IPO des ersten Spac in der Schweiz kaum noch etwas im Wege.
Der IPO-Erlös soll innerhalb von 24 Monaten für die Übernahme eines, oder, falls sich gleichzeitig die Möglichkeit bieten sollte, mehrerer operativ oder kommerziell aktiver Unternehmen im Technologiebereich genutzt werden. Im Fokus sieht das Management Technologieleader mit starker Marktposition und attraktiven Wachstums- und Rentabilitätsaussichten in Mittel- und Nordeuropa, namentlich in der DACH-Region (Deutschland, Österreich und die Schweiz).
So präzise wie das Akquisitionsziel vor allem regional beschrieben wird, ist nicht ausgeschlossen, dass die Spac-Verantwortlichen eine oder mehrere Übernahmen bereits im Blick haben, auch wenn sie sich dazu (noch) nicht äussern.
Geleiteitet wird VT5 von CEO Andreas Leutenegger, Unternehmer und Start-up-Coach. Dem VR steht Heinz Kundert vor, Ex-CEO von VAT Group.
Spacs, die wegen ihres beim Börsengang offenen "Inhalts" auch Blankocheckfirmen genannt werden, sind in den USA entstanden. Sie bieten einen raschen Zugang zum Markt und lösten einen Boom aus. Zeitweilig gab es in Wallstreet mehr Spacs als herkömmliche IPO.
Im Februar dieses Jahres kam der Knicks. Nach teils enttäuschender Aktienperformance ging die Anzahl neuer Mantelgesellschaften stark zurück. Der INDXX SPAC & NEXTGEN IPO INDEX brach von knapp 2000 auf unter 1600 ein (vgl. Chart).