27.11.2024, 14:11 Uhr
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Der Wunsch nach Selbstbestimmung hat im Zuge der Pandemiemassnahmen in der Schweizer Bevölkerung an Bedeutung zugenommen. Gleichzeitig hat die finanzielle Zuversicht in Bezug auf die Pensionierung gelitten. Letztere ist im Vergleich zum Vorjahr um ein Viertel gesunken. Vor allem Frauen stehen unter Vorsorgestress.
Die Covid-Massnahmen wirbeln die Befindlichkeiten der Schweizer Bevölkerung stark durcheinander. Das spiegelt sich im jährlich erhobenen Swiss Life-Selbstbestimmungsbarometer. So blicken nur noch 30% der Menschen in der Schweiz vorbehaltlos optimistisch in die Zukunft, ein Drittel weniger als vor einem Jahr. Die Anzahl der Menschen, die sich oft gestresst und unter Druck fühlen, hat sich mehr als verdoppelt (von 12 auf 30%).
Mit dem schwindenden Optimismus sinkt auch die finanzielle Zuversicht: Nur noch 47% der Befragten sehen ihre finanzielle Situation zum Zeitpunkt der Pensionierung positiv, also weniger als die Hälfte der Bevölkerung. Im Vorjahr waren es noch 61%. Über die Hälfte der Frauen (57%) hat Angst, nicht genügend Geld für ein selbstbestimmtes Leben zu haben. Bei den Männern sind es mit 42% deutlich weniger, aber dennoch ein grosser Prozentsatz.
Zudem sind nur 27% der Frauen und 36% der Männer der Meinung, dass ihre Vorsorge im Alter ein selbstbestimmtes Leben erlaubt und dass der Ruhestand bereits gut geplant ist (26% vs. 39%). Anders formuliert stehen also rund drei Viertel der Frauen und zwei Drittel der Männer unter latentem Vorsorgestress. Frauen sind in Bezug auf ihre Pensionierung generell pessimistischer als Männer. So erwarten aktuell 38% der Frauen, zum Zeitpunkt der Pensionierung finanziell schlechter dazustehen als heute (Männer 30%).
Das Arbeitspensum hat Auswirkungen auf die finanzielle Situation und die Altersvorsorge: Teilzeitbeschäftigte in der Schweiz haben seltener (28%) das Gefühl, dass ihr Haushalt finanziell gut abgesichert ist (Vollzeit 34%) und dass ihre staatliche wie auch ihre private Vorsorge ihnen im Alter ein selbstbestimmtes Leben ermöglichen (22% vs. 31%). Nicht nur die Jobsituation, auch das Finanzwissen fördert die Unabhängigkeit: Menschen, die ihre Finanzen geplant haben und über ein fundiertes Finanzwissen verfügen, fühlen sich deutlich selbstbestimmter und auch mit dem Leben zufriedener als solche ohne einen entsprechenden Plan oder entsprechendes Wissen. Ein weiterer wichtiger Faktor ist die Möglichkeit, zu sparen.
Selbstbestimmung heisst, immer eine Wahl zu haben: Für die Menschen in der Schweiz sind die drei wichtigsten Aspekte für ein selbstbestimmtes Leben, selbst entscheiden zu können (48%), selbständig zu bleiben (44%) und genügend Geld zu haben (37%). Gleichzeitig sind dies, neben der Angst vor einer schweren Erkrankung, auch die grössten Ängste der Schweizerinnen und Schweizer in Bezug auf den Verlust eines unabhängigen Lebens. Bei Frauen (57%) ist die Angst, nicht genügend Geld zu haben, dabei deutlich ausgeprägter als bei Männern (42%).
Immerhin, mit den Lockerungen der Covid-19-Pandemie-Massnahmen bahnt sich eine Verbesserung an. Die Menschen hierzulande fühlen sich zumindest im Privatleben etwas selbstbestimmter als zuvor. Private Treffen, Restaurantbesuche und gemeinsame Ferien lassen die gefühlte Selbstbestimmung im familiären Umfeld steigen (70%, +8 Prozentpunkte). Demgegenüber fühlen sich nur noch 43% der Berufstätigen im Beruf selbstbestimmt (–4 Prozentpunkte). Ein Grund dafür sind in der Pandemie entstandene Erwartungen, die in der Realität aktuell für die Leute nicht immer umsetzbar sind: Einige möchten wieder zurück an den Arbeitsplatz, können aber (noch) nicht, andere wiederum möchten eine gute Mischung aus Homeoffice und Bürozeiten oder sogar gänzlich von zu Hause aus arbeiten.