Diese Staaten sind die sparsamsten

(Foto Pixabay)
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Sowohl absolut gesehen als auch im Verhältnis zum BIP hat die Schweiz die dritthöchsten Währungsreserven der Welt.

08.11.2017, 12:01 Uhr

Redaktion: cwe

Welcher Staat spart am meisten für Krisenzeiten? Dieser Frage hat sich das Kreditportal Vexcash gewidmet und für 142 Länder die aktuellen Währungsreserven im Wert von 9,81 Billionen Euro verglichen. Die Rücklagen Chinas (1. Platz) entsprechen demnach knapp dem Bruttoinlandsprodukt Deutschlands. Doch damit nicht genug. Denn welche Nationen wirklich auf den Rückhalt ihrer Reserven setzen, zeigt das Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt. Demzufolge befindet sich China nur noch auf Platz 38.

Wer in absoluten Zahlen führt...

In absoluten Zahlen liegt das Reich der Mitte meilenweit vor der Konkurrenz: Die Volksrepublik China verfügte Ende 2016 über Devisenreserven von rund 2,66 Billionen Euro. Das entspricht rund 27 Prozent der bekannten weltweit ausgegebenen Devisen- und Goldreserven. Zum Vergleich: Das deutsche Bruttoinlandsprodukt betrug zur gleichen Zeit knapp 2,98 Billionen Euro. Auch Japan spielt mit über eine Billion Euro in Währungsreserven und Gold in der obersten Liga und reiht sich hinter China ein.

Die Schweiz und Saudi-Arabien platzieren sich mit rund 583 Mrd. bzw. 471 Mrd. Euro auf Rang drei und vier. Die USA kommen auf einen Gegenwert von 349 Mrd. Euro, knapp dahinter rangiert Hongkong mit 332 Mrd. Euro.

Deutschland belegt mit 158 Mrd. Euro lediglich den zwölften Platz, befindet sich jedoch deutlich über dem internationalen Durchschnitt von 69 Mrd. Euro.

…muss nicht beim Verhältnis zum BIP vorne liegen

Im Verhältnis zum BIP ergeben sich neue Werte, die neue Nationen in den Fokus rücken: Die Sonderverwaltungszone Hongkong führt. Zwar bemessen sich die Währungsreserven hier nur auf rund 332 Mrd. Euro, die jährliche Wirtschaftsleistung (BIP) liegt jedoch nur bei 272 Mrd. Euro. Hongkongs Reserven betragen somit also 120 Prozent seines BIP.

Knapp dahinter rangiert der “Schweiz des Nahen Ostens” genannte Libanon, der auf 113 Prozent kommt (Reserven: 46,3 Mrd. Euro; BIP: 40,8 Mrd. Euro). Die Schweiz erzielt mit Reserven von 583 Mrd. Euro eine Quote von 103 Prozent und belegt somit den dritten Platz. Darauf folgen Saudi-Arabien und Singapur mit jeweils rund 85 Prozent.

Auch die nachfolgenden Nationen überraschen mit guten Quoten: Bei Algerien sind es 77 Prozent, im Falle Bhutans 50 Prozent und bei Mikronesien 49 Prozent. Insgesamt häufen auffallend viele Inselstaaten im Verhältnis zu ihrem BIP große Devisen- und Goldreserven an. Zum Vergleich: Der Durchschnitt aller Länder liegt bei 22 Prozent.

Industriestaaten mit niedrigen Werten

Deutschland findet sich in dieser Auflistung weit abgeschlagen auf Platz 125. Hierzulande werden mit 158 Mrd. Euro nur 5 Prozent des BIP in Fremdwährungen und Gold vorgehalten. Auch die Reserven anderer Industrieländer pendeln sich in einer ähnlichen Grössenordnung ein wie Deutschland, speziell jene der Euro-Zone. Nur die USA fallen aus dem Rahmen und weisen mit einem Verhältnis von 2 Prozent einen noch niedrigeren Wert auf. Die Ausnahme bilden China und Japan: Die Nationen horten 28 Prozent bzw. 25 Prozent ihres BIP in Reserven.

Auf dem letzten Platz beider Rankings rangiert der Tschad, der mit Rücklagen in Höhe von rund 7 Mio. Euro lediglich 0,1 Prozent seiner Jahreswirtschaftsleistung in Reserven vorhält.

Sämtliche Ergebnisse der Untersuchung finden Sie hier.

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