23.12.2024, 14:23 Uhr
In eigener Sache: 2024 war nicht nur an den Börsen ein erfolgreiches Anlagejahr mit neuen Rekordständen. Auch Investrends hat mit weit über 2000 publizierten Beiträgen eine neue Höchstmarke erreicht und wird im...
Die Solarenergie ist inzwischen vielerorts wettbewerbsfähig und kommt ohne Subventionen aus. Die Finanzierung dieser revolutionären dezentralen und sauberen Energie bietet langfristig orientierten Anlegern enorme Chancen, am weltweiten Solarenergieboom zu partizipieren, sagt Roland Hengerer, Sustainability Investing Analyst der RobecoSAM Smart Energy Anlagestrategie.
In den letzten zehn Jahren ist die weltweit installierte Solarenergieleistung exponentiell gewachsen und ein Ende des weltweiten Solarbooms ist nicht in Sicht: Die zunehmende Unabhängigkeit von Subventionen, neue Finanzierungsstrukturen und die weltweit steigende Nachfrage kurbeln das Volumenwachstum und damit die Umsätze und Gewinne von Unternehmen entlang der Solar-Wertschöpfungskette an.
Neue Finanzierungsstrukturen befeuern den Solarenergieboom
Nachdem die Solarenergie lange am Tropf staatlicher Subventionen hing, wird sie jetzt in immer mehr Regionen wettbewerbsfähig und zu einer ernstzunehmenden Konkurrenz für andere Formen der Energieerzeugung. Mit der Verlagerung des Branchenschwerpunktes aus dem subventionslastigen, wolkenverhangenen Europa in die sonnigeren USA und Schwellenmärkte nimmt die Bedeutung der Subventionen ab. Stattdessen sorgen die preisliche Wettbewerbsfähigkeit, die Umstellung auf eine dezentralere, sauberere Energieerzeugung und der enorme weltweite Bedarf für Energieinfrastruktur für eine steigende Nachfrage.
Im Zeitraum 2000 bis Ende 2013 ist die weltweit installierte Solarenergieleistung exponentiell gewachsen: von 1,4 GW auf fast 140 GW (1). Der Ausbau der Solaranlagen erfordert jedoch enorme Investitionen: Die IEA schätzt den Investitionsbedarf für die nächsten 20 Jahre auf mehr als USD 1,3 Billionen (2). Mit dem Abbau der staatlichen Anreize wird eine privatwirtschaftliche Beteiligung an der Finanzierung dieses Wachstums unerlässlich. Um privates Kapital zu aktivieren, bedarf es jedoch neuer Geschäftsmodelle und Finanzierungsstrukturen, die das Risiko für die Kapitalgeber reduzieren.
Zu den Finanzierungsansätzen, die vor allem in den USA zunehmend genutzt werden, gehören die Bündelung von Solar-Assets in verbrieften Portfolios, die als börsennotierte Unternehmen (Yield Cos) registriert werden, Tax Equity Funds und Solar-ABS (Asset Backed Securities). MidAmerican zum Beispiel ein Geschäftsbereich der Beteiligungsgesellschaft Berkshire Hathaway des amerikanischen Investors Warren Buffet hat 2013 Anleihen für Solarprojekte mit einem Volumen von USD 1 Milliarde zu einer Verzinsung von weniger als 5,5 % begeben.
Derartige Finanzierungsstrukturen erweitern die Anlegerbasis. Das erhöht das für Solarprojekte verfügbare Kapital, senkt die Kapitalkosten und kann staatliche Subventionen potenziell überflüssig machen. Mit dem fortschreitenden Reifungsprozess des Solarsektors erkennen die Investoren, dass Solarprojekte eine relativ gut plan- bare Stromproduktion und entsprechend vorhersehbare Cashflows ermöglichen. Dadurch sollte der Risikoaufschlag, der für Anlagen in diese Vermögenswerte verlangt wird, künftig weiter sinken.
Durch einen einfacheren und günstigeren Zugang zu Finanzierungen für Solarprojekte sollten Unternehmen entlang der Solar-Wertschöpfungskette weiterhin steigende Volumina, Umsätze und Gewinne erwirtschaften können. Von den erwarteten Kapitalzuflüssen in eine gut gefüllte Pipeline von Solarprojekten dürften insbesondere Hersteller von Solarmodulen und Solarprojektmanager wie SunEdison, SunPower und Canadian Solar profitieren.
1) European Photovoltaic Industry Association
2) International Energy Agency
Quelle: RobecoSAM