26.11.2024, 12:04 Uhr
Laut der Financial Times führen der französische Asset Manager Natixis Investment Managers und der italienische Versicherer Generali Gespräche über eine mögliche Fusion.
Auch im kommenden Jahr
wird sich das Anlagesegment der Unternehmensanleihen positiv entwickeln,
wenngleich die enormen Renditen dieses Jahr nicht mehr erreicht werden. Zu
dieser Einschätzung kommt Christoph Schmidt, Fondsmanager für Corporate Bonds
bei der Fondsgesellschaft Pioneer Investments. „Derzeit gibt es keine Anzeichen
für eine Blasenbildung in dieser Asset-Klasse“, betont Schmidt. Vielmehr gebe es
gleich eine ganze Reihe positiver Einflussfaktoren.
„Noch immer handeln
Corporates über ihrem langfristigen Spread-Durchschnitt und preisen deutlich
mehr Ausfälle ein, als in den vergangenen 30 Jahren selbst im schlimmsten Fall
tatsächlich eingetreten sind“, kommentiert Schmidt den aktuellen Markt.
Gleichwohl sei bereits in diesem Jahr eine Normalisierung bei der
Spread-Entwicklung eingetreten, nachdem es 2008 zur heftigsten Spread-Ausweitung
der vergangenen 80 Jahre gekommen war.
Positiver
Ausblick für 2010
Für 2010 rechnet der
Experte bei einem relativ stabilen Zinsumfeld im Unternehmensanleihemarkt mit
Renditen zwischen vier und fünf Prozent, was einer leichten Einengung der
Spreads entsprechen würde. „Corporates bleiben also im Vergleich zu
Staatsanleihen weiterhin attraktiv“, so Schmidt. Entscheidend sei allerdings,
dass sich das Liquiditätsumfeld nicht verschlechtert, die Zentralbanken also die
Zinsen nicht erhöhen und ihre Politik des leichten Geldes nicht abrupt beenden,
betont Schmidt. Für das Jahr 2010 geht der Investmentexperte davon aus, dass die
tatsächliche Ausfallrate deutlich sinken wird. „Auch wird sich die seit 2008
negative Rating-Migration mit mehr Down- als Upgrades langsam wieder zum
Besseren wandeln.“
Hohes Cashflow und niedriges M&A-Risiko als Kriterien
Im Vergleich zum
positiven Liquiditätsumfeld im Markt, bewertet Schmidt die Entwicklung der
Realwirtschaft im kommenden Jahr verhaltener und rechnet mit einem moderaten
Wachstum. Daher setzt er bei seiner Übergewichtung auf Emittenten mit starkem
Cash-Flow-Profil und – in Hinblick auf sich weiter erholende Kapitalmärkte – mit
niedrigem Übernahmerisiko. Im
Bereich Financials seien Bankenanleihen aus dem Lower-Tier-2-Segment
interessant; also Anleihen mit einem unbedingten Kuponanspruch und ohne
Verlustbeteiligung, die im Insolvenzfall vorrangig gegenüber Tier-1 und
Upper-Tier-2-Anleihen behandelt werden. Den Bereich Tier 1 hingegen meidet
Schmidt vor allem bei Emittenten mit einem krisenbedingt hohen Staatsanteil.
Tier 1-Anleihen zählen zum Kernkapital, bieten dem Zeichner keinen
Nachzahlungsanspruch und können in Einzelfällen auch zu einer Verlustbeteiligung
bereits vor dem Insolvenzfall führen. (cl)