22.11.2024, 13:09 Uhr
Die Kerninflation in Japan lag im Oktober bei 2,3 Prozent, das ist etwas weniger als noch im September. Aber minimal mehr als erwartet worden war.
Kurzarbeit, Jobverlust, weniger Einnahmen: Viele Schweizerinnen und Schweizer haben tiefe Erwartungen an ihre finanzielle Situation für den Juni. Beinahe jede fünfte Person geht von einer Verschlechterung gegenüber Mai aus. Deshalb wollen nun viele mehr sparen und weniger konsumieren.
Die Türen vieler Restaurants und Läden sind wieder offen, das öffentliche Leben normalisiert sich zusehends. Doch die Auswirkungen der Pandemie schlagen nach wie vor auf die finanzielle Situation der Schweizerinnen und Schweizer durch. Fast jede fünfte Person erwartet, dass die eigene finanzielle Situation im Juni gegenüber Mai sich weiter verdüstert, also "eher schlechter" oder "viel schlechter als im Mai" sein wird. Über 68% rechnen mit einer etwa gleichbleibenden Situation. Das zeigt eine repräsentative Umfrage von Comparis.
Damit hält der Negativ-Trend seit dem Corona-Ausbruch im März weiter an: Bereits in den Umfragen im März und April rechneten 28,0 bzw. 25,2% der Befragten mit einer Verschlechterung ihrer Finanzlage im kommenden Monat. Im Dezember 2019, also noch vor der Corona-Pandemie, waren es nur 13,0%.
Am häufigsten wird die negative Erwartung mit schlechten Berufsaussichten begründet: Den eigenen Jobverlust oder den ihres Partners nennen 17,6% als einen Grund für die negative Erwartungshaltung. In den Vormonaten waren es erst 12,9 und 13,4% gewesen. Fast ein Drittel der Befragten glaubt an eine weitere Eintrübung im Juni, weil sie oder der Partner bzw. die Partnerin Kurzarbeit leisten müssen - etwas weniger als im März (34,2%) und April (36,8%).
Die anhaltende Unsicherheit gepaart mit tieferen Einnahmen zeigen sich im veränderten Verhalten in der Corona-Krise: 37,5% der befragten Personen wollen mehr sparen und weniger konsumieren. In den Vormonaten waren es jeweils rund 45%. Der Anteil jener, die auf grössere Anschaffungen wie beispielsweise von Möbeln oder einem Auto verzichten wollen, blieb mit 39,8% in etwa gleich wie im März und April. 29,1% der Schweizerinnen und Schweizer verändern ihr Verhalten gar nicht – deutlich mehr als in den Vormonaten, als dieser Anteil jeweils bei rund 24% lag.
"Es gilt: Zusammenhalten, was man hat, und auf nicht notwendige Ausgaben zu verzichten bzw. diese hinauszuschieben", beobachtet Michael Kuhn, Consumer-Finance-Experte bei Comparis. Und dies, obwohl auf die Frage "Bereitet Ihnen die Corona-Krise Sorgen?" inzwischen 22,4% mit "nein" antworten – eine deutliche Steigerung zu den Vormonaten (10,5% im April, 16,5% Monat Mai). Analog dazu sank auch der Anteil derjenigen, die mit "ja" oder "ein wenig" antworteten von 88,0% im März auf 76,1% im Mai. Am stärksten ausgeprägt ist die Sorge in der französischsprachigen Schweiz, wo 32,9% "ja" und nur 15,8% "nein" antworteten.
Der Anteil der Personen, die verstärkt in Fonds und Aktien investieren wollen, stagnierte in den letzten Monaten bei rund 7%. Auffällig sei hier: 10,5% der 18- bis 35-Jährigen wollen diese Anlageformen nutzen, rund doppelt so viele wie bei den Teilnehmern über 36 Jahren. Ausserdem hat auch die Einkommenssituation einen Einfluss auf die Lust am Investieren: 14,2% der Haushalte mit einem Brutto-Einkommen von monatlich über 8'000 Franken überlegen sich den Kauf von Wertpapieren. Bei Haushalten mit weniger als 4'000 Franken im Monat sind es nur 1,1%.
"Die Einkommensschere spiegelt die Möglichkeiten, vom Aktienmarkt zu profitieren", stellt Kuhn fest. "Bevor sich die wirtschaftliche Situation nicht nachhaltig stabilisiert und danach spürbar wieder verbessert, wird nur eine Minderheit der Schweizerinnen und Schweizer mehr in Wertpapiere investieren. Und dies obwohl auf längere Zeithorizonte an der Börse höhere Profite erwirtschaftet werden können als mit anderen Anlagen, unabhängig von der Höhe des investierten Betrages."