Chinas Industrie überrascht

Der Einkaufsmanagerindex für die Industrie stieg im Februar überraschend stark an. (Bild Shutterstock/humphery)
Der Einkaufsmanagerindex für die Industrie stieg im Februar überraschend stark an. (Bild Shutterstock/humphery)

Nach dem Ende der Corona-Beschränkungen nimmt das Wachstum in China an Fahrt auf. «Der Schwung Chinas wird erfreulicherweise auch das globale Wachstum wieder unterstützen können», sagte NordLB-Analyst Bernd Kampen.

01.03.2023, 09:51 Uhr
Konjunktur

Redaktion: sw

Der Einkaufsmanagerindex für die Industrie stieg im Februar um 2,5 auf 52,6 Punkte und erreichte damit den höchsten Wert seit April 2012, wie das chinesische Statistikamt zu seiner monatlichen Unternehmensumfrage mitteilte. Das Barometer liegt nunmehr deutlich über der Wachstumsschwelle von 50 Zählern. Die Prognose der von der Nachrichtenagentur Reuters befragten Analysten wurde klar übertroffen: Sie hatten nur einen kleinen Anstieg auf 50,5 Zähler erwartet. Das Barometer für die Dienstleister sprang um 1,9 auf 56,3 Punkte, womit der höchste Wert seit knapp zwei Jahren erreicht wurde.

«Die Daten deuten auf einen starken Start der chinesischen Wirtschaft ins Jahr 2023 hin», sagte Commerzbank-Ökonom Tommy Wu gegenüber Reuters. «Sie wird sich in diesem Jahr erholen, da das Ende der Null-Covid-Politik die Nachfrage ankurbelt und eine Normalisierung der Lieferketten ermöglicht.» Dabei dürften vor allem die Konsumausgaben für Schwung sorgen, die besonders unter den Lockdown-Massnahmen der vergangenen drei Corona-Jahre gelitten hätten. Viele Chinesen haben während der Pandemie weniger Geld als üblich ausgeben können, da etwa Reisen und Restaurantbesuche nur stark eingeschränkt möglich waren.

Der Internationale Währungsfonds (IWF) rechnet in diesem Jahr mit einem Wirtschaftswachstum von 5,2 Prozent in China. 2022 hatte es wegen wiederkehrender Corona-Lockdowns nur zu einem Plus von drei Prozent gereicht.

«Der Schwung Chinas wird erfreulicherweise auch das globale Wachstum wieder unterstützen können», sagte NordLB-Analyst Bernd Kampen. Das könne aber auch eine unangenehme Nebenwirkung haben: Die höhere Nachfrage Chinas sollte «für anhaltend hohe Preise generell auf dem Weltmarkt sprechen», sagte Kampen.

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