Carey sieht anhaltendes Wachstum in USA

02.12.2009, 08:49 Uhr

Die US-Wirtschaft kehrt dauerhaft auf einen Wachstumskurs zurück. Zu dieser Einschätzung kommt John Carey von Pioneer Investments in einem aktuellen Marktkommentar.

Für 2010 rechnet die Pioneer mit 2,4 Prozent Wachstum beim US-Bruttoinlandsprodukt (BIP). Im laufenden Jahr hingegen dürfte das BIP um 2,6 Prozent schrumpfen. "Ein erneutes Abrutschen der US-Wirtschaft in die Rezession halte ich für sehr unwahrscheinlich", sagt John Carey, Fondsmanager bei Pioneer Investments.

Keine Stimulusprogramme mehr
Einen stärkeren Anstieg erwartet Carey für das kommende Jahr jedoch nicht: Die Arbeitslosenquote in den USA werde wohl noch längere Zeit auf dem Niveau von zehn Prozent verharren, bevor sie wieder sinke. "Anders als in früheren Wachstumsphasen kann die Konsumnachfrage deshalb nur einen geringen Beitrag zur Erholung leisten", so der Investmentexperte. Auch sei nicht mit neuen staatlichen Stimulusprogrammen zu rechnen: "Weitere Massnahmen wie das PKW-Abwrackprogramm ‚Cash-for-clunkers’ wird es nicht geben. Das lässt die Finanzsituation in den USA nicht zu", betont Carey, der in seinem US-Fonds rund 11 Milliarden Dollar verwaltet.

Fokus auf Export-Firmen
Die Schwäche des US-Dollars spiele derzeit eine viel bedeutendere Rolle: "Der niedrige Dollarkurs wirkt wie ein Konjunkturprogramm für die US-Exportwirtschaft", erklärt der Fondsmanager. Die Produkte vieler US-Unternehmen werden durch die Währungsschwäche im Ausland günstiger und deshalb wettbewerbsfähiger. "Im Schnitt erzielen die Unternehmen des S&P-500-Index 40 Prozent ihrer Umsätze ausserhalb der USA", erklärt Carey.

Für Investoren seien in diesem Zusammenhang Firmen wie Colgate-Palmolive interessant, bei denen ein wesentlicher Teil der Erlöse aus dem Exportgeschäft stammt. Zudem sieht er bei vielen Unternehmen in Sachen IT-Investitionen Nachholbedarf. Notwendige Massnahmen seien aufgrund der Krise aufgeschoben worden. Von den IT-Aufrüstungen sollten Unternehmen wie HP profitieren. Interessant sind für ihn auch Firmen, deren Aktien in diesem Jahr noch nicht so stark zugelegt haben und daher vergleichsweise günstig zu haben sind, wie etwa Procter & Gamble. (mak)

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