Auf innovative, zukunftsgerichtete Unternehmen setzen

28.05.2010, 10:22 Uhr

Neue

ökologische, soziale und wirtschaftliche Veränderungen schaffen weltweite

Megatrends, die einen zukunftsorientierten Investmentansatz in nachhaltige

Anlagen belohnen.



Ariane Dehn,
Director of Sales bei Henderson Global Investors

Zur Bewältigung der Kredit- und

Schuldenkrisen und zur Wiederbelebung der Volkswirtschaften wurden und werden

weltweit diverse Konjunkturförderprogramme erlassen. Diese werden oft mit energie-

und umweltpolitischen Zielen verbunden. Bildung, Gesundheit und ein modernes

Verkehrswesen gehören ebenfalls zu den Gewinnern staatlicher Fördermassnahmen.

Insgesamt fliessen rund 40 Prozent der weltweit zur Verfügung gestellten 1,2

Billionen US-Dollar in ökologisch, sozial und wirtschaftlich nachhaltig

arbeitende Branchen. Daher ist klar, Nachhaltigkeit in ihren unterschiedlichen

Facetten ist kein Modethema, sondern ein globaler Megatrend. Diese fundamentale

Stärke macht sogenannte „Sustainable and Responsible Investments“ (SRI; auch

„Socially Responsible Investments“) als Anlage interessant. Nicht umsonst

gewinnen sie zunehmend an Bedeutung in den Portfolios.

Abgesehen vom Vorurteil, SRI sei nur ein

Modethema, hält sich eine weitere Annahme hartnäckig: Ökologisch und sozial

ausgerichtete Investments bedienten in erster Linie ideelle Wertvorstellungen

und seien im Vergleich zu konventionellen Anlagen weniger rentabel. Eine Reihe

von Studien renommierter Gesellschaften belegt vielmehr, dass SRI-Fonds

mindestens genauso gut, wenn nicht sogar bessere Performances ausweisen als

herkömmliche Portfolios. Das unterstreicht auch ein Beispielportfolio von

Henderson Global Investors: Dieses hängte bisher auf lange Sicht den MSCI World

Index als Benchmark für einen klassischen Investmentansatz ab.

Nachhaltige Investments rechnen sich

Bei genauerem Hinsehen überrascht dies

nicht: Unternehmen, die für ein Nachhaltigkeitsinvestment in Frage kommen, suchen

mit Innovationen nach Lösungen für drängende Probleme. Daher haben sie grosses

Wachstums- und Renditepotenzial. Ein Beispiel dafür ist der britische

Energiespezialisten EAGA. Das Unternehmen unterstützt mit modernen

Heizungsanlagen, Fensterisolierungen, Wanddämmungen und vielfältigen

Beratungsleistungen Haushalte bei der Optimierung ihrer Energie- und CO²-Bilanz. Rund 500’000 Haushalte besuchen die mehr als

3’000 Servicefachleute jedes Jahr in Grossbritannien. Sie bringen dem

Unternehmen einen erfreulichen Umsatz und Ertrag mit deutlich steigender

Tendenz.

Nachhaltiges Agieren ist auch im

Transportsektor vonnöten. Der Transfer von Wirtschaftsgütern oder Personen ist

nach der Energieerzeugung und Landwirtschaft der drittgrösste Verursacher von

Treibhausgasen und weist von Jahr zu Jahr die grössten Wachstumsraten auf.

Interessant sind dabei vor allem auch Unternehmen, deren Produkte oder

Dienstleistungen dazu beitragen, Transportbewegungen zu reduzieren oder ganz zu

vermeiden. Ein mögliches Investment ist Polycom, ein führender amerikanischer

Anbieter von Videokonferenzsystemen. Er ermöglicht es Unternehmen sowohl das

Spesenbudget als auch die Umwelt zu schonen und hat daher besonders wirtschaftliches

Potenzial. Zudem vermindert es die Abhängigkeit von Transportmitteln wie

Flugzeugen, Zügen und Autos, wie der Ausbruch des Vulkans Eyjafjallajökull und

die Auswirkungen auf die allgemeine Mobilität demonstrierte.

SRI-Portfolios kann man auch weiterhin eine

Outperformance gegenüber klassischen Benchmark- oder Themenfonds zutrauen. Denn

die Volatilität, die hier wie anderswo gegenwärtig spürbar ist, darf nicht

darüber hinwegtäuschen, dass die fundamentalen Wachstums- und Performancetrends

intakt bleiben. Auch zahlt sich aus, dass Manager von SRI-Fonds für gewöhnlich

einen langfristigen Investmentansatz verfolgen und damit kurzfristige

Turbulenzen ausbügeln können. (ras)

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