26.11.2024, 14:35 Uhr
Die Grossbank UBS will ihr derzeitiges Wertpapier-Joint-Venture in China vollständig übernehmen. Der Prozess, die Beteiligung an «UBS Securities» auf 100 Prozent zu erhöhen, sei im Gange, hiess es auf Anfrage der...
Neue
ökologische, soziale und wirtschaftliche Veränderungen schaffen weltweite
Megatrends, die einen zukunftsorientierten Investmentansatz in nachhaltige
Anlagen belohnen.
Schuldenkrisen und zur Wiederbelebung der Volkswirtschaften wurden und werden
weltweit diverse Konjunkturförderprogramme erlassen. Diese werden oft mit energie-
und umweltpolitischen Zielen verbunden. Bildung, Gesundheit und ein modernes
Verkehrswesen gehören ebenfalls zu den Gewinnern staatlicher Fördermassnahmen.
Insgesamt fliessen rund 40 Prozent der weltweit zur Verfügung gestellten 1,2
Billionen US-Dollar in ökologisch, sozial und wirtschaftlich nachhaltig
arbeitende Branchen. Daher ist klar, Nachhaltigkeit in ihren unterschiedlichen
Facetten ist kein Modethema, sondern ein globaler Megatrend. Diese fundamentale
Stärke macht sogenannte Sustainable and Responsible Investments (SRI; auch
Socially Responsible Investments) als Anlage interessant. Nicht umsonst
gewinnen sie zunehmend an Bedeutung in den Portfolios.
Abgesehen vom Vorurteil, SRI sei nur ein
Modethema, hält sich eine weitere Annahme hartnäckig: Ökologisch und sozial
ausgerichtete Investments bedienten in erster Linie ideelle Wertvorstellungen
und seien im Vergleich zu konventionellen Anlagen weniger rentabel. Eine Reihe
von Studien renommierter Gesellschaften belegt vielmehr, dass SRI-Fonds
mindestens genauso gut, wenn nicht sogar bessere Performances ausweisen als
herkömmliche Portfolios. Das unterstreicht auch ein Beispielportfolio von
Henderson Global Investors: Dieses hängte bisher auf lange Sicht den MSCI World
Index als Benchmark für einen klassischen Investmentansatz ab.
Nachhaltige Investments rechnen sich
Bei genauerem Hinsehen überrascht dies
nicht: Unternehmen, die für ein Nachhaltigkeitsinvestment in Frage kommen, suchen
mit Innovationen nach Lösungen für drängende Probleme. Daher haben sie grosses
Wachstums- und Renditepotenzial. Ein Beispiel dafür ist der britische
Energiespezialisten EAGA. Das Unternehmen unterstützt mit modernen
Heizungsanlagen, Fensterisolierungen, Wanddämmungen und vielfältigen
Beratungsleistungen Haushalte bei der Optimierung ihrer Energie- und CO²-Bilanz. Rund 500000 Haushalte besuchen die mehr als
3000 Servicefachleute jedes Jahr in Grossbritannien. Sie bringen dem
Unternehmen einen erfreulichen Umsatz und Ertrag mit deutlich steigender
Tendenz.
Nachhaltiges Agieren ist auch im
Transportsektor vonnöten. Der Transfer von Wirtschaftsgütern oder Personen ist
nach der Energieerzeugung und Landwirtschaft der drittgrösste Verursacher von
Treibhausgasen und weist von Jahr zu Jahr die grössten Wachstumsraten auf.
Interessant sind dabei vor allem auch Unternehmen, deren Produkte oder
Dienstleistungen dazu beitragen, Transportbewegungen zu reduzieren oder ganz zu
vermeiden. Ein mögliches Investment ist Polycom, ein führender amerikanischer
Anbieter von Videokonferenzsystemen. Er ermöglicht es Unternehmen sowohl das
Spesenbudget als auch die Umwelt zu schonen und hat daher besonders wirtschaftliches
Potenzial. Zudem vermindert es die Abhängigkeit von Transportmitteln wie
Flugzeugen, Zügen und Autos, wie der Ausbruch des Vulkans Eyjafjallajökull und
die Auswirkungen auf die allgemeine Mobilität demonstrierte.
SRI-Portfolios kann man auch weiterhin eine
Outperformance gegenüber klassischen Benchmark- oder Themenfonds zutrauen. Denn
die Volatilität, die hier wie anderswo gegenwärtig spürbar ist, darf nicht
darüber hinwegtäuschen, dass die fundamentalen Wachstums- und Performancetrends
intakt bleiben. Auch zahlt sich aus, dass Manager von SRI-Fonds für gewöhnlich
einen langfristigen Investmentansatz verfolgen und damit kurzfristige
Turbulenzen ausbügeln können. (ras)