26.11.2024, 14:35 Uhr
Die Grossbank UBS will ihr derzeitiges Wertpapier-Joint-Venture in China vollständig übernehmen. Der Prozess, die Beteiligung an «UBS Securities» auf 100 Prozent zu erhöhen, sei im Gange, hiess es auf Anfrage der...
Lateinamerika liegt bezüglich Investitionen im Verhältnis zum BIP noch immer massiv hinter anderen Emerging Markets. Das Aufholpotenzial ist enorm, erste Schritte wurden aber bereits eingeleitet. So sind vor allem in Mexiko und Brasilien in den kommenden Jahren grosse Investitionen in die Infrastruktur geplant.
qualifizierten Mannschaften, vier Viertelfinalteilnehmern und Uruguay als
Halbfinalisten an der Fussball-WM gut geschlagen. Auch auf dem Börsenparkett ist
Lateinamerika momentan auf dem Vormarsch, seit der Krise hat der MSCI Latam rund
90% zugelegt, während der MSCI World lediglich 17% avancierte.
Infrastrukturinvestitionen dank günstigem Zinsumfeld
Infrastruktur ist dabei eines
der Kernthemen, das hinter dem starken Wachstum in Lateinamerika steht. Ohne
funktionierende Infrastruktur würde die einheimisch Konsumwachstumsgeschichte
nicht aufgehen und schliesslich zu hoher Inflation und Flaschenhälsen führen. "Dank einem starken makroökonomischen und regulativen Umfeld sind die Zinsen in
Lateinamerika ins Rutschen geraten und wurden so zum Katalysator für
Infrastrukturinvestitionen. Zusammen mit dem sich verbessernden und stabilen
regulativen Umfeld bilden sie auch die Basis für einen langfristigen
Investitionszyklus in der Region. Obschon Lateinamerika bezüglich
Infrastrukturinvestitionen noch Jahrzehnte hinter Asien herhinkt, hat die
Aufholjagd bereits begonnen", so Alex Gorra, Head of International Platform bei
BNY Mellon ARX, einer der Finanzboutiquen von BNY Mellon Asset
Management.
Noch dominiert der Private Sektor in Mexiko
Ein Beispiel dafür ist laut Gorra
Mexiko, der zweitgrösste Infrastrukturmarkt in Lateinamerika. Mexiko war 2009
weltweit unter den Top 10 Nettoempfängern von internationalen
Direktinvestitionen. 2010 werde ein BIP-Wachstum von 5% erwartet, währendem die
Schulden mit ungefähr 30% des BIP auf sehr tiefem Niveau gehalten würden. Auch
das Zinsniveau von 3,5% sei moderat. "Aufgrund dieses positiven Umfeldes
finanziert der private Sektor über 55% aller Infrastrukturprojekte in Mexiko.
Bis 2012 will Mexiko ungefähr USD 140 Milliarden in Infrastrukturprojekte im
ganzen Land investieren", erklärt Gorra.
Brasilien mit riesigem Aufholpotenzial
Benchmark für den
Infrastrukturzyklus ist jedoch Brasilien, das mehr als 70% des MSCI Latam Index
ausmacht. Brasilien muss seine Investitionen von durchschnittlich 17% des BIP
über die letzten fünf Jahre hinweg allerdings massiv erhöhen, wenn es
beispielsweise mit Chinas 44%, Indiens 35% oder Russlands 24% gleichziehen will. "Unter der Annahme, dass das BIP um jährlich 5% wächst, müssten sich also die
Infrastrukturausgaben von derzeit 2,1% verdoppeln", rechnet Gorra vor. Die
brasilianische Entwicklungsbank schätzt, dass die Infrastrukturinvestitionen
zwischen 2010 und 2013 auf 274 Milliarden Real steigen könnten. Diese Summe
würde Häfen, Telekommunikation, Eisenbahnstrecken, Elektrizität und andere
Logistikprojekte einschliessen. (cl)