22.11.2024, 13:09 Uhr
Die Kerninflation in Japan lag im Oktober bei 2,3 Prozent, das ist etwas weniger als noch im September. Aber minimal mehr als erwartet worden war.
Schweizer Anleger sind in volatilen Märkten wenig ausdauernd und ändern gerne ihr Risikoprofil – obschon längere Haltedauern höhere Renditen versprechen. Nichtsdestotrotz haben Investoren viel zu hohe Renditeerwartungen. Dies zeigt die Global Investors Study 2019 von Schroders.
Die Studie – befragt wurden mehr als 25’000 Personen in 32 Ländern – ergab, dass 70% der Anleger ihre Portfolios als direkte Reaktion auf die angespannte Lage an den Finanzmärkten angepasst haben. Je etwa gleich viele Anleger haben das Risikoprofil ihrer Anlagen erhöht und verringert. 37% haben Risiken im Portfolio abgebaut, 35% haben risikoreichere Positionen aufgebaut. Lediglich 30% sind ihrem Risikoprofil treu geblieben. Schweizer Anleger nahmen die angespannte Lage Ende Jahres an den Aktienmärkten häufiger als Chance auf eine Zusatzrendite wahr als der Durchschnitt der Anleger weltweit; 47% wählten risikoreichere Anlagen, ein Viertel risikoärmere. Rund ein Fünftel (19%) der Schweizer Anleger nahmen politische Instabilität und volatile Märkte als Chance wahr.
Die grosse Mehrheit der Anleger agierte in dem volatilen Umfeld wenig diszipliniert – ein Verhalten, das sich negativ auf die Rendite auswirken könnte. "In turbulenten Zeiten ist es unerlässlich, dass Anleger diszipliniert bleiben und keine voreiligen Investitionsentscheidungen treffen. Es ist wichtig, sich mehrere Jahre auf eine Anlagestrategie zu konzentrieren, um nachhaltige Anlageerträge erzielen zu können", sagt Andreas Markwalder, CEO Schroder Investment Management (Switzerland).
Die Studie zeigt zudem, dass Investoren Anlagen im Durchschnitt 2,6 Jahre halten. Das entspricht etwas mehr als der Hälfte der empfohlenen fünfjährigen Anlagedauer. Die durchschnittliche Anlagedauer von Schweizer Anlegern ist mit 3 Jahren länger als die des globalen Durchschnitts. Geografisch gesehen sind Investoren in Japan (4,5), den USA (4,2) und Kanada (4,1) die geduldigsten. Argentinier hingegen halten Positionen lediglich 1,3 Jahre im Portfolio, am kürzesten weltweit.
Bei Millennials beträgt die durchschnittliche Haltedauer der Investitionen 1,9 Jahre. Ganz im Gegensatz zu den Babyboomern, die Anlagen 3,7 Jahre die Treue halten. Mehr als die Hälfte (53%) der Millennials stimmten der Aussage zu, dass die grösste Gefahr am Finanzmarkt darin bestehe, nicht genügend Risiken einzugehen. Millennials scheinen den Zusammenhang zwischen Haltedauer und Risiko nur ungenügend zu erkennen.
Der globale Trend, Anlagen weniger lang als empfohlen zu halten, zeigt, dass Geduld weder mit geografischen noch mit Generationsunterschieden zusammenhängt. Die Studie zeigt aber auch, dass Millennials weniger geduldig sind als ältere Generationen.
In den kommenden fünf Jahren erwarten die Befragten eine durchschnittliche Gesamtrendite von 10,7% pro Jahr. Bei der Befragung 2017 war die Erwartung mit 9,9% noch etwas tiefer. Jeder Sechste erwartete eine jährliche Rendite von mindestens 20%. Das kontrastiert mit der Renditeentwicklung der grossen Aktienmärkte wie dem S&P 500, aber auch dem SMI. Die durchschnittliche jährliche Rendite des S&P 500 seit seiner Lancierung 1957 betrug weniger als 8%.
Geografisch gesehen hatten die Anleger in Nord- und Südamerika mit 12,4% die höchsten Renditeerwartungen. Die Anleger in Europa erwarten 9,0%, in der Schweiz 9,6%. "Diese hohen Erwartungen können erklären, warum mehr als die Hälfte der Anleger weltweit angaben, in den letzten fünf Jahren mit ihren Anlagen nicht das erreicht zu haben, was sie wollten, und deshalb von ihrem Ergebnis enttäuscht sind. Eine transparente und offene Kommunikation mit den Kunden ist daher unerlässlich, um unrealistische Erwartungen zu vermeiden", sagt Adrian Nösberger, CEO der Schroder & Co Bank.
Auch Schweizer Anleger sind mit den erzielten Renditen unzufrieden. Sie geben sich selbst – und nicht dem volatilen Markt – die Schuld. 9% sagen, dass sie früher hätten verkaufen sollen. 9% geben an, nicht lange genug investiert geblieben zu sein. Bezogen auf das in den letzten fünf Jahren eingegangene Risiko waren 9% der Schweizer Anleger der Meinung, dass sie zu viel Risiko eingegangen sind, während 7% glauben, dass sie nicht genügend Risiko eingegangen sind.
Die Schroders Global Investor Study 2019 lieferte unter anderem folgende Ergebnisse: