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Anhaltende Dynamik und zwei Mega-Deals im M&A-Markt

Der Mai 2022 wurde seinem Ruf als "Heiratsmonat" gerecht. (Bild: Shutterstock.com/Andrey Popov)
Der Mai 2022 wurde seinem Ruf als "Heiratsmonat" gerecht. (Bild: Shutterstock.com/Andrey Popov)

Nach dem Rekordjahr 2021 gab es im ersten Halbjahr 2022 trotz grosser Dynamik leicht weniger Fusionen und Übernahmen mit Schweizer Beteiligung. Es gingen zahlreiche Transaktionen im Technologie- und Industriesektor sowie zwei Mega-Deals mit einem Volumen von über 10 Mrd. USD über die Bühne.

27.07.2022, 17:02 Uhr

Redaktion: rem

Im ersten Halbjahr 2022 haben Unternehmen 281 Fusionen und Übernahmen mit Schweizer Beteiligung vollzogen (1. HJ 2021: 293 Transaktionen). Laut dem M&A-Halbjahresbericht von KPMG weisen die ersten sechs Monate dieses Jahres trotz leichtem Rückgang die dritthöchste M&A-Aktivität seit Messbeginn in 2004 auf. Lediglich die beiden Semester von 2021 verzeichneten mehr Deals. "Die Investorenstimmung ist nach wie vor positiv und wurde bisher weder durch die geopolitische Lage noch globale Rezessionsszenarien getrübt", sagt Timo Knak, Leiter Deal Advisory und M&A bei KPMG. Auffällig sei auch in diesem Halbjahr die grosse Bedeutung von Private Equity-Gesellschaften, die an fast jedem dritten Deal beteiligt waren.

Mai 2022: Monat der grossen Deals

Das Transaktionsvolumen lag in der ersten Jahreshälfte mit rund 84 Mrd. USD deutlich höher als im zehnjährigen Durchschnitt (57 Mrd. USD). Dies liegt insbesondere an zwei Mega-Deals mit einem Transaktionsvolumen von mehr als 10 Mrd. USD. Der grösste Deal war mit rund 20,7 Mrd. USD der Zusammenschluss des Genfer Spezialchemiehersteller Firmenich mit der niederländischen Royal DSM. Auf Platz 2 der grössten Transaktionen folgte die Übernahme vom schwedischen Tabakhersteller Swedish Match AB durch Philip Morris International: für rund 17,4 Mrd.USD.

Die zehn grössten Fusionen und Übernahmen machten im ersten Halbjahr zusammen fast 80% des gesamten Transaktionsvolumens aus. Dabei wurde der Mai 2022 laut KPMG seinem Ruf als "Heiratsmonat" gerecht: Von den zehn grössten Transaktionen mit Schweizer Beteiligung fiel die Hälfte in diesen Monat, darunter auch die beiden Mega-Deals.

Quelle: KPMG
Quelle: KPMG

Mit je 49 Transaktionen waren der Industriesektor und die TMT-Branche (Technologie, Medien und Telekommunikation) die aktivsten Branchen. Zusammen machten sie einen Drittel aller Fusionen und Übernahmen im Schweizer M&A-Markt aus. Dabei betrug das Transaktionsvolumen im Industriesektor rund 14,3 Mrd. USD, in der TMT-Branche rund 6,7 Mrd. USD.

Auch die Pharma- und Life Sciences-Branche zeigte sich mit 34 Transaktionen oder 12% aller Deals eine hohe Dynamik. Das Dealvolumen lag mit rund USD 3,6 Mrd. vergleichsweise tief. Weniger aktiv waren die Sektoren Commodities sowie Power & Utilities mit je 12 Transaktionen sowie die Chemiebranche mit sieben Transaktionen, wobei letztere aufgrund des 20-Milliarden-Dollar-Deals von Firmenich und der Royal DSM das grösste Volumen aller Sektoren verzeichnete (total 20,9 Mrd. USD).

Schweizer Unternehmen auf Einkaufstour

Wie weiter aus dem M&A-Halbjahresbericht von KPMG hervorgeht, haben Schweizer Firmen im ersten Halbjahr 2022 fast doppelt so viele ausländische Unternehmen gekauft als umgekehrt: So haben Schweizer Gesellschaften 129 Akquisitionen im Ausland vollzogen (46% aller Transaktionen) gegenüber ausländischen Unternehmen mit 70 Unternehmenszukäufen in der Schweiz (25% aller Transaktionen). Im Vergleich zum ersten Semester 2021 hat sich dabei der Anteil leicht zugunsten der Schweizer Firmen verschoben (1. HJ 2021: 43% bzw. 29%).

48 Fusionen und Übernahmen waren nationale Transaktionen (Schweiz/Schweiz) und machten 17% aller Deals aus. In die Kategorie ausländische Transaktionen mit Schweizer Verkäufern fallen 12% aller Transaktionen (34 Deals).

Timo Knak rechnet in den kommenden Monaten weiterhin mit einer hohen Dynamik. Zahlreiche Deals seien bereits in Vorbereitung, weshalb wir auch in der zweiten Jahreshälfte viele Fusionen und Übernahmen sehen werden. Von einer Abkühlung aufgrund der Inflation sei derzeit nicht auszugehen, zumindest nicht bis zum Jahresende.

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