22.11.2024, 13:09 Uhr
Die Kerninflation in Japan lag im Oktober bei 2,3 Prozent, das ist etwas weniger als noch im September. Aber minimal mehr als erwartet worden war.
Die kräftige Zinssenkung des FED trug zur Beruhigung an den Geldmärkten bei - die Gefahr eines Credit Crunch ist damit vorerst gebannt. Das prognostizierte Aktienrallye dauerte weniger lange als erwartet - Aktien bleiben übergewichtet, wobei die Small Caps zu Gunsten der Large Caps abgebaut werden.
Vor einem Monat war mit der Anspannung an den Geldmärkten der Libor-Fed-Fund-Spread auf eine schwindelerregende Höhe geklettert, wie es nur selten der Fall war. Der Stress im Bankensystem zeigte sich anhand dieser Entwicklung überdeutlich. In einer solchen Stresssituation horten die Banken ihre Liquidität und wollen sich gegenseitig kein Geld mehr ausleihen. Die Spreadausweitung ist inzwischen gestoppt; die Werte sind sogar wieder auf ein tiefes, ja schon fast normales Niveau zurückgekommen und deuten darauf hin, dass die Gefahr eines Credit Crunch vorerst gebannt ist. Der MSCI Welt erreichte zeitweise wieder Werte wie zu Beginn der Subprime- bzw. Liquiditätskrise. Die zweite Monatshälfte Oktober deckte aber auf, dass die (Vertrauens-)Krise noch nicht ausgestanden ist: Die Märkte verloren das gutgemachte Terrain wieder, und zeigten sich sehr volatil.
Wird die Liquiditätskrise von den Zentralbanken zufrieden stellend kuriert, haben die Aktienmärkte kurzfristig Potenzial. Dies war unsere Einschätzung im letzten Investment Update. Die amerikanische Notenbank senkte Mitte September den kurzfristigen Leitzins um 50 Basispunkte auf 4.75%. Diese kräftige Zinssenkung verfehlte ihre Wirkung nicht; sie war ein bedeutender Schritt, die Liquiditätskrise in den Griff zu bekommen, und trug wesentlich zur bis Mitte Oktober andauernden Erholung an den Finanzmärkten bei. Die Zinssenkung und die Erfahrungen der letzten Monate, dass die Notenbanken bereit sind, die Märkte mit Liquidität zu versorgen, wenn die Stabilität des Finanzmarktsystems gefährdet ist, brachten eine zunehmende Entspannung an den Geldmärkten.
Weniger Stress im Bankensystem
Ausländischen Immobilien sind nach wie vor hoch bewertet; unser Bewertungsmodell, das auf Trendgewinnen basiert, weist für den Weltimmobilienmarkt eine Überbewertung von 20% aus. Grossbritannien und Spanien kämpfen weiterhin mit einem überhitzten ImmobilienÂmarkt, weshalb das Risiko einer Korrektur dementsprechend hoch ist. Wir erhöhen das Untergewicht in ausländischen Immobilien um 100 Basispunkte zu Gunsten von CHF-Obligationen.