22.11.2024, 13:09 Uhr
Die Kerninflation in Japan lag im Oktober bei 2,3 Prozent, das ist etwas weniger als noch im September. Aber minimal mehr als erwartet worden war.
Globale Aktienanlagen bleiben im Umfeld sinkender Realrenditen weiterhin attraktiv, wobei ESG-Kriterien an Bedeutung gewinnen, betont eine Studie des CS Research Instituts. Die Schweiz dürfte weiterhin von ihrem Safe Haven-Status profitieren.
Langfristig gesehen zählen Aktien, weit vor Anleihen und Schatzwechseln, zu den besten Finanzinvestitionen. "Globale Aktien haben in den letzten 120 Jahren eine annualisierte, reale (sprich inflationsbereinigte) Rendite von 5,2% erzielt – dies im Vergleich zu 2,0% für Anleihen und 0,8% für Schatzwechsel", stellt das soeben veröffentlichte Credit Suisse Global Investment Returns Yearbook 2020 fest. In den letzten zehn Jahren trupften globale Aktien sogar noch besser auf: Dies mit einer annualisierten Realrendite von 7,6%, verglichen mit einer immer noch robusten Realrendite von 3,6% bei Anleihen.
Die Autoren rechnen jedoch damit, dass zukünftige Realrenditen in den nächsten Jahren bei allen Anlagen tendenziell geringer ausfallen werden, da die Zinsen sowohl nominal als auch real aussergewöhnlich niedrig bleiben.Da sich die Realzinsen nahe Null bewegen, entspricht die erwartete Rendite der Aktien der Aktienrisikoprämie.So werde die Aktienrisikoprämie zukünftig bei 3,5% und damit etwas unter der historischen Zahl von 4,3% liegen. Aktien dürften damit aber ihren Wert über einen Zeitraum von 20 Jahren verdoppeln und bleiben somit attraktiv.
Faktorerträge wirken sich weiterhin erheblich auf die Performance aus. Das Yearbook zeigt langfristige Renditen zu fünf Faktoren, die sowohl langfristig als auch länderübergreifend Prämien aufweisen, nämlich Umfang, Wert, Ertrag, Dynamik und geringe Volatilität. So hat der Value-Stil in den letzten Jahren schwach abgeschnitten. Dieser Trend setzt sich auch 2019 fort, wenn auch mit einem Hoffnungsschimmer ab dem Spätsommer 2020.
In den USA haben Value-Aktien in den letzten 31 Jahren schlechter abgeschnitten als Wachstumsaktien. In den zwölf Jahren seit der Finanzkrise und mit Blick auf die fünf Faktorprämien in Grossbritannien und den USA fiel nur die Hälfte der 120 «Prämien» positiv aus. Was die nähere Zukunft betrifft, warnen die Autoren – auch wenn sie die fortgesetzte Bedeutung der Faktoreffekte hervorheben – davor, dass Faktorprämien keineswegs gewährleistet sind.
Die CS-Studie geht auch auf die verstärkte Nachfrage nach Anlagen ein. welche ökologischen, sozialen und unternehmerisch verantwortungsvollen ESG-Richtlinien genügen. Immerhin hat dieser Anlagemarkt inzwischen die Schwelle von 30 Bio. Dollar überschritten. Laut dem Global Sustainable Investment Alliance Report haben mit ESG-Kriterien verbundene Anlageprodukte im Jahr 2018 einen Gesamtwert von 31 Bio. Dollar erreicht. Diese Zahl dürfte mittlerweile noch näher an 40 Bio. Dollar liegen.
Bezüglich Performance von ESG-konformen Anlagen kommt die Studie zu keinem eindeutigen Ergebnis: Demnach gibt es keine eindeutigen Belege dafür, ob ESG-Anlagen die risikobereinigten Renditen steigern oder beeinträchtigen. Zurzeit deuten die meisten Studien auf eine neutrale bis leicht negative relative Performance.
Die USA bleiben mit grossem Abstand der weltweit grösste Aktienmarkt und machen heute über 54% der weltweit investierbaren Marktkapitalisierung in Streubesitz aus. Japan (7,7 %) liegt auf Platz zwei, gefolgt von Grossbritannien (5,1 %) an dritter Stelle und China (4,0 %) an vierter Stelle. Mit einem Marktanteil von 3,2% ist Frankreich führender Aktienmarkt in Kontinentaleuropa, gefolgt von der Schweiz mit 2,7% und Deutschland mit 2,6%.
Gemäss Jahrbuch hat es sich in den vergangenen 120 Jahren durchaus gelohnt, in der Schweiz zu investieren. Demnach lieferten Schweizer Aktien seit 1900 eine annualisierten Realrendite von 4,6%, was dem Median aller Länder entspricht. Mit 3,1% rekordverdächtig ist die annualisierte reale Staatsanleihenrendite (in USD). In lokaler Währung lieferten Schweizer Eidgenossen mit einer Realrendite von 2,4% weltweit das zweitbeste Ergebnis. In den vergangenen 120 Jahren glänzte die Schweiz ausserdem mit der tiefsten Inflationsrate (2,1%). Der Save Haven-Status dürfte die Schweiz für internationale Anleger weiterhin attraktiv machen.