16.12.2024, 14:30 Uhr
Im laufenden Jahr hat es laut einer Auswertung von Creditreform schon fast ein Viertel mehr Firmenpleiten gegeben als 2023. Dabei kommen auch immer öfters grössere Firmen in die Insolvenz.
Der Schweizer Fahrzeughersteller Aebi Schmidt will mit dem US-Spezialfahrzeug-Hersteller The Shyft Group fusionieren. Danach sollen die Aktien an der US-Börse Nasdaq gehandelt werden. Peter Spuhler verliert damit seine Mehrheit an der Gruppe, bleibt aber grösster Aktionär.
Über einen Aktientausch wollen Aebi Schmidt und The Shyft Group fusionieren, wie die Unternehmen mitteilten. Nach dem Abschluss der Transaktion werden die Aebi-Schmidt-Aktionäre die Mehrheit (52 Prozent) am gemeinsamen Unternehmen halten. Zusammen werden die Firmen auf einen Umsatz von rund 2 Milliarden US-Dollar und einen Betriebsgewinn (bereinigter EBITDA) von rund 200 Millionen Dollar kommen.
Nach der Fusion wird das Unternehmen über 70 Standorte weltweit verfügen, davon 40 in den USA. Der Abschluss der Transaktion ist für Mitte 2025 vorgesehen.
Mit der Fusion kommt Aebi Schmidt auch an die US-Börse Nasdaq, heisst es weiter. Die Papiere von Shyft sind dort bereits kotiert. Grösster Aktionär der neuen Gruppe wird Peter Spuhler sein. Spuhler hatte Aebi 2006 gekauft und das Unternehmen 2007 mit dem der süddeutschen Schmidt fusioniert. Aktuell hält Spuhler direkt und über seine PCS Holding rund zwei Drittel der Aktien an Aebi Schmidt.
Nach der Fusion wird sein Anteil an der kombinierten Gruppe noch rund 35 Prozent betragen. Weiterer Grossaktionär wird Gero Büttiker mit einem Anteil von rund 13 Prozent sein, heisst es weiter.
Der Firmensitz der fusionierten Gesellschaft soll in Frauenfeld bleiben, geleitet wird sie vom bisherigen Aebi-Schmidt-Chef Barend Fruithof. Als Verwaltungsratspräsident wird der bisherige Shyft-VRP James Sharman agieren, Fruithof soll zudem Vize-VRP werden. Aebi Schmidt werde insgesamt sechs der elf Verwaltungsratsmitglieder stellen, heisst es.
Die beiden Firmen würden sich in ihrem Portfolio gut ergänzen, heisst es weiter. Aktuell macht Aebi Schmidt laut den Angaben etwa die Hälfte seines Umsatzes in den USA und die andere Hälfte in Europa. Das Standbein in den USA könne mit der Fusion ausgebaut werden, zudem erhalte Shyft einen Zugang zum europäischen Markt.
Mit der Fusion will Spuhler den «Standort von Aebi Schmidt in der Schweiz stärken und langfristig Arbeitsplätze in der Schweiz erhalten», wie er in der Mitteilung schreibt. Durch die Fusion entstehe einer der «führenden Spezialfahrzeug-Produzenten weltweit».
Der Zusammenschluss soll sich rasch positiv auf das Ergebnis auswirken, dies vor allem durch die geographische Expansion, Cross-Selling und Kostenoptimierungen.