23.12.2024, 08:37 Uhr
Der Spezialkunststoff-Hersteller Gurit will sich künftig ganz auf profitablere Regionen und Geschäftsbereiche konzentrieren. Im Zuge der angekündigten Restrukturierung sollen Werke in Dänemark, Indien und der...
Naomi Waistell, Fondsmanagerin bei Newton Teil von BNY Mellon Investment Management betrachtet den Kurseinbruch im Februar als erfolgreich bestandenen Lackmustest für Schwellenländer. Es lohne sich für Anleger, Schwellenländer unvoreingenommen neu in Betracht zu ziehen.
Die Korrelation zwischen Schwellenländern und den etablierten Finanzmärkten wie USA, Japan oder Europa sei heute viel geringer als noch vor einigen Jahren auch wenn viele Anleger diese Veränderung noch nicht wahrnehmen. Dieser Meinung ist Naomi Waistell, Fondsmanagerin im Aktien-Team für Schwellenländer und Asienfonds bei Newton Teil des BNY Mellon Investment Management. "Es ist nicht mehr so, dass die USA niesen und der Rest der Welt sich erkältet", sagt Waistell.
Das zeige der Markteinbruch im Februar dieses Jahres: Der Kursabfall der Schwellenländer von rund 10,2% von ihrem Hoch im Januar zu ihrem Tief im Februar hat nahezu den Kursverlauf des S&P500, Nikkei 225, FTSE100 und Euronext 100 nachgebildet ganz anders als in ähnlichen Situationen in den vergangenen Jahren.
Verschiedene Gründe für das Loslösen an die USA
Seit dem "Taper Tantrum" das 2013 eine Schockwelle an den globalen Finanzmärkten auslöste und insbesondere in den Schwellenländern Kurseinbrüche verursachte, haben sie sich besser gegen externe Einflüsse gerüstet. "Die wichtigste Veränderung aus unserer Sicht war, dass viele Schwellenländer ihre Währung nicht mehr an den Dollar binden. Aber auch eine geringere Auslandsverschuldung, niedrigere Inflation, ein geringeres Leistungsbilanzdefizit und Währungsanpassungen spielen eine Rolle", erklärt Waistell.
Früher folgte ein solches Szenario immer dem gleichen Muster: Nahm die Volatilität zu, so stützten Schwellenländer ihre eigenen Währungen durch Fremdwährungsreserven, um so die US-Dollar-Bindung zu erhalten. In der Folge wertete die eigene Währung ab, und die bestehenden Schulden, die oft auf teure US-Dollar lauteten, wurden über neues Geld bedient. Die Folgen reichten bis zu einer Inflationsspirale und einem Schuldenausfall. Waistell stellt fest: "Viele Schwellenländer haben diesen Teufelskreislauf durchbrochen. Sie binden ihre Währung nicht mehr an den US-Dollar und geben Anleihen in Lokalwährung heraus."
So zieht die Expertin ein optimistisches Fazit, was die Entwicklung der Schwellenländer anbelange. Auch wenn man jedes Land, jeden Sektor und jede Aktie individuell analysieren müsste. Waistell sieht zurzeit die besten Anlagechancen im Gesundheitswesen, im E-Commerce und bei Elektrofahrzeugen.