22.11.2024, 10:49 Uhr
Der neue Fonds soll laut Mitteilung die steigende Nachfrage nach nachhaltig bewirtschafteten Waldgebieten bedienen. Das erste Closing war mit 130 Millionen Dollar erfolgreich.
Da die globale Unsicherheit anhält und der US-Bullenmarkt erste Anzeichen einer Erschöpfung zeigt, ist laut Alex Tedder von Schroders damit zu rechnen, dass die Volatilität an den Aktienmärkten im kommenden Jahr zunehmen und die Aktienauswahl weiter an Bedeutung gewinnen wird.
Das globale Wachstum hat sich im Jahr 2019 verlangsamt, was sich sehr wahrscheinlich auch in 2020 fortsetzen wird. Die Handelskriege sowie politische Unruhen dauern weiter an und die Wirtschaftsdaten haben sich weltweit verschlechtert, allen voran die Einkaufsmanagerindizes aus dem Industrie- und Dienstleistungssektor.
Obgleich die USA im Jahr 2019 bereits dreimal die Zinsen gesenkt haben, seien sie eine der wenigen entwickelten Volkswirtschaften mit Spielraum für weitere Zinssenkungen, meint Alex Tedder, Head and CIO of Global and US Equities bei Schroders. Ob sich dies letztendlich auf das Wachstum auswirke, bleibt abzuwarten. In vielen Teilen der Welt wie in der Schweiz, der Eurozone und in Japan liegen die Zinsen bereits im negativen Bereich. In den Schwellenländern wie Russland, Brasilien oder China hingegen besteht der grösste Spielraum für Senkungen, da hier die Zinsen noch relativ hoch sind.
Kurzfristig dürfte die Dynamik der US-Wirtschaft laut Tedder weiterhin stark bleiben. "Aber mit dem Übergang in das Jahr 2020 werden Faktoren wie Kapazitätsengpässe, höhere Inputkosten und aufgeschobene Investitionsentscheidungen die Vorlage für eine allmähliche Verlangsamung schaffen." Er geht davon aus, dass diese Bedingungen durch einen Regimewechsel noch verschärft werden, da ein Sieg der Demokraten bei den Wahlen im Herbst grosse Auswirkungen auf Bereiche wie das Gesundheitswesen haben könnten. Die US-Gewinnmargen bleiben – die Energiebranche ausgenommen – auf Rekordniveau und dürften zukünftig nach unten tendieren. "So scheinen die Gewinnschätzungen für die im S&P 500 gelisteten US-Unternehmen mit durchschnittlich +11% gegenüber dem Vorjahr noch immer recht sportlich", so Tedder. In Volkswirtschaften, die sich bereits in oder nahe einer Rezession befinden wie Deutschland, Japan oder Grossbritannien seien die Erwartungen dagegen gedämpfter. In den meisten Ländern ausserhalb der USA sieht er keine Katalysatoren für einen kräftigen Wachstumsaufschwung.
Angesichts der Unsicherheiten, die die Weltwirtschaft beeinflussen, ist die Bandbreite der möglichen makroökonomischen Ergebnisse recht gross. Nachdem der S&P 500 während der letzten 10 Jahre eine Gesamtrendite von 250% (in US-Dollar) erzielte und sich die globalen Aktien mehr als verdoppelt haben, scheint es für den Aktien-Experten vernünftig, künftig von bescheideneren Aktienrenditen auszugehen. Vor diesem Hintergrund könnte es für Anleger von Vorteil sein, sich auf eine Reihe breiter, langfristiger globaler Themen zu konzentrieren, die bedeutende positive Anlagemöglichkeiten bieten und in vielen Fällen nicht mit traditionellen Aktienindizes korreliert sind.
Auswirkungen des Klimaproblems werden sich in den erheblichen finanziellen Aufwendungen zeigen. So schätzt Alex Tedder, dass die Ausgaben für die Treibhausgasminderung in den nächsten 10 Jahren schätzungsweise auf mindestens 2 Billionen Dollar pro Jahr steigen werden. Diese Kosten müssen von den Regierungen, den Verbrauchern und natürlich den Unternehmen getragen werden.
Innerhalb der letzteren Gruppe werde es im Rahmen der Umstellung zu nachhaltigem Handeln eine beträchtliche Anzahl von Nutzniessern geben. Der Prozess der Energiewende ist bereits in vollem Gange, trotz der eher schwachen Unterstützung vieler Regierungen, einschliesslich der USA. Jedoch setze sich die wirtschaftliche Vernunft durch, und der überwältigende Kostenvorteil von Wind- und Sonnenenergie gegenüber traditionellen Erzeugungsquellen (siehe Grafik) führe zu einem massiven Aufschwung für viele Unternehmen im Bereich der erneuerbaren Energien.
Ein ähnliches Bild bietet sich innerhalb der Automobilindustrie. Tedder erklärt, dass hier der Absatz von Elektrofahrzeugen (EVs) in den nächsten Jahren aufgrund günstigerer regulatorischer Rahmenbedingungen in vielen Ländern, wie z.B. in Norwegen mit einem totalen Verkaufsverbot für neue Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren bis 2025, enorm steigen. Die Nachfrage selbst wird jedoch letztendlich durch die Attraktivität der Produkte selbst bestimmt. Wenn sich diese verbessern, werden die Verbraucher laut der Einschätzung von Alex Tedder sicherlich auf EVs umsteigen, so wie sie E-Mail, Mobiltelefone oder Internet-Shopping übernommen haben.