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SAP überrascht mit Gewinnsprung

Der Konzern überzeugt die Anleger mit einem überraschend hohen Quartalsgewinn. (Bild Kittyfly/Shutterstock)
Der Konzern überzeugt die Anleger mit einem überraschend hohen Quartalsgewinn. (Bild Kittyfly/Shutterstock)

Der Softwarehersteller steigerte den Umsatz im ersten Quartal um zwölf Prozent auf 9,01 Milliarden Euro. Das Geschäft mit Clouddiensten blieb zwar etwas hinter dem Konsens der Finanzanalysten zurück, dafür stieg der Gewinn überraschend deutlich.

23.04.2025, 09:56 Uhr
Aktien

Redaktion: sw

«Die Unsicherheit im Markt bleibt hoch», sagte SAP-Vorstandschef Christian Klein bei der Veröffentlichung der Quartalszahlen. Alle Welt beobachte, was in den nächsten 90 Tagen passiere. Bislang sehe er jedoch keine Investitionszurückhaltung – im Gegenteil: Kunden nutzten die SAP-Software, um auf Veränderungen wie die Zollerhöhungen durch US-Präsident Donald Trump zu reagieren.

SAP steigerte den Umsatz mit Clouddiensten um 27 Prozent auf 4,99 Milliarden Euro, den Auftragseingang für die nächsten zwölf Monate (Current Cloud Backlog) ähnlich stark auf 18,2 Milliarden Euro. Dabei profitierte der Softwarehersteller davon, dass viele Kunden die aktuelle Produktgeneration zur Steuerung von Geschäftsprozessen einführen. Der Erlös mit der sogenannten Cloud ERP Suite stieg um 34 Prozent.

Dagegen habe das Geschäft mit den Plattformen für Geschäftsreisen, Vertragsarbeitern und Materialbeschaffung unter der makroökonomischen Situation gelitten. Angesichts der Unsicherheit streichen viele Unternehmen die Ausgaben zusammen, wodurch der Konzern weniger Transaktionsgebühren verbucht.

Das klassische Softwaregeschäft schrumpfte angesichts der Umstellung des Geschäftsmodells auf Clouddienste weiter. Mit Softwarelizenzen nahm SAP 183 Millionen Euro ein, ein Minus von zehn Prozent – das war aber besser als am Markt erwartet. Der Umsatz mit Wartungsgebühren sank moderat auf 2,76 Milliarden Euro.

«Willkommener Vorsprung»

Besonderes Augenmerk gilt bei SAP der Profitabilität: Das Management stellt für 2025 eine deutliche Verbesserung in Aussicht. Im ersten Quartal steigerte der Softwarehersteller das bereinigte operative Ergebnis überraschend stark um 58 Prozent auf 2,46 Milliarden Euro. Dazu trug massgeblich die Restrukturierung bei, die das Management Anfang 2024 angekündigt hatte.

Angesichts der «steigenden Risiken» fürs Geschäft handle es sich um einen «willkommenen Vorsprung», um die Prognose fürs laufende Jahr zu erreichen, sagte Finanzchef Dominik Asam. In den kommenden Monaten werde sich das Management weiter auf ein «umsichtiges Kostenmanagement» fokussieren.

Das SAP-Management bestätigte den Ausblick für 2025. Falls der Handelskonflikt weiter eskaliere, könne sich das negativ auf den Auftragseingang auswirken, warnte der Finanzchef. Falls die jahrzehntelange Globalisierung mit ihren Produktivitätsgewinnen rückabgewickelt werde, sei «eine schwere globale Rezession» wahrscheinlich. Mit einem solchen Negativszenario plane der Konzern derzeit aber nicht.

Aktie steigt zweistellig

Investoren bewerteten die Ergebnisse in einer ersten Reaktion mit grosser Erleichterung. Die SAP-Aktien stiegen zum Handelsstart am Mittwoch um rund zehn Prozent.

In den vergangenen Wochen hatte der Abwärtstrend an den Börsen Technologieanbieter besonders stark betroffen, darunter SAP. Der Kurs des Softwareherstellers war seit dem Rekordhoch von 283,30 Euro im Februar um etwa 22 Prozent gesunken.

Damit entwickelte sich SAP zuletzt schlechter als der Dax – anders als noch im vergangenen Jahr, als der Konzern mit seiner Rally massgeblich zum Anstieg des Leitindex beigetragen hatte.

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