SAP streicht 8000 Stellen und will sich auf KI fokussieren

SAP setzt voll auf Künstliche Intelligenz. (Bild Wirestock Creators/Shutterstock)
SAP setzt voll auf Künstliche Intelligenz. (Bild Wirestock Creators/Shutterstock)

Beim Softwarehersteller SAP steht ein radikaler Umbau an: Das Management streicht Tausende Jobs, investiert aber zugleich viel Geld in Wachstumsbereiche wie KI. Die Aktie steigt auf ein Rekordhoch.

24.01.2024, 10:33 Uhr
Aktien

Redaktion: sw

Der Softwarehersteller streicht wegen einer Fokussierung «auf zentrale strategische Wachstumsbereiche» weltweit rund 8000 Stellen. Ziel sei, dass die «Qualifikationen und Ressourcen den zukünftigen Geschäftsanforderungen auch weiterhin gerecht werden», hiess es in einer Mitteilung. Bereits im Vorjahr hatte der Konzern das Personal um 3000 Positionen reduziert.

Trotz der Stellenstreichungen soll die Belegschaft stabil bleiben. Aufgrund von Investitionen, insbesondere in Künstliche Intelligenz (KI) für Unternehmen, erwartet das SAP-Management für 2024 eine ähnliche Personalstärke wie derzeit – zum Jahresende verzeichnete der Softwarehersteller rund 107 600 Vollzeitstellen.

«Mit dem geplanten Transformationsprogramm verlagern wir verstärkt Investitionen in strategische Wachstumsbereiche, in erster Linie in KI», erläuterte Vorstandssprecher Christian Klein in der Mitteilung. Die Technologie soll sowohl in den Produkten des Konzerns als auch zur Verbesserung der internen Effizienz zum Einsatz kommen.

Kurssprung auf neues Rekordhoch

Die Folgen für die Belegschaft benannte SAP nicht im Detail. Der Konzern betonte, dass bei den «meisten» Stellen «Freiwilligenprogramme und interne Umschulungsmassnahmen zum Tragen kommen». Er bezifferte aber nicht, wie viele Mitarbeitende ihre Jobs verlieren werden. In Deutschland sind Kündigungen wegen einer Beschäftigungssicherung praktisch ausgeschlossen, in anderen Ländern aber nicht.

Die Restrukturierungskosten schätzt SAP auf rund zwei Milliarden Euro, die zum Grossteil im ersten Halbjahr erfasst werden. 2024 soll das Programm einen geringen finanziellen Effekt haben, 2025 aber durch Effizienzsteigerungen 500 Millionen Euro zum operativen Gewinn beitragen.

Die Aktionäre reagierten auf die Ankündigung positiv – zumal SAP parallel Geschäftszahlen und Prognosen veröffentlicht hatte, die oberhalb der Analystenschätzungen lagen: An der Frankfurter Börse stieg der Kurs kurz nach Eröffnung des Handels um rund 7,5 Prozent auf mehr als 160 Euro, ein Rekordhoch.

Das SAP-Management hat eine Stärkung der Profitabilität versprochen. Nach der Umstellung des Geschäftsmodells auf Cloud-Dienste sollen der bereinigte operative Gewinn und der Free Cashflow wieder zweistellig wachsen. Die nun angekündigte Umstrukturierung soll dazu beitragen.

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