22.11.2024, 10:49 Uhr
Der neue Fonds soll laut Mitteilung die steigende Nachfrage nach nachhaltig bewirtschafteten Waldgebieten bedienen. Das erste Closing war mit 130 Millionen Dollar erfolgreich.
Es herrscht Anlagenotstand, die allgemeine Verunsicherung ist gross. Was können Anleger heute überhaupt noch tun, um sich richtig zu positionieren? Darüber sprach Fondstrends mit dem Investmentexperten Christian Ulrich von Invesco.
Eurokrise, Staatsverschuldung, wechselhafte Märkte wie sieht vor diesem Hintergrund der Königsweg für Anleger aus?
Christian Ulrich: Vergessen Sie Patentrezepte. Die gibt es nicht. Die hat niemand. Wir leider auch nicht. Institutionellen und privaten Investoren bleibt nur eine Möglichkeit. Sie müssen auf alle Eventualitäten vorbereitet sein.
Klingt nach einer Steilvorlage für globale Mischfonds!
Multi-Asset-Lösungen können in der Tat helfen. Falls sie richtig gemacht sind.
Das heisst?
Die Steuerung des Risikos im Portfolio ist entscheidend. Zu viel davon kann zu Kapitalverlusten führen, mit zu wenig Risiko erreichen Anleger oft nicht ihre Anlageziele. Viele traditionelle Lösungen machen es sich mit der Asset-Allokation aber zu einfach: 60 Prozent Aktien, 40 Prozent Anleihen gilt vielen als der Mischfonds schlechthin. Anleger übersehen dabei, dass in einem 60/40-Portfolio bis zu 90 Prozent des Risikos auf die Aktien entfallen können, weil diese nun einmal risikobehafteter sind. Sie verwechseln die Allokation der Anlagegelder mit der Allokation des Risikos und sind dann schlecht vorbereitet, wenn Kursrückgänge an den Aktienmärkten härter auf das eigene Portfolio durchschlagen als erwartet. Mischfonds oder besser Multi-Asset-Lösungen können nur dann von Nutzen sein, wenn sie als so genannte Risikoausgleichsportfolios konzipiert sind.
Was machen diese Portfolios denn so fundamental anders?
Sie stellen den Investmentprozess vom Kopf auf die Füsse. Sie gewichten die einzelnen Vermögenswerte so, dass ihr Beitrag zum Gesamtrisiko gleich hoch ist. Mit anderen Worten, der Risikobeitrag der einzelnen Anlageklassen bestimmt die Gewichtung der Anlageklasse im Portfolio. Damit ist die Asset-Allokation das steuerbare Ergebnis der verschiedenen Risikobeiträge und nicht umgekehrt das Gesamtrisiko eine mehr oder weniger zufällige Folge der Asset-Allokation.
Von solchen theoretischen Überlegungen hat ein Anleger nichts. Wo bleibt die praktische Bedeutung?
Die praktische Bedeutung insbesondere in einem so düsteren Szenario, wie Sie es eingangs skizziert haben besteht darin, dass Risikoausgleichsportfolios für möglichst viele Marktphasen geeignet sind. Durch den Risikoausgleichsansatzes werden Portfolios so zusammengestellt, das sie sich in unterschiedlichen wirtschaftlichen Situationen sei es Rezession, nichtinflationäres Wachstum oder inflationäres Wachstum gut entwickeln, weil sich der Risikoanteil der Anlageklassen die Waage hält.
Und damit sind Anleger dann auf alle Eventualitäten vorbereitet, wie Sie das gefordert haben?
Ich denke ja. Der Invesco Balanced-Risk Allocation Fund, um eine ganz konkrete Risikoausgleichslösung aus unserem Haus zu nennen, leistet genau das. Um ein transparentes, gut steuerbares Portfolio zu schaffen, konzentrieren wir uns auf drei Anlageklassen: Aktien, Anleihen und Rohstoffe, umgesetzt über Derivate. Es ist bekannt, dass diese Anlageklassen von unterschiedlichen Marktentwicklungen unterschiedlich profitieren. Rohstoffe etwa schneiden traditionell in einem inflationären Umfeld gut ab, während Aktien in einem von nichtinflationärem Wachstum gekennzeichneten Marktumfeld gut laufen und Anleihen in einer Rezession ein gewisses Mass an Wertsicherung bieten.
Und je nach Marktphase werden dann die einzelnen Anlageklassen über- oder untergewichtet.
Ja, genau. Durch den Ausgleich zwischen den Anlageklassen können Verluste begrenzt werden. Gerade diese Begrenzung erscheint mir besonders wichtig, weil hohe Verluste nur sehr schwer wieder aufzuholen sind. Mit dem Invesco Balanced-Risk Allocation Fund kann der Anleger dadurch gewinnen, dass er nicht verliert.
Das hört sich aber nun doch wie ein Patentrezept an.
Es ist eine sehr gute Strategie, die selbstverständlich auch potentielle Risiken birgt. Ein Beispiel: Bei Risikoausgleichsportfolios spielt logischerweise die Korrelation zwischen den einzelnen Anlageklassen eine wichtige Rolle. Je weniger die Anlageklassen korrelieren, desto besser funktioniert das Ausbalancieren des Risikos zwischen ihnen. Kritisch kann es daher werden, wenn die Korrelationen steigen und sich die Anlageklassen in eine Richtung entwickeln oder wenn die Zinsen schnell steigen. Diese möglichen Störfeuer haben wir aber immer im Blick und können zeitnah darauf reagieren. Aber klar ist auch: es besteht immer ein Risiko erhöhter Volatilität auf Grund des Einsatzes der von uns verwendeten Derivate.
Nach unten soll der Anleger also möglichst geschützt werden. Und nach oben? Wie profitiert er da?
Auch hier muss der Anleger nicht darben. Wir verwalten den Invesco Balanced-Risk Allocation Fund in einem mehrstufigen Prozess bestehend aus strategischer und taktischer Asset-Allokation. Bei der strategischen Allokation legen wir die soliden Grundlagen. Wir achten auf eine möglichst geringe Korrelation der einzelnen Investments sowie auf Liquidität, Transparenz und Flexibilität. Auf dieser Basis dient die taktische Asset-Allokation dann der aktiven Positionierung des Fonds mit dem Ziel, einen zusätzlichen Mehrwert durch die fortlaufende Anpassung des Portfolios an die unterschiedlichen Marktsituationen zu generieren.
Sind Sie damit konkurrenzfähig?
Ich denke, wir bieten genau das, was Anleger suchen. Die Robustheit des Produktes in den meisten Marktphasen hatte ich schon angesprochen. Und noch ein weiterer Punkt ist ganz wichtig. Die meisten traditionellen Asset-Allokation-Portfolios versuchen langfristige Anlagerenditen zu prognostizieren und neigen zu exzessiven Engagements in einzelnen Anlageklassen. Risikoausgleichsportfolios wie der Invesco Balanced-Risk Allocation Fund basieren ausschliesslich auf der Risikodiversifikation. Hier profitieren Investoren von den Vorteilen einer Diversifikation, die diesen Namen tatsächlich verdient.