Potente Technologiebranche

Stuart O’Gorman, Manager des Henderson Horizon Global Technology Funds.
Stuart O’Gorman, Manager des Henderson Horizon Global Technology Funds.

Anleger liessen nach dem Platzen der Dotcom-Blase für mehr als ein Jahrzehnt die Finger von der Technologiebranche. Nun zeichnet sich ein Stimmungsumschwung ab. Grund hierfür ist die hohe Innovationskraft der Branche, der gesellschaftliche Wandel und die soliden Bilanzen der Techfirmen, sagt Stuart O’Gorman, Manager des Henderson Horizon Global Technology Funds.

23.03.2012, 09:23 Uhr

Redaktion: anw

Um den Einfluss der Technologie auf unser Leben richtig einordnen zu können, muss man kaum mehr als zehn bis 15 Jahre zurückgehen. Damals hatten nur ganz wenige ein Handy. Heute sind sie aus unserem Leben kaum mehr wegzudenken und haben in Teilen der Entwicklungsländer der Festnetztelefonie bereits den Rang abgelaufen. Ein weiteres Beispiel ist Facebook. Das mit über 800 Millionen aktiven Nutzern inzwischen zum wichtigsten sozialen Netzwerk der Welt aufgestiegene Unternehmen gab es vor zehn Jahren noch nicht einmal.

Technologische Entwicklungen langfristig zu Geld zu machen, darin besteht jedoch die Herausforderung, der sich Technologiefirmen zunehmend erfolgreich stellen. Zu verdanken ist das einerseits ihrer nach dem Platzen der Internetblase verbesserten Effizienz und andererseits einem insgesamt besseren Management. "Das Paradebeispiel für ein Unternehmen, welches das Potenzial seiner Kundenbasis wie kein zweites ausschöpft, ist Apple. Äusserst geschickt hat das Unternehmen eine eigene Produktwelt mit iTunes, AppStores und den Web-Services geschaffen, die es dank des eigenen Betriebssystems vollständig kontrolliert", schwärmt Stuart O’Gorman, Manager des Henderson Horizon Global Technology Funds.

Apple dank eigenem Produkteuniversum ohne Konkurrenz
Apple gelingt es dabei nicht nur, immer wieder Produkte zu liefern, die den Nerv der Zeit treffen. Es versteht sich auch darauf, diese geschickt an den Mann bzw. die Frau zu bringen. Dem Computerspezialisten eilt zwar der Ruf voraus, völlig neue Produkte zu erschaffen wie den Tablet-Computer iPad. Es versorgt den Markt aber auch zuverlässig mit Anschlussprodukten, die immer ein kleines bisschen mehr bieten als das Vorgängermodell. So werden weder Neukunden enttäuscht noch verlieren vorhandene zu schnell den Spass an den teuren Apple-Produkten. Apple gibt seinen Kunden damit die Gewissheit, dass Produkte aus seinem Haus nicht so schnell veralten und es nichts macht, wenn man mal ein Upgrade auslässt. Auf diese Weise kann Apple auch seine ganz eigene Preispolitik verfolgen: Für das neueste Modell zahlen Kunden einen Aufschlag, während ältere Versionen oft deutlich günstiger zu haben sind. So vergrössert Apple seinen verfügbaren Markt und hält die Konkurrenz aus dem Niedrigpreissegment auf Abstand.

"Apples Alleinstellungsmerkmal spiegelt sich auch in seinem Aktienkurs. Allein im letzten Jahr ist er um 50% auf nunmehr über 550 US-Dollar gestiegen", so O‘Gorman. Nicht wenige Marktbeobachter fragen sich deshalb, ob die Aktie noch Luft nach oben hat. Legt man das aktuelle Kursniveau zugrunde, so beläuft sich das Kurs-Gewinn-Verhältnis der Aktie aber nur auf das 16-fache des letztjährigen und lediglich auf das 13-fache des für dieses Jahr prognostizierten Gewinns. Für einen derart gut gemanagten Weltkonzern mit marktführenden Produkten und einer vergleichsweise treuen und wachsenden Kundschaft erscheint das nicht wirklich übertrieben.

Einziger Sektor mit mehr Barmitteln als Schulden
Mit dem steigenden Apple-Kurs zeichnet sich ein Ende der negativen Stimmung ab, die der Technologiebranche in den letzten zwölf Jahren das Leben schwer gemacht hat. "Heute ist die Technologiebranche weltweit der einzige Sektor mit mehr Barmitteln als Schulden in der Bilanz. Entsprechend komfortabel ist das Cash-Polster der meisten Firmen aus der Branche, das ihnen bei einer Konjunktureintrübung aber auch bei attraktiven Fusions- und Übernahmechancen gute Dienste leisten dürfte", meint O‘Gorman. Zusammen mit den langsam wieder steigenden Technologieausgaben in der Wirtschaft sind das schlagende Argumente für eine Anlage in Technologiefirmen.

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