23.12.2024, 08:37 Uhr
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Laut der Einschätzung von Paul Jackson von Source dürften Aktien auch 2016 von der Niedrigzinspolitik der Notenbanken in Japan und Euroland profitieren.
Die Niedrigzinspolitik der Notenbanken in Japan und Euroland dürfte sich im kommenden Jahr fortsetzen. Von diesem Wirtschafts- und Marktumfeld sollten Aktien besonders profitieren können. Japans Immobilienmarkt sollte sich ebenfalls gut entwickeln. Zu dieser Einschätzung kommt das Multi-Asset-Research-Team von Source, einem der führenden Anbieter von börsengehandelten Investmentprodukten (ETPs) in Europa. Die Experten beziehen sich dabei auf das Szenario, das sie für das Jahr 2016 am wahrscheinlichsten halten. In ihrem heute veröffentlichten Ausblick für das kommende Jahr legen sie auch dar, warum Anleihen 2016 enttäuschen könnten und sie US-Hochzinsanleihen mit kürzerer Laufzeit für eine mögliche Ausnahme halten.
Das Source-Team erwartet, dass eine unterschiedlich verlaufende wirtschaftliche Entwicklung in den einzelnen Weltregionen zu einem moderaten globalen Wachstum und einer niedrigen Inflation führen wird. Dabei liegen die Konsensprognosen für das globale Wirtschaftswachstum für das Jahr 2016 bei mittlerweile 3,4 Prozent beziehungsweise 3,2 Prozent. Die Experten prognostizieren des Weiteren, dass die US-Wirtschaft anhaltend wachsen, China eine harte Landung vermeiden und sich die Eurozone stabilisieren wird. Darüber hinaus, erwartet man bei Source, dass die Rohstoffpreise auch 2016 nach unten korrigiert werden. In diesem Umfeld werden sich im Aktienbereich Finanztitel und substanzstarke Unternehmen ihrer Einschätzung zufolge am besten entwickeln, wohingegen Wachstumssektoren wie Basiskonsumgüter, Gesundheitswesen und Technologie hinterherhinken könnten.
Die Wahrscheinlichkeit, dass dieses Basisszenario eintritt, liegt unserer Meinung nach bei etwa 40 Prozent, erläutert Paul Jackson, Head of Multi-Asset Research bei Source, den Marktausblick. Doch wir wissen aus der Erfahrung der vergangenen Jahre, dass oftmals unerwartete Ereignisse eintreten, die die Entwicklung an den Finanzmärkten zunächst erheblich beeinflussen können und mitunter nachhaltige Auswirkungen auf die Zukunft haben. Zumindest darauf können sich die Anleger mit annähernd hundertprozentiger Gewissheit verlassen. Daher berücksichtigen wir bei unserer Prognose verschiedene Szenarien und bestimmen die Wahrscheinlichkeit, mit der jedes Szenario eintreten könnte. Neben dem Basisszenario halten die Source-Experten eine moderate Deflation für am wahrscheinlichsten. Dabei kommt es zu einem vergleichsweise starken Wachstum der Weltwirtschaft, aber hauptsächlich aufgrund niedriger Rohstoffpreise auch zu einer Deflation. Diesem Szenario haben wir eine Wahrscheinlichkeit von 25 Prozent zugewiesen. Aus der Sicht von Investoren ist dabei interessant, dass dieses Umfeld für Aktien ebenfalls vorteilhaft sein dürfte, so Jackson.
Der Chef des Multi-Asset-Research-Teams von Source geht davon aus, dass positive Ergebnisse wahrscheinlicher sind als es der Konsens vorgibt. Unter diesem Aspekt sehen sich er und sein Team geneigt, Aktien und aktienähnliche Wertpapiere zu bevorzugen. Auf die im Folgenden aufgelisteten Kernfragen werden sich Jackson zufolge die Akteure an den Finanzmärkten 2016 besonders fokussieren:
Auf Seiten der negativen Szenarien geht das Multi-Asset-Research-Team von Source davon aus, dass eine Depression vom Markt am meisten gefürchtet wird. Es weist diesem Worst-Case-Szenario, bei dem eine Rezession zusammen mit einer Deflation auftritt, eine Wahrscheinlichkeit von 20 Prozent zu. In diesem Umfeld würden sich Aktien schlechter entwickeln, wohingegen sichere, krisenfeste Anlagen wie Gold und Staatsanleihen besser abschneiden würden.
Aufgrund der grossen Bandbreite möglicher Entwicklungen besteht der Ansatz des Teams darin, eine Einschätzung der Gesamtsituation vorzunehmen, um so aussichtsreiche Investitionsmöglichkeiten zu identifizieren und sorgfältig durchdenken zu können. Ein wahrscheinlichkeitsgewichteter Ansatz führt zu einem Ergebnis, das unserem zentralen Szenario ähnlich ist jedoch mit weniger hohen Renditeerwartungen, erklärt Jackson dazu. Dies liegt daran, dass wir ein positives Ergebnis als wahrscheinlicher erachten, aber erwarten, dass die Auswirkungen von nachteiligen Schocks grösser wären. Wir sind uns dessen völlig bewusst, dass die Möglichkeit für Schocks besteht, glauben aber, dass die Anleger im Jahr 2016 von Aktienengagements am meisten profitieren werden.