23.11.2024, 12:00 Uhr
Matt Quinlan, Portfoliomanager bei der Franklin Equity Group, erläutert die entscheidende Rolle, die Dividenden bei der Steigerung der Gesamtrendite und bei der Verringerung der Gesamtvolatilität für Aktienanleger...
Investoren rechnen mit einer unrealistisch langen Nullzinsphase. Nun liege es in der Verantwortung der EZB, diese Erwartungshaltung schrittweise zu verändern, glaubt Franck Dixmier, Global Head of Fixed Income bei AllianzGI.
Für die EZB-Sitzung am 25. Januar erwartet Franck Dixmier, Global Head of Fixed Income bei AllianzGI, als weiteren Schritt in Richtung Normalisierung zunächst eine Änderung in der Forward Guidance und möglicherweise eine Ankündigung über das Ende ihres Wertpapierkaufprogramms. "In den letzten Wochen hat der Druck einiger bedeutender Mitglieder im EZB-Rat, insbesondere von Seiten des Bundesbankpräsidenten Jens Weidmann und EZB-Direktoriumsmitglied Benoît Curé, in Richtung einer klaren Ankündigung hinsichtlich des Endes des Ankaufprogramms zugenommen", meint Dixmier. Laut des am 11. Januar veröffentlichten Protokolls der letzten Ratssitzung befürwortet eine wachsende Zahl an Ratsmitgliedern nun eine Änderung in der Kommunikation ab Anfang diesen Jahres. Dies ist ein wichtiger Punkt, der die tief verwurzelte Überzeugung von Investoren, dass die Zinssätze länger niedrig bleiben, beeinflusst.
Bislang hat die EZB darauf verwiesen, dass der Inflationsausblick unter dem mittelfristigen Ziel bleibt, um die Fortführung des Wertpapierkaufprogramms zu rechtfertigen. Trotz eines breit angelegten, stetigen und nachhaltigen Wirtschaftswachstums in der Eurozone verharrt der Inflationsausblick unter der Zielmarke von 2 Prozent. "Das Problem hierbei ist, dass ein Festhalten am Junktim zwischen Inflation und quantitativer Lockerung, die Überzeugung vieler Investoren, dass die Zinssätze dauerhaft niedrig bleiben werden, verfestigt", meint der Experte. Dies wiederum könnte sich letztendlich zu einem Risiko für die Finanzstabilität entwickeln.
Schritt für Schritt
Die EZB wird voraussichtlich erneut bekräftigen, dass sie ihren geldpolitischen Normalisierungsprozess schrittweise vollziehen wird, indem sie erst die quantitative Lockerung beendet und zu einem späteren Zeitpunkt die Leitzinsen erhöht. Dixmier geht davon aus, dass die Leitzinsen nicht vor 2019 angehoben werden. Die extreme Anfälligkeit der Anleihenmärkte gegenüber der Normalisierung der Geldpolitik hat sich zuletzt am Anstieg der langfristigen Renditen in den USA, sowie an den Marktturbulenzen infolge der Ankündigung der Bank of Japan, ihre Anleihekäufe leicht zu reduzieren, gezeigt. "Die Märkte müssen offensichtlich sehr vorsichtig vorbereitet werden", sagt Dixmier. Er ewartet daher, dass die EZB im ersten Quartal ihre Kommunikation entsprechend anpassen wird.
Im globalen Kontext zeichne sich gemäss dem Global Head of Fixed Income für 2018 immer deutlicher eine fortschreitende Divergenz zwischen der europäischen und US-amerikanischen Geldpolitik ab. Während die EZB ihre Zinsen bis 2019 unverändert lassen dürfte, geht Dixmier davon aus, dass die Federal Reserve die Zinsen in diesem Jahr drei- bis viermal erhöhen wird. Die Märkte erwarten nur zwei Zinserhöhungen.