23.12.2024, 08:37 Uhr
Der Spezialkunststoff-Hersteller Gurit will sich künftig ganz auf profitablere Regionen und Geschäftsbereiche konzentrieren. Im Zuge der angekündigten Restrukturierung sollen Werke in Dänemark, Indien und der...
Die sieben Mitglieder Kanada, Frankreich, Deutschland, Italien, Japan, Grossbritannien und die USA haben sich verpflichtet, ihre Emissionen bis 2030 im Vergleich zu 2010 fast zu halbieren. Dieses Versprechen ist Teil einer umfassenderen Verpflichtung zu einer grünen Revolution als Reaktion auf den Klimawandel und den Rückgang der Artenvielfalt.
Der Klimawandel gilt als eine der wichtigsten Ursachen des Rückgangs der Artenvielfalt. Doch gerade auch der Schutz, der Erhalt und die Wiederherstellung der Biodiversität seien unerlässlich, wenn wir die Herausforderung Klimawandel meistern wollen, sagt Christopher Kaminker, Head of Sustainable Investment Research & Strategy bei Lombard Odier Investment Managers.
Die Netto-Null-Verpflichtung ist unabdingbar, um die Ziele des Pariser Abkommens zu erreichen und eine globale Erwärmung von maximal 1,5°C möglich zu machen. Wird dieser Schwellenwert überschritten, könnten enorme menschliche und wirtschaftliche Kosten entstehen. Kaminker zitiert den Weltklimarat (Intergovernmental Panel on Climate Change, IPCC), der den wirtschaftlichen Schaden selbst bei einem 1,5°C-Szenario auf bis zu 54 Bio. USD (und sogar 69 Bio. USD bei einem Temperaturanstieg um 2°C) schätzt.
Neben der Reduzierung der Emissionen betonten die G7-Staats- und Regierungschefs auch die Notwendigkeit verstärkter weltweiter Anpassungsmassnahmen. Durch diese Anpassung sollen Menschen geschützt und die negativen Auswirkungen des Klimawandels abgemildert werden, zum Beispiel durch die Stärkung kritischer Infrastruktur. Die G7-Staaten verpflichteten sich, wenn möglich vor der COP26 im November solche Adaptationspläne vorzulegen.
"Die globale grüne industrielle Revolution, die die G7-Staaten anstreben, kann als eine der grössten wirtschaftlichen Chancen unserer Zeit betrachtet werden und erfordert Billionen von Dollar an Finanzmitteln des Privatsektors", betont Kaminker. Die G7-Staaten bekräftigten ihr langjähriges - aber noch nicht erfülltes - Versprechen, gemeinsam bis 2025 jährlich 100 Mrd. USD an Klimafinanzierung aus öffentlichen und privaten Quellen zu mobilisieren, und zwar für wirksame Minderungsmassnahmen, die transparent umgesetzt werden sollen.
"Wir schätzen, dass zur Erfüllung des 2°C-Szenarios die Investitionen in die Infrastruktur bis 2030 auf 5,5 Bio. USD pro Jahr und im Zeitraum 2030 bis 2040 auf 7,2 Bio. USD pro Jahr steigen müssen. Dies bedeutet eine Investitionsgelegenheit von fast 100 Bio. USD in die Infrastruktur sowie ein Potenzial für ein durchschnittliches jährliches Wachstum des globalen BIP um 4,7%", rechnet der Experte vor.
Dies stelle eine erhebliche Wachstumschance für Unternehmen aus zahlreichen Wirtschaftsbereichen dar, wenn sie die Klimawende angehen – sei es durch die Bereitstellung von Lösungen zur Anpassung an eine Welt mit Klimaschäden und Emissionsbeschränkungen oder durch eine Neupositionierung mit dem Ziel, Wettbewerbsvorteile zu generieren.
Wie Kaminker weiter ausführt, wird die Klimawende bedeutende Investitionsmöglichkeiten in verschiedenen Sektoren schaffen, von denen manche eine grössere Wirkung haben werden als andere. Die Staats- und Regierungschefs der G7-Staaten haben sich verpflichtet, die dringendsten und umweltschädlichsten Sektoren und Wirtschaftsaktivitäten zu priorisieren, darunter die Bereiche Energie, Verkehr, Industriebranchen, Wohnen und Gebäude sowie Land- und Forstwirtschaft und andere Branchen, in denen Bodennutzung eine Rolle spielt.
Die Staats- und Regierungschefs der G7 haben ihre Pläne für eine grüne Revolution bekräftigt, die die Emissionen bis 2050 auf Netto-Null reduzieren und den Anstieg der Erderwärmung auf 1,5°C begrenzen soll. "Netto-Null schafft unserer Meinung nach sowohl Risiken als auch Chancen, die Investoren erkennen und auf die sie reagieren müssen", sagt der Nachhaltigkeitsexperte.
Die zunehmenden physischen Folgen des bereits geschädigten Klimas haben das Ausmass, den Umfang und die Dringlichkeit der Klimawende ins Zentrum der öffentlichen Aufmerksamkeit gerückt.
"Die Climate Transition-Strategie von LOIM legt in Unternehmen aus allen Sektoren an, bei denen davon ausgegangen werden kann, dass diese von der Umstellung auf eine CO2-ärmere Welt und von der Anpassung an die CO2-geschädigte Welt profitieren werden. Lösungsanbieter, Übergangskandidaten aus Sektoren, in denen die Emissionen schwer zu senken sind, und Vorreiter der Anpassung werden in ein globales High-Conviction-Aktienportfolio aus 40-50 Aktien aufgenommen, das die sektorübergreifenden Chancen vollumfänglich ausschöpfen kann", erklärt Kaminker.