22.11.2024, 10:49 Uhr
Der neue Fonds soll laut Mitteilung die steigende Nachfrage nach nachhaltig bewirtschafteten Waldgebieten bedienen. Das erste Closing war mit 130 Millionen Dollar erfolgreich.
Die tiefgreifenden Auswirkungen der Künstlichen Intelligenz und des Klimawandels machen auch vor der Investmentbranche nicht Halt. Weltweit nehmen Investoren die Megatrends wahr, die bereits erste Veränderungen bei der Vermögensallokation sichtbar werden lassen.
Jürg Zollinger, Länderchef von BNY Mellon Investment Management erklärt, dass die Künstliche Intelligenz (KI) zum einen Vermögensverwaltern ermöglichen kann, ihre Kapazitäten allumfassend einzusetzen und mehr Leistung für weniger Geld zu erbringen, was mit einer besseren operativen Leistungsfähigkeit einhergeht. Zum anderen ermöglicht sie völlig neue Geschäftsmodelle, in denen das Vermögensverwaltungsgeschäft ganz anders betrieben wird als bisher und über die Kostenreduktion durch technische Neuerungen hinausgeht.
Aufgrund des Klimawandels legen Investoren vermehrt Wert auf einen intensiven Austausch mit den Unternehmen, investieren verstärkt in grüne Anleihen und sehen in ESG vermehrt ein Werkzeug zur Risikominderung. Zudem kombinieren Investoren immer häufiger aktive und passive Anlagestrategien, fokussieren sich auf Portfoliorisiken, interessieren sich gezielt für neue Innovationsführer und lassen neben harten auch weiche Kennzahlen in ihre Analysen einfliessen. Zu erwarten ist laut Zollinger, dass auch zukünftig ESG-Fonds beträchtliche Zuflüsse verzeichnen werden und neben institutionellen Investoren auch Privatanleger ESG-Prinzipien in ihre Portfolios einbetten werden. Auf längere Sicht dürfte jedoch viel davon abhängen, wie widerstandsfähig die Anleger sind, wenn der Markt einbricht. Langfristig orientierte Investoren werden sich nicht beirren lassen, doch vor allem Privatanleger beweisen womöglich weniger Durchhaltevermögen.
Ausserdem ist gemäss der "Future 2024" Studie von BNY Mellon IM davon auszugehen, dass Investoren ihr Kapital künftig weg von öffentlichen und vermehrt in private Märkte allokieren werden, sofern ihr Interesse an nicht korrelierenden absoluten Renditen zunimmt. Grund dafür sind KI-bedingte Umstrukturierungen von Unternehmen, aus denen Investoren Kapital schlagen können, sofern sie vermehrt in Private Equity und Private Debt engagiert sind. Noch investieren Anleger gemäss der Studie zwischen 19 und 31% in private Märkte, was sich jedoch schnell ändern kann.
Zusammengefasst zeigt die Studie zwei Umwälzungen auf, die bei der Vermögensallokation eine besondere Rolle spielen: die Umstellung von aktiv auf passiv und von öffentlichen auf private Märkte. Beides sind Indizien für die Aufteilung des Portfolios auf eine breit diversifizierte Kerninvestition ("Core"), die eine Grundrendite mit ausreichender Sicherheit bieten soll sowie auf mehrere Einzelinvestitionen ("Satellite") mit höherem Risiko und Renditepotenzial, die zur Renditesteigerung angehängt werden. In der Schweiz scheint dieser Prozess bereits voll im Gange, während in Europa die Überzeugung herrscht, dass der Anteil passiver Ansätze an Kerninvestments weiter steigen wird. Unverändert bleibt, dass sich aktive Managementstile auf Satelliten konzentrieren, die ineffiziente oder illiquide Märkte dominieren. Die beiden Investment-Stilrichtungen aktiv und passiv bleiben wechselseitig voneinander abhängig, wohingegen die Trennung von Alpha und Beta eher struktureller Natur ist.
Investorensegmente, die sich im Zuge des Wandels neu herausbilden, unterscheiden sich zwischen Produkt- und Lösungsalpha, sprich ob der Markt durch die Auswahl von Einzeltitel geschlagen wird oder die vorgegebenen Finanzziele und persönlichen Werte von Investoren eingehalten werden. "Angesichts der Megatrends ist die Vermögensverwaltungsbranche von heute in zehn Jahren womöglich gar nicht mehr wiederzuerkennen", meint Zollinger. Voraussetzung für den Erfolg, eine neue Zukunft gestalten zu können, sei die Anpassung an diese Veränderungen und die Bewältigung der neuen Herausforderungen.