Valentijn van Nieuwenhuijzen, Head of MultiAsset bei ING IM.
Valentijn van Nieuwenhuijzen, Head of MultiAsset bei ING IM erklärt, warum die aktuelle Erholungsphase die bisher nachhaltigste ist.
16.07.2014, 08:57 Uhr
Autor: dab/kig
Herr van Nieuwenhuijzen, Sie vermuten, die momentane Erholung in den globalen Märkten wird sich als stabil erweisen? Was sind die Gründe dafür? Valentijn van Nieuwenhuijzen: Die Situation sieht immer positiver aus und der Grad der Unsicherheit ist jetzt geringer im Vergleich zu den ersten drei Monaten. Industrieaufträge, wachsende M & A-Aktivitäten und die Verbesserung des Unternehmens- und Verbrauchervertrauens deuten auf viel Aufwärtspotential hin. Zudem haben die Arbeitsbedingungen in den entwickelten Ländern wieder ein hohes Niveau erreicht.
Wie beeinflusst diese Erkenntnis Ihre Investitionen? Aus den genannten Gründen blicken wir optimistisch in die Zukunft und sind übergewichtet in Aktien, Immobilien, Krediten und Rohstoffen. Allerdings bleiben trotzdem Risiken und die Anleger müssen vorsichtig bleiben. Die Stimmung der Investoren ist von einem sehr optimistischen auf ein neutrales Niveau gefallen. Wir glauben aber, dass die Aktienmärkte immer noch eine ganze Reihe von attraktiven Gelegenheiten bieten.
Haben Sie Beispiele für solche attraktiven Gelegenheiten im Aktienmarkt? Wir ziehen Europa den Vereinigten Staaten vor. Wir erwarten in Europa eine absolute Veränderung des Gewinnwachstums. Die jüngste Reduktion der Spreads bei europäischen Peripherieanleihen hat den Aktien in diesen Ländern zudem einen Schub gegeben. Neben Europa bleiben wir bei japanischen Aktien übergewichtet. Die jüngsten Überraschungen hinsichtlich wirtschaftlicher Entwicklung und Rentabilität waren positiv. Die Erwartungen der Investoren bezüglich Abenomics sind auf ein ausgesprochen niedriges Level gefallen, was wiederum Raum für eine positive Überraschung bietet. Zudem sind japanische Aktien derzeit durchaus attraktiv bewertet. Die Ausrichtung auf einzelne Branchen wird zudem die Suche nach Rendite dominieren, sobald die Erholung bei Wirtschaft und Erträgen so richtig an Schwung gewinnt.
Was für Risiken sehen Sie für das kommende halbe Jahr? Das Hauptrisiko sehen wir in China. Es scheint, als ob sich das Wachstum stabilisiert hat, getrieben von bescheidenen Konjunkturmassnahmen und einem besseren Exportwachstum in die entwickelten Länder. Allerdings hat die Korrektur in der Immobilienbranche Schaden verursacht und der Ausbau des Kreditsektors geht weiterhin deutlich schneller voran als das nominale BIP-Wachstum. Weitere Risiken sind ein Ansteckungseffekt in den Schwellenmärkten, eine Deflation in der Wirtschafts- und Währungsunion und kurzfristig Lohndruck in den USA und Grossbritannien. Der Nachweis der notwendigen Reformen in den Schwellenländern bleibt zuletzt knapp, obwohl die Hoffnung auf Veränderung durch die jüngsten Wahlergebnisse in Indien angeheizt wird.
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