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Die durchschnittliche Realrendite der deutschen Anleger wird 2019 mit -0,1 Prozent negativ sein. Laut Thomas Meier von MainFirst bieten Dividendenaktien einen Ausweg: 2019 werden die Ausschüttungen weiter steigen.
Für Anleger werden die Konsequenzen des vorherrschenden Niedrigzinsumfelds immer dramatischer. Das untermauern Daten der Bank of America Merrill Lynch, nach denen sich die Verzinsung auf den globalen Rentenmärkten in den vergangenen Monaten stark in den negativen Bereich bewegt hat. Die Summe der negativ verzinsten Rentenpapiere (Anleihen) hat sich zwischen Oktober 2018 und Februar 2019 weltweit um 2'500 Milliarden auf 8'300 Milliarden US-Dollar erhöht. Das sind lediglich 20 Prozent weniger als beim Höchststand von Juli 2016.
Wie Thomas Meier, Head of Equity Fund Management bei MainFirst, erklärt, betrifft diese Entwicklung gerade in Deutschland die Anleger. Die Realrenditen in Deutschland werden 2019 im Minusbereich liegen. Zieht man die erwartete jährliche Inflationsrate in Höhe von 1,7 Prozent von den prognostizierten Zinserträgen ab, ergibt sich ein Realzins von -0,1 Prozent. Grund dafür ist die Portfolioallokation der deutschen Anleger in der anhaltenden Niedrigzinsphase. Zwar ist eine Zuwendung hin zu Aktien erkennbar laut einer aktuellen Studie des Deutschen Aktieninstituts ist die Zahl der Deutschen, die in Aktien investieren, auf dem höchsten Stand seit der globalen Finanzkrise 2007 im Volumen ist die Umschichtung jedoch nicht ausreichend.
Die erwarteten durchschnittlichen Renditen werden deutlich unter die Werte der Jahre zuvor fallen. Berechnungen der deutschen Bundesbank zeigen, dass die inflationsbereinigte Wertsteigerung der Vermögenswerte deutscher Privathaushalte in den vergangenen 10 Jahren bei 1,4 Prozent pro Jahr lag. Betrachtet man die letzten 20 Jahre, lag der jährliche Zuwachs gar bei 2,6 Prozent.
Thomas Meier ist über diese Entwicklung besorgt: "Um im aktuellen Umfeld positive Realrenditen zu erzielen, ist eine deutlich konsequentere Neuausrichtung der Portfolios in Deutschland notwendig. Aktuell machen Bargeld, Versicherungen, Altersvorsorge und ähnliche Anlagen im Schnitt 77 Prozent der deutschen Vermögensallokation aus. So können im vorherrschenden Zinsumfeld die Sparziele nicht erreicht werden." Einen möglichen Ausweg aus dem Dilemma negativer Realrenditen bieten Meier zufolge beispielsweise Dividendenaktien. In den letzten Jahren seien die Ausschüttungsquoten gestiegen und auch 2019 werde sich die Entwicklung vermutlich fortsetzen. 2018 hatten Dividendenausschüttungen erstmals ein Volumen von mehr als 50 Milliarden Euro erreicht. Um langfristig von hohen Ausschüttungen profitieren zu können, empfiehlt Thomas Meier hochqualitative Aktien. Diese seien insbesondere dort zu finden, wo auf robuste Geschäftsmodelle gesetzt wird.
Zur Auswahl der entsprechenden Titel empfiehlt Meier dabei zwei verschiedene strategische Ansätze: zum einen das Bottom-up-Prinzip, zum anderen die Barbell-Strategie. Er selbst managt ebenfalls einen Fonds, der auf Dividendenaktien ausgelegt ist und folgt den gleichen Maximen.
Erstgenanntes Prinzip rückt die Einzelbetrachtung von Unternehmen, unabhängig von Branchenzugehörigkeit und Regionen in den Fokus. Entscheidend sind neben hoher Qualität insbesondere Kriterien wie Bilanzstärke, strukturelle Profitabilität, Wachstumspotenzial und ein positiver Free-Cash-Flow. Bei der Betrachtung der Dividenden empfiehlt er, besonders auf die Nachhaltigkeit dieser zu achten.
Die Barbell-Strategie zeichnet sich durch die Kombination von etablierten, defensiven Large Caps auf der einen Seite und Small Caps auf der anderen Seite aus. Für Thomas Meier die richtige Herangehensweise: "Die Mischung von substanzstarken Dividendentiteln und wachstumsstarken Nebenwerten rüstet das eigene Portfolio für unbeständige Zinszeiten und das langfristig."